erschienen bei einartysken
von Thomas C. Mountain
Der langjährige äthiopische Diktator Meles Zenawi ist seit fast zwei Monaten „verschollen“. Es wird berichtet, dass er im Koma liege und damit Obamas Krisenteam im Weißen Haus zur Verzweiflung brachte, um Ersatz zu finden. Offiziell hat Äthiopiens „Premierminister“ Meles Zenawi „Krankenurlaub“ genommen und „erholt sich“. Ende der Story.
In Wirklichkeit ist die Situation die, dass in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba die Medienfritzen der CIA die Idee ventilieren, dass wegen Meles Zenawis „Krankheit“ eine “Übergangsregierung“ gebildet werden müsse bis zu den für 2015 geplanten „Wahlen“.
Numerisch und auch ausrüstungsmäßig steht die äthiopische Armee in ganz Afrika am besten da. Die CIA hat seit einiger Zeit direkt ihre Gehälter bezahlt, so wie sie es in Südsudan seit 2009 getan hat.
Der größte Teil der äthiopischen Armee besteht aus wenig mehr als Milizen, die oft mit Weizen bezahlt werden, der u. a. vom UN-Welt-Nahrungs-Programm für die Hungernden „gespendet“ wird. Diese Milizin bestehen aus Straßenjungs, die in Addis Abebas Slum-Gewirr rekrutiert werden, oder Dorfjungens, die von ihren Eltern für Getreide und ein paar Dollar monatlich gekauft werden. Diese „Soldaten“ kommen vor allem aus dem Oromo-Volk, die Hälfte oder mehr Äthiopiens, und werden befehligt von den Resten der Tigray-Offiziere, die Meles Zenawi einst an die Macht gebracht haben.
Heute ist Meles ein Dahinvegetierender und ein Un-Wort in Addis Abeba, und es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann die Hölle losbricht.
Niemand hat die Kontrolle außer der CIA, es gibt keine richtige Armee wie in Ägypten, an die man sich wenden kann, und in den Straßen demonstrieren Hunderttausende Moslem und die Idee von einer „Übergangsregierung“ als „Verwalter“ bis 2015 wird von jeder einzelnen wahren Oppositionsfront rundweg abgelehnt. So ist also die Arbeit von Obamas Afrika-Krisen-Team zunichte gemacht worden.
Noch schlimmer für die Pax Americana – das Grollen von schwerer Artillerie wächst in Nord-Äthiopien und kann sogar schon entlang der eritreischen Grenze gehört werden.
Nur wenige leugnen noch die Existenz einer großen, gut bewaffneten Rebellenarmee, die in Nord-Äthiopien steht mit der eritreischen Armee hinter sich. Wie groß sie genau ist und ob sie sich vorbereitet, die Geschichte zu wiederholen und eine Offensive einleitet, um wie 1991 Addis Abeba zu nehmen, um das Mengistu-Regime zu beenden, muss in Obamas Weißem Haus manch schlaflose Nacht verursachen.
Quelle: einartysken, countercurrents