Nach unserem Urlaub habe ich mit Hatha Yoga begonnen. Angefeuert durch Susanne Fröhlichs Buch Der Hund, die Krähe, das Om … und ich! kramte ich meine Yogamatte vom Kleiderschrank hervor und klaubte die Yoga del Mar-DVD von Ursula Karven, die ich mir vor rund 2 (oder war es noch länger her?) Jahren gekauft hatte, aus unserem DVD-Regal. Dabei fiel mir noch eine DVD, deren Existenz ich völlig vergessen hatte, in die Hände und fortan endete mein Arbeitstag mit 45 Minuten Yoga für absolute Beginner – den Yogagrundlagen. Zeitgleich (wenn schon, dann richtig!) deckte ich mich mit dem großen Yoga-Buch von Anna Trökes und Yoga Everyday ein, auf der 7 Trainingseinheiten Power Yoga à 15 Minuten zu finden sind. 15 Minuten am Tag gehen immer.
Yoga ist unheimlich praktisch, denn dazu braucht es nicht viel – ein Platz wo die Yogamatte ausgerollt werden kann und Ruhe reichen aus, um Yoga erfolgreich zu praktizieren und ich habe Glück: Trotz des geringen freien Platzes erfüllt unser Wohnzimmer diese Voraussetzungen. Sogar beide! Zu Beginn meiner Yoga-Karriere schob ich noch beflissentlich Couchtisch und Fußhocker zur Seite, um mehr Beinfreiheit zu genießen; heute quetsche ich mich zwischen besagten Couchtisch und Fernseher, Kopf nahe des Fußhockers und Füße in der Nähe unserer Vitrine. Der Hase schlug kürzlich die Hände über dem Kopf zusammen, als ich mein Bein im Eifer des Gefechts ein wenig zu schwungvoll nach hinten ausstreckte und mit dem Fuß gegen die Vitrine krachte. Schicke und günstige Vitrinen, die in Deutschland hergestellt werden, seien gar nicht so einfach zu finden; ich solle mich doch bitte etwas mehr vorsehen oder einfach den Couchtisch samt Fußhocker zur Seite schieben.
Ach, der Hase. Er hat ja Recht, schließlich war dieser Fauxpas einzig und allein meiner Faulheit geschuldet. Doch eigentlich sollte er mich so gut kennen, dass ich mir gute Gründe überlegen werde, warum ich die Möbel nicht zur Seite rücken kann. Auch Bequemlichkeit kann zeitweilen wirklich anstrengend sein. Bis mir eine Idee kam – mithilfe meines iPhones suchte ich nach Vitrinen, die seinen vorgegebenen Kriterien entsprachen. Schließlich fand ich Möbel – Made in Germany bei Web-Möbel, die im Übrigen auch eine beachtliche Anzahl an Vitrinen hatten und hielt dem Hasen mein iPhone unter die Nase, um ihm zu beweisen, dass ein Verrücken der Möbel nicht nötig sei. Er streitet es zwar bis heute ab, aber ich behaupte steif und fest, ein Augenrollen gesehen und ein resigniertes Seufzen vernommen zu haben. Haha, gewonnen!
Nachtrag: Auch genau 4 Wochen später bin ich dem Yoga treu geblieben und die Vitrine ist auch (noch) nicht zu Bruch gegangen. Den Couchtisch schiebe ich längst nicht mehr weg, dafür wird der Fußhocker ein gutes Stück weiter nach hinten geschoben, damit ich genug Platz für die Asanas habe. Die ersten Veränderungen sind inzwischen spürbar – ich muß mich mit deutlich weniger Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich rumärgern, die bedingt durch meine Schreibtischtätigkeit teilweise sehr schmerzhaft waren. In den ersten Tagen war ich ziemlich unbeweglich, spürte jede Faser meiner ziemlich schwach trainierten Rücken- und Bauchmuskulatur. Mittlerweile hält sich der Muskelkater zurück und Bauch, Oberschenkel und das „Winkfleisch“ der Oberarme sehen deutlich schlanker aus.