Ich hatte der Reihe ja schon lange entsagt, nachdem die Abenteuer immer blöder und seitenschindender wurden. Nun aber wird also mit einem neuen Team ein Neuanfang gewagt und nach längerem Zögern habe ich nun doch zugegriffen.
Die Zeichnungen sind liebevoll und sehr nah “am Original”, was mir übrigens absolut zusagt. Ich will kein neues Design, sondern meine gewohnten Asterix und Obelix, wie ich sie seit Jahrzehnten kenne. Was mir optisch nicht gefällt, sind die Frauen, nicht einmal Methusalixchens schöne Gattin kann man noch als “schön” bezeichnen, schadeschade. Genauso schade, dass sie so gut wie gar keine Rolle erhält, obwohl sie trotz ihrer Kurzauftritte doch immer recht prägend war. Die übrigen Frauen ergehen sich darin, den Pikten zu bewundern und die Mode ihrer Männer zu ändern, sehr viel mehr haben sie nicht zu sagen. Auch schade. Da gab es schon andere Zeiten.
Die Geschichte ist nett. Punkt. Für mich erschloss sich der Eindruck, dass in den beiden “Neuen” sehr viel mehr steckt, dass aber Uderzo bei diesem ersten “Versuch” noch dermaßen seinen Daumen draufhatte, dass sie sich nicht getraut haben, mehr daraus zu machen. So bleibt die Geschichte samt ihren Figuren, Charme und Witz sehr oberflächlich, richtige Spannung kommt mangels Bedrohung nicht auf. Keine Verwicklungen, keine Intrigen … nix. Was der Volkszähler soll – keine Ahnung, denn er hat keinerlei Bedeutung. Der Grüne, der Chef werden will – absolut belanglos. Er tritt kurz auf, dann tritt er ab. Der Sprachfehler des aufgetauten Pikten ist albern und vor allem gänzlich un-schottisch (seit wann sind die Beatles Schotten?). Und dann auch noch der Hund (der ebenfalls keine Rolle spielt): Wieso ausgerechnet ein Westie, kein Scotty???
Vielleicht bin ich auch zu alt dafür, ich weiß es nicht. Es sind zugegeben nicht alle Goscinny/Uderzo-Alben gut, so fair muss ich schon sein, auch von diesem Team gibt es einige belanglose Ausgaben.
Geben wir noch eine Chance? Aber ja. Vielleicht strampeln sich die beiden frei und legen dann so richtig los. Das Potenzial scheint mir da zu sein – also abwarten.