Auf dem Tiefpunkt

Mein dritter Tag: Tiefpunkt

So gut der Rostbraten am Vorabend war: Die Zehen schmerzen gewaltig. Nichts übertreiben sage ich mir da und bin froh, dass Didi mich lahmen Pilger an den Rand von Lossburg bringt. Hier führt der Kinzigtäler Jakobsweg hinunter Richtung Rheintal und Frankreich. Gleichzeitig verläuft hier nch ein Stück weit der Ostweg des Schwarzwaldvereins. Nach einigen hundert Metern habe ich den Kinzigursprung erreicht.  Das ist ein stiller See, aus dem das kleine Kinzig-Bächlein fließt, das mich die nächsten Stunden begleiten wird. Schon bald führt der Weg steil bergab – die Hölle für die großen Zehen – und man spürt, wie sehr sich das Wasser hier ins Schwarzwaldgestein einsägt hat. Ehlenbogen heisst dieser langgezogene Talabschnitt. Nur wenige stattliche Schwarzwaldhöfe finden sich hier. Es plätschert überall.  So muss Schwarzwald sein. Herrliche Bauernhöfe stehen am Wegesrand, Tafeln und Ausstellungsobjekte berichten von der Zeit als die großen Tannen abgeholzt und nach Holland verkauft wurden zum Schiffbau.  Doch wie sollten die riesigen Holzstämme transportiert werden? Das Flössen war lange Zeit die einzige Methode: Erst die Kinzig hinunter, dann auf dem Rhein bis Rotterdam. Und dann: zu Fuss zurück gehen…

Wandern mit schmerzenden Zehen macht hilflos und vor allem langsam. Ich bin mittlerweile auf einem Schnitt von nur noch etwa 2 kmh (inklusive Pausen auf diversen Ruhebänken) abgerutscht. Gegen 14 Uhr endlich bin ich gerade mal 10 km weiter, nämlich in Alpirsbach. Im Klostercafé sind dann mein Vater und meine Schwester dazu gekommen. Nach Kuchen und Cappu gings dann erstmal in die Apotheke: Retterspitz und ein Sprühfläschen sowie neue Compeed-Blasenpflaster. DannFahrt nach Schramberg (etwas einkaufen) und schließlich nach Lauterbach. Endlich die Schuhe ausziehen!

Da war es dann schon nach 16 Uhr und es gab viel zu erzählen und zu machen. Fast war die Zeit zu kurz – ich habs nicht mal gleich zu einem Bericht im Weblog geschafft. Zusammen mit meinem Vater habe ich die noch anstehenden Tagesetappen bis Konstanz optimiert, d.h. vor allem gekürzt und vereinfacht für kranke Füsse. An einem Stück im Hegau haben wir die ursprüngliche Planung kurzerhand von gut 30 km auf 15 km Länge reduziert. Bis spät bn ich am PC und Netbook gesessen. Letzteres lief ja ganz passabel und ich habe mir nicht viel dabei gedacht als es spät nachts angekündigt hat dass nun der erste von 136 (!) Windoof-Updates bewältigt werde. Habs halt laufen lassen. Am nächsten Morgen kam es dann aber über diverse Startversuche schon nicht mehr hinaus. Das Ding ist ein Fehlkauf erster Güte. Aauch so kann man sich von schmerzenden Zehen ablenken…

Knappe 10 Kilometer heute, insgesamt sind es jetzt schon etwa 66,7 km.


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