Unmittelbar auf dem Äquator und 1000 Kilometer vom südamerikanischen Festland entfernt liegen die verwunschenen Galapagosinseln. Der Name des Archipels leitet sich vom spanischen Wort “Wulstsattel” ab und rührt vom Panzer der Riesenschildkröten her.
Den europäischen Entdeckern schien es, als würde jener sich im Nacken der Tiere wölben und so zu einer Wulst werden. Noch dieser Tage werden die teilweise winzigen Eilande von einer seltenen, oft bizarr anmutenden Fauna bevölkert und geben Wissenschaftlern immer wieder Rätsel auf. Wer auf einer Südamerika Rundreise den Weg hinaus in die Weiten des Meeres findet, landet inmitten eines zauberhaften Naturwunders. Fernab von allen Kontinenten konnte sich eine endemische Tier- und Pflanzenwelt etablieren, die Besucher unweigerlich eine Zeitreise machen lässt.
Betritt man die östlich gelegene Insel San Cristobal, begegnen Reisenden scheinbar urzeitliche Wesen, die noch aus der Ära der Dinosaurier zu stammen scheinen. Riesenschildkröten grasen auf den saftigen Wiesen im Inselsüden und die Galapagos-Landleguane dösen auf von der Sonne gewärmten Felsen. Die gut 120 Zentimeter langen Tiere kennen keine natürlichen Feinde und sind deshalb alles andere als scheu. Naturliebhaber dürfen sich den Riesenechsen bis auf einige Meter nähern und diese ungeniert bestaunen. Nur auf dem Archipel vorkommende Darwinfinken rufen passionierte Ornithologen auf den Plan und vor der Küste können Taucher seltene Korallenarten bestaunen.
Obwohl die Eilande in geografisch gesehen tropischen Gefilden liegen, sorgt der kühle Humboldtstrom dafür, dass eine Jahresdurchschnittstemperatur von nur 20 ° Celsius herrscht. Sauerstoffreiche Wässer ziehen Delfine, Haie und Wale an und in den Lüften kreist der mächtige Galapagos-Bussard. Die eher schroff wirkenden Felseninseln werden von sandigen Buchten gesäumt. Hier aalen sich Seelöwen und Robben und überall trifft man auf eine endemische Pinguin-Art. Die putzigen Tiere schießen pfeilschnell durch den tiefblauen Ozean und gehen elegant auf die Jagd nach kleinen Meerestieren. Staunend entdeckt man auf der Inselgruppe einen autonomen Mikrokosmos von unglaublicher Schönheit.