Eine Weile interessierte ich mich mal für "Mikronationen" und die Möglichkeit, einen Staat von Grund auf neu zu erfinden oder zu definieren. Damals versteigerte ich, wie andere, (symbolische) Besitzurkunden von Mondland. Dazu suche ich gerade noch altes Material für diesen Blog, denn das war zeitweise recht amüsant, weil ich als einziger Anbieter auf die Fiktionalität des Ganzen hinwies und ausdrücklich auf die Geschenkurkunden schrieb, dass beim Besuch von Außerirdischen auf dem Mond diese E.T.s Vorrechte geltend machen könnten und der Mensch zurückzustehen habe. Ein US-Amerikaner, der bis heute behauptet, die Rechte am Mond zu halten (und damit gegen das Völkerrecht verstößt), hat sich damals furchtbar aufgeregt, und dieser Zwist führte tatsächlich dazu, dass auf ebay der Verkauf von Mondland mit Hinweis aufs Immobilienrecht (!!) untersagt wurde. Einfach köstlich ... Ich möchte nun aus meiner Begegnung mit der Conch Republic zitieren, die ich für eines der witzigsten Schelmenstücke in Richtung Mikronationen halte.
"Hinten auf der Ladefläche seines Pickups steckte eine Flagge, deren auffälliges Emblem auch die Basecap des Fahrers zierte. Ich sprach ihn darauf an und er plauderte drauflos. Er stamme aus der ‚Conch Republic‘, die sich im April 1982 gemäß amerikanischem Recht von den anderen Staaten lossagte, nachdem eine US-Grenzpatrouille die Zufahrtsstraße zu den nördlichen Florida Keys abgeriegelt hatte. Die Bewohner der Keys mussten sich ausweisen, um aufs US-Festland fahren zu dürfen. Der Bürgermeister von Key West versuchte die Blockade gerichtlich aufheben zu lassen, scheiterte jedoch. Dann erklärte er vor versammelten TV-Teams, dass sich „die Florida Keys von der Union trennen“ würden. Am nächsten Tag wurde symbolisch ein altbackener kubanischer Brotlaib über einem Mann in Marine-Uniform gebrochen und die Rebellion ausgerufen. Nach einer Minute ergab man sich den Unionsstreitkräften in Anwesenheit eines Marineadmirals in Key West. „We seceded where others failed“ heißt es dann auch auf den Flaggen und Merchandising-Artikeln der ‚Conch Republic‘, die sogar ihre eigenen Pässe ausstellt. „Die Spannungen in der Welt durch Humor mildern“ lautet die Losung der ‚Conchs‘, deren Lebensfreude sogar hierzulande ankam – Peter Jackson, ihr Generalsekretär, durfte nach Deutschland mit seinem Pass der ‚Conch Republic‘ einreisen! Dass man sich nicht zu ernst nimmt, zeigt wiederum die Tatsache, dass auch ‚Conch‘-Diplomaten immer den Gesetzen des Gastgeberlandes zuerst unterliegen."
"Hinten auf der Ladefläche seines Pickups steckte eine Flagge, deren auffälliges Emblem auch die Basecap des Fahrers zierte. Ich sprach ihn darauf an und er plauderte drauflos. Er stamme aus der ‚Conch Republic‘, die sich im April 1982 gemäß amerikanischem Recht von den anderen Staaten lossagte, nachdem eine US-Grenzpatrouille die Zufahrtsstraße zu den nördlichen Florida Keys abgeriegelt hatte. Die Bewohner der Keys mussten sich ausweisen, um aufs US-Festland fahren zu dürfen. Der Bürgermeister von Key West versuchte die Blockade gerichtlich aufheben zu lassen, scheiterte jedoch. Dann erklärte er vor versammelten TV-Teams, dass sich „die Florida Keys von der Union trennen“ würden. Am nächsten Tag wurde symbolisch ein altbackener kubanischer Brotlaib über einem Mann in Marine-Uniform gebrochen und die Rebellion ausgerufen. Nach einer Minute ergab man sich den Unionsstreitkräften in Anwesenheit eines Marineadmirals in Key West. „We seceded where others failed“ heißt es dann auch auf den Flaggen und Merchandising-Artikeln der ‚Conch Republic‘, die sogar ihre eigenen Pässe ausstellt. „Die Spannungen in der Welt durch Humor mildern“ lautet die Losung der ‚Conchs‘, deren Lebensfreude sogar hierzulande ankam – Peter Jackson, ihr Generalsekretär, durfte nach Deutschland mit seinem Pass der ‚Conch Republic‘ einreisen! Dass man sich nicht zu ernst nimmt, zeigt wiederum die Tatsache, dass auch ‚Conch‘-Diplomaten immer den Gesetzen des Gastgeberlandes zuerst unterliegen."