Audi gewinnt zum 10. mal in Le Mans

Es hat Allan McNish kein Glück gebracht, dass ich ihn hier so hoch gehalten habe. Das 24-Stundenrennen war für ihn und sein Team nach einer Stunde beendet. Da krachte er nach einem misslungenen Überholmanöver in einen Reifenstapel. Sein Wagen stieg in die Luft, drehte sich einmal und flog Gott sei Dank nicht in die dahinter stehenden Zuschauer und Fotografen.
McNish überholte in der Kurve einen Ferrari, dessen Fahrer ihn wohl nicht bemerkt hatte. Überholer signalisieren es mit mehrmaliger Lichthupe (so, wie es bei uns auch heute noch in der Straßenverkehrsordnung steht), dass sie überholen wollen. In einer Kurve, erst recht, wenn das Feld noch so dicht ist, kann das aber übersehen werden. McNish vertraute darauf, dass er gesehen wurde und überholte. Eine Sekunde später war das Rennen für ihn zu Ende. Es ist der Monocoque-Konstruktion der Karosserie zu danken, dass McNish nach diesem Crash nichts passiert ist.
Sei am Rande noch erwähnt, dass ein weiterer Audi in der Nacht nach einem noch heftigerem Crash ausschied. Auch Rockenfeller überstand seinen Unfall mit nur wenigen Blessuren. Der letzte Audi im Rennen gewann das Rennen. Die Sieger heißen Marcel Fässler, André Lottererund Benoît Tréluyer (Schweiz, Duisburg, Frankreich).
Audi schildert das spannende Rennen wie folgt:
Während der gesamten Renndistanz musste das Fahrzeug mit der Startnummer "2" keinen einzigen außerplanmäßigen Boxenstopp einlegen. Nur ein Problem mit dem Tank bereitete der Mannschaft rund um Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich und dem Technischen Direktor des Audi Sport Team Joest, Ralf Jüttner, etwas Kopfzerbrechen. Es konnten nicht die vollen 65 Liter Tankinhalt ausgenutzt werden. André Lotterer musste in der Schlussphase daher genügend Vorsprung für einen zusätzlichen Tankstopp herausfahren – und das bei teilweise schwierigsten Bedingungen mit Nieselregen, welcher die Strecke extrem rutschig machte.
Lotterer meisterte auch diese Hürde. Nach dem letzten Tankstopp ging der Deutsche mit sieben Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Peugeot in den letzten Stint. Am Ende überquerte er die Ziellinie nach 24 Stunden unter dem frenetischen Jubel seiner Teamkollegen Marcel Fässler und Benoît Tréluyer und der gesamten Audi-Mannschaft mit 13,420 Sekunden Vorsprung als Erster. Für die drei Audi-Piloten, die im vergangenen Jahr den zweiten Platz belegt hatten, war es der erste Le-Mans-Erfolg – für Audi der zehnte.
Quelle: Audi

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