Arthur Abraham (36 Kämpfe, 33 Siege, 27 durch KO, 3 Niederlagen) gewann am Samstag, dem 14.01.2012 in Offenburg gegen Pablo Oscar Natalio Farias (21 Kämpfe, 19 Siege, 11 durch KO, 2 Niederlagen, 1 durch KO). Man könnte lapidar dazu sagen: Abraham schlug die Nummer 71 der unabhängigen Weltrangliste. Ich will es noch einmal anders formulieren: Ein Boxer, der Weltmeister war und wieder werden soll und der in seinem Leben nichts anders macht als boxen, schlug einen Mann, der hauptberuflich bei der Müllabfuhr in Buenos Aires arbeitet. – Nun gut, das ist eben das Profiboxen.
Abraham gewann durch TKO in Runde 5. Er schlug seinen Gegner dreimal zu Boden, bevor der spanische Ringrichter Manuel Maritxalar genug hatte und den Kampf abbrach. Damit sollte Abraham ein wenig Selbstvertrauen getankt haben. Und die Planung seines Veranstalters Sauerland Event sieht auch vor, dass er Ende des Jahres wieder um eine Weltmeisterschaft boxen soll.
Sauerland Event verkündete: „Spektakulärer Sieg für Abraham“. – Ich sehe das nicht so. Sicher, keiner konnte ernsthaft erwarten, einen „neuen“ Arthur Abraham im Ring zu sehen. Aber man konnte m. E. doch schon erwarten, dass zumindest kleine Veränderungen erkennbar wären. Wenn es welche gab, so habe ich sie jedenfalls nicht bemerkt. Ich fand den Kampf einfach nur unspektakulär. Hätte man aber von Abraham gegen einen boxenden Müllwerker nicht doch etwas mehr erwarten können?
© Uwe Betker