Atempause

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Lange ist es her, dass ich das letzte Mal durch mein Großstadtkaleidoskop geblickt habe. Zu viel hat mich abgelenkt, meine Aufmerksamkeit, meine Kreativität und Energie geraubt,
Nun sitze ich hier, im Garten eines kleinen Ferienhauses am Fuße des Thüringer Waldes und habe das erste Mal seit Monaten das Gefühl, wieder richtig Luft zu bekommen. Mein Liebstes ist es, auf der Gartenliege die Umgebung auf mich wirken zu lassen: Das Rauschen der Bäume hinter mir uund das Surren der Insekten in den Blumenbeeten, die Häuser, die sich malerisch an den gegenüberliegenden Berghang drücken und die lebenslustigen Geräusche, die aus dem Schwimmbad gegenüber herüber schallen und zu einem angenehmen Hintergrundsurren verschmelzen.

Ich genieße diese Abgeschiedenheit vom Stress und bin dennoch irgendwie mitten im Trubel. Nach den endlosen schlaflosen Nächten der vergangenen Monate habe ich nun endlich auch meine Fähigkeit des Beobachtens und auf mich wirken lassens wieder gefunden. Und ich genieße es, all den Worten, die sich die letzten Monate in mir aufgestaut haben, endlich auch wieder einen Kanal geben zu können.

Ich glaube, solche Ruhephasen haben wir viel zu selten in unserem Alltag. Zumindest ist es bei mir so, dass der Stresslevel steigt und steigt, bis nur eine radikale Entschleunigung zur Erholung führt. Eine Krankheit, die uns das Leben in der Großstadt bringt? Sicher nicht nur, aber ihr stetig rasender Puls, die hellen Lichter und die fast durchgehende Geräuschkulisse machen es natürlich schwerer, die eignenen Ruheoasen zu finden. Man ist nie allein und doch umgeben von Fremden. Eigentlich mag ich das, aber langsam wird mir immer deutlicher, wie sehr man sich Ruheoasen schaffen muss. Sie sind nicht einfach da. Ich denke, das ist auch der Grund, warum es so viele Städter aufs Land zieht. Sicher ist viel Idealismus und Romantik mit darin verbunden, denn ob Ruhe und Abgeschiedenheit auf Dauer für jeden was sind, weiß ich nicht. Mir würden sicherlich irgendwann die  Bequemlichkeiten fehlen, das nächste Einkaufszentrum und die nächsten Restaurants zu Fuß erreichen zu können und auch die Lichter der Stadt irgendwann fehlen, so atemberaubend der Sternenhimmel auf dem Land auch sein mag. Abstriche muss man wohl immer machen und das Ideal existiert wohl meist nur in unseren Köpfen. Wenn mein Urlaub hier vorbei ist, habe ich mir jedenfalls vorgenommen, neue Ruhequellen ein zu richten und die Ruheoasen, die verkümmert sind, teilweise wieder mit neuem Leben zu füllen – um ihn zu erhalten: Den Blick für die Dinge, die uns umgeben und bewegen. Egal wo auf der Welt.



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