Atemlos durch den Tag

Wir leben in einer tempoversessenen Gesellschaft, die immer mehr in immer kürzerer Zeit erledigen will. Am Arbeitsplatz werden wir stets mehr gefordert. Kaum sind wir in der Freizeit geht es im gleichen Tempo weiter; wir packen immer mehr Aktivitäten hinein. Wir sind sozusagen im Temporausch. Die Stiftung für Gesundheitsförderung Schweiz meldet rund 300 000 Arbeitnehmer am Rande eines Burn-outs pro Jahr. Was macht diese Rastlosigkeit mit uns? Unsere Gesellschaft schleppt sich mehr oder weniger atemlos durch den Tag; wir sind erschöpft und überfordert.
Die modernen Kommunikationsmittel wie Facebook zeigen jedoch anderes. Ein stundenlanger Flug in einen Kurzurlaub, wild auf einen Berg rennen, die neuen Esstrends dokumentieren. Und immer alles schön brav für Facebook fotografieren. Wichtig ist, dass wir der Welt mitteilen, dass wir aktiv unterwegs sind.

Was bleibt auf der Strecke? Die Musse, die sind stille Momente in denen nichts passiert. Wir schauen einfach aus dem Fenster in die Ferne, liegen tagträumend auf dem Sofa und starren an die Decke. Zugegeben klingt das sehr langweilig und öde. In solchen Momenten jedoch läuft unser Gehirn auf Hochtouren und wir kreieren Ideen und Gedanken, welche uns gut tun. Die sehr erfolgreiche Schriftstellerin starte aus dem Zugfenster, als ihr die Idee zu „Harry Potter“ kam. Nichtstun sind Freiräume, in denen wir aus der Routine heraustreten, in der wir sonst gefangen sind.

Sich Zeit für sich zu nehmen, führt uns zuerst auf ungewohnte Wege, welche sich zuerst unangenehm anfühlen können. Wenn wir die gewohnten gedanklichen Pfade verlassen, kommen wir ins Grübeln. Davor fürchten wir uns. Haben wir den Mut, uns einen neuen frischen Pfad, z. B. einen anderen Sonntags-Spazierweg zu nehmen, kann dies schon neue Wahrnehmungen in unseren Alltagstrott bringen. Wir kreieren Ideen und tanken neue Energie, welche uns verschlossene Türen öffnet. Plötzlich realisieren wir, dass Musse doch nicht so langweilig ist.

Wenn wir Musse nicht zulassen, greifen wir rasch wieder zum Smartphone und schon lenkt uns eine Push-Meldung oder ein Video von unseren Gedanken ab. Jetzt sind wir bereits wieder im Temporausch und die Show-/Spassmaschine hat uns wieder voll im Griff. Auf der Schnellspur mitrennen.

Stellt sich die Frage: Ist das wirklich meine Spur, welche ich im Leben verfolge oder laufe ich einfach einer Gesellschaft nach?


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