Arthur Beatrice
„Working Out“
(Vertigo/Universal)
Die Sache mit dem Namen sollte ja nun durch sein, dennoch verwundert es, dass sich die neue Band der Stunde aus London gerade diesen für ihre hoffnungsfrohe Karriere ausgewählt hat. Die kratzbürstige Unterkühltheit der amerikanischen Schauspielerin Beatrice Arthur in ihrer populärsten Paraderolle als Dorothy bei den „Golden Girls“ steht in größtmöglichen Gegensatz zum geschmeidigen und wohltemperierten Sound des Quartetts – wer will, mag vielleicht im Tausch der Namen die mutwillige Umkehr dieser Charakterisierung sehen. Ein Jahr nach Arthurs Tod jedenfalls fanden Orlando Leopard, Ella Girardot und das Brüderpaar Elliot und Hamish Barnes zusammen und nach einer ersten EP veröffentlichen sie nun mit „Working Out“ ihr Debüt. Weil offenbar alle, die mit weicher Stimme elektronische Klänge besingen und noch dazu aus der englischen Metropole stammen, in der Tradition von The XX stehen müssen, sind die ersten Vergleich natürlich schnell gezogen worden – gottlob sind die vier aber von der billigen Blaupause weit entfernt.
Mag sein, dass ihr Stil nicht so spektakulär daherkommt wie der des besagten Trios um Hexenmeister Jamie Smith, auch die ätherische Schwermut von London Grammar zählt nicht zu ihrem Repertoire. Arthur Beatrice versuchen es eher mit Natürlichkeit, locker geflockter Pop, der unablässig zum Tanzen lädt, ist bei ihnen nicht die vermeidbare Ausnahme, sondern das Gebot der Stunde. Das bedeutet nicht, dass die Stücke beliebig klingen, nur eben nicht so betont hintergründig und verkopft. Leopard und Girardot, die sich am Mikrophon stetig abwechseln, versuchen gar nicht erst, etwas in die Song hinein zu geheimnissen, sie belassen es zum Glück bei smoothem, vorsichtig angefunktem Electrosoul. Wenn sich bei „Carter“ zum Piano ein Beat aus dem Hintergrund einschleicht und später die Führung übernimmt, wenn in „More Scrapes“ ein paar glitzernde Gitarren hinzugemischt werden und „Charity“ als trippiges Gesangsduett überzeugt, dann darf man da schon eine gewisse Kunstfertigkeit heraushören, eben eine, die aus einigen wenigen Komponenten etwas bestechend Eingängiges hervorbringt. Wohl dem Debüt, das solches von sich behaupten kann.
Der Komplettstream des Albums steht momentan bei In The Line Of Best Fit.
„Working Out“
(Vertigo/Universal)
Die Sache mit dem Namen sollte ja nun durch sein, dennoch verwundert es, dass sich die neue Band der Stunde aus London gerade diesen für ihre hoffnungsfrohe Karriere ausgewählt hat. Die kratzbürstige Unterkühltheit der amerikanischen Schauspielerin Beatrice Arthur in ihrer populärsten Paraderolle als Dorothy bei den „Golden Girls“ steht in größtmöglichen Gegensatz zum geschmeidigen und wohltemperierten Sound des Quartetts – wer will, mag vielleicht im Tausch der Namen die mutwillige Umkehr dieser Charakterisierung sehen. Ein Jahr nach Arthurs Tod jedenfalls fanden Orlando Leopard, Ella Girardot und das Brüderpaar Elliot und Hamish Barnes zusammen und nach einer ersten EP veröffentlichen sie nun mit „Working Out“ ihr Debüt. Weil offenbar alle, die mit weicher Stimme elektronische Klänge besingen und noch dazu aus der englischen Metropole stammen, in der Tradition von The XX stehen müssen, sind die ersten Vergleich natürlich schnell gezogen worden – gottlob sind die vier aber von der billigen Blaupause weit entfernt.
Mag sein, dass ihr Stil nicht so spektakulär daherkommt wie der des besagten Trios um Hexenmeister Jamie Smith, auch die ätherische Schwermut von London Grammar zählt nicht zu ihrem Repertoire. Arthur Beatrice versuchen es eher mit Natürlichkeit, locker geflockter Pop, der unablässig zum Tanzen lädt, ist bei ihnen nicht die vermeidbare Ausnahme, sondern das Gebot der Stunde. Das bedeutet nicht, dass die Stücke beliebig klingen, nur eben nicht so betont hintergründig und verkopft. Leopard und Girardot, die sich am Mikrophon stetig abwechseln, versuchen gar nicht erst, etwas in die Song hinein zu geheimnissen, sie belassen es zum Glück bei smoothem, vorsichtig angefunktem Electrosoul. Wenn sich bei „Carter“ zum Piano ein Beat aus dem Hintergrund einschleicht und später die Führung übernimmt, wenn in „More Scrapes“ ein paar glitzernde Gitarren hinzugemischt werden und „Charity“ als trippiges Gesangsduett überzeugt, dann darf man da schon eine gewisse Kunstfertigkeit heraushören, eben eine, die aus einigen wenigen Komponenten etwas bestechend Eingängiges hervorbringt. Wohl dem Debüt, das solches von sich behaupten kann.
Der Komplettstream des Albums steht momentan bei In The Line Of Best Fit.