Ein immer größerer Anteil an regenerativen Energien ist zwar gut für Klima und Umwelt, gleichzeitig sorgt er aber auch für immer größere Schwankungen im Stromnetz. Speicherlösungen, die in Zeiten von weniger Verbrauch die überschüssige Energie speichern und in Zeiten niedrigerer Erzeugungsmenge und hohem Verbrauch diese zurück ins Netz speisen können sind also unabdingbar für eine erfolgreiche Energiewende. Neben großen Pumpspeicherkraftwerken ist die dezentrale Speicherung in Form künstlichen Methans ein weiterer erfolgsversprechender Ansatz. Mit der Audi e-gas-Anlage geht das UNternehmen aus Ingolstadt sogar noch einen Schritt weiter und stellt in einer Testanlage im niedersächsischen Werlte bereits CO2-neutralen Kraftstoff her. Zusätzlich trägt die Anlage dazu bei, das öffentliche Stromnetz zu stabilisieren. Mit einer erfolgreichen Testsequenz hat sie sich jetzt für die Teilnahme am so genannten Regelenergiemarkt qualifiziert.
Foto: Audi
Einer der größten Vorteile der Audi e-gas-Anlage liegt darin, dass sie in der Lage ist, bereits auf geringe Frequenzwechsel im Stromnetz ausgleichend zu reagieren. Dies ergab eine Abnahme der Anlage unter Leitung des Netzbetreibers Tennet TSO GmbH. Aufgabe für die Anlage war es, innerhalb von fünf Minuten fast 6 Megawatt Leistung aus dem Netz zu ziehen und außerdem vorgegebene Lastprofile abfahren – selbstverständlich war sie erfolgreich. Damit kann sie nun im Rahmen des so genannten Regelenergiemarkt eingesetzt werden, den die Netzbetreiber organisieren. Die Audi e-gas-Anlage kann dadurch unter anderem höhere jährliche Laufzeiten erzielen, die dem Netz und der Menge an produziertem Audi e-gas zugutekommen.
In der Power-to-Gas-Anlage von Audi wird mit Hilfe von Ökostrom aus Windkraftanlagen sowie Wasser und CO2 seit dem Jahr 2013 in einem ersten Schritt synthetisches Methan (Audi e-gas) produziert. Bezahlen Fahrer eines g-tron Modells mit Erdgasantrieb des AUtoherstellers an einer Tankstelle mit der Audi e-gas-Karte, dann wird diese Menge von der Anlage ins Erdgasnetz eingespeist. Daneben kann das Gas aber auch wieder verbrannt werden um Strom zu erzeugen, falls der Stromverbrauch größer als die produzierte Menge ist.