Es ist ja vorrübergehend wieder etwas still um mich gewesen. Eigentlich bin ich ja nicht so ein schweigsamer Mensch, wie mittlerweile hinlänglich bekannt ist. Allerdings arbeite und tüftel ich gerade an den Mützen für das Buch für den Frech Verlag und noch an ein paar anderen Modellen für Knitty und Co. Leider, darf ich davon NIX zeigen und NIX posten, denn alles ist TOP Secret – und das mir, wo es mir doch sooooo schwer fällt und ein Künstler ja auch Bestätigung braucht.
Aber gut, ich lerne – schweigsam und geheimnisvoll zu sein – und eins kann ich Euch sagen DAS IS ECHT SCHWER UND ICH PLATZE FAST; WEIL ICH NIX VERRATEN DARF
Damit ihr auch ein wenig teilhaben könnt hab ich noch mal ein paar andere Sachen nebenbei. So mußte ich jetzt einfach mal das Artfelt – Filzen ausprobieren.
Wie ich darauf gekommen bin? Recht einfach, ich stöberte bei Schoppel durch den Shop, um mich zu entscheiden, welche Wolle ich nun anbieten möchte und was es alles so schicken gibt und immer wieder fiel mir diese Fingerwolle ins Auge, aber keine Ahnung, was man damit macht, 50g 40m ungesponnenes Garn, ein dünner Kardenstrang also. Es sah aber mega-interessant aus!
die Fingerwolle - ich find die Rollen sehen schon super aus!
Also machte ich mich auf die Suche, was man damit so anstellt und bin auf das Artfelting gestoßen DAS mußte ich einfach ausprobieren! Also 2 Knäuel von der Wolle bestellt, das Filzpapier dazu und wollte im Urlaub bei meiner Mom loslegen damit – uuuuund wurde erst mal ausgebremst. Grummel, da brauch man doch tatsächlich eine Filznadel dafür.
Tja, zu Hause hab ich so was – aber bei meiner Mom – neee, also erst mal stöbern, wo es da auf dem Land einen Bastelladen gibt,
mein Schal fertig gelegt
der war dann auch gefunden, Filznadel habe ich auch bekommen und so konnte es los gehen. Im Grunde ist es ganz einfach. Man nimmt das Filzpapier legt eine Unterlage wie Schaumstoff, Styropor oder in meinem Fall ein dick zusammengelegtes Handtuch drunter und beginnt die Fingerwolle darauf auszulegen in der Form wie sie nachher auch aussehen soll.
Ich habe ein Gittermuster gelegt und dann noch Stücke von der Fingerwolle um meine Finger gewickelt und flachgedrückt, so daß es Röschen ergibt und diese hab ich dann auf dem Gitter verteilt, so daß es aussieht wie Rosen am Spalier – nämlich so:
Dann nimmt man sich die Filznadel und piekt immer wieder durch die aufgelegten Stücken durch, brauch man gar nicht soooo häufig machen, man heftet damit die Streifen an das Papier, ich hab einfach wild reingepiekt so in 1 bis 2 cm Abständen. Damit gehen von den Fasern des Fingergarns ein paar durch das Papier durch und es ist am Papier angeheftet.
Leider brach mir natürlich direkt nach 30cm festgepinne meine Filznadel ab Übel, bei noch 2,7 m die ich noch durchzupickern hatte. Aber ich bin ja hart im nehmen und habe die Filznadel mit den Fingern festgehalten und weitergemacht. Das ging auch nich lange gut, denn nach 15 Minuten hatte ich ein Loch im Daumen (ließ sich leider nicht fotografieren).
Aber Sylvie wäre ja nicht Sylvie, wenn sie aufgeben würde an der Stelle, also tigerte ich im Kreis um meinen Tisch herum, um nachzudenken…. Und HA, da war die Lösung – ein schnöder Bleistift mit Radiergummi hinten dran, in welchen ich meine Filznadel steckte – super, das war nich nur die Lösung, sondern auch die bessere Lösung, denn der hält sich viel besser fest als so eine kurze Filznadel. Also waren die restlichen Meter ratz-fatz durchgepickert.
die abgebrochene Nadel und mein neues besser zu haltendes Filzgerät
Danach wird das Ganze durchgefeuchtet mit Seifenlauge und ab in die Waschmaschine. 40° Vollwäsche stand in meiner Anleitung also ab damit – Während es noch wusch schaute ich noch ein wenig im Internet, was es sonst noch alles so darüber gibt und fand noch eine Anleitung, wie man das filzt, die gleichen Bilder wie meine – ALLERDINGS STAND DA 15 MINUTEN
hier sieht man die Rosen schön
KURZPROGRAMM – Ach Du meine Nase! Ich hab mich vielleicht erschrocken, flitzte in die Küche und schaute noch mal, aber bei mir stand tatsächlich 40. Also hetz raus bei minus 15 Grad zur Waschmaschine und - sie war schon fertig. Rausgeholt hab ich meine Rolle da und der Anfang des Schals war viel stärker gefilzt als er eigentlich sein sollte Aber gut, der Rest sah gut aus.
Dann sollte ich das Ganze noch mal in einen Wäschebeutel oder Kissenbezug geben – tja
so sah nach dem Vorfilzen aus
nur WIE mit oder ohne Folie? Keine Ahnung, nix im Netz gefunden, also entschied ich mich für ohne die Folie – noch mal 15 Minuten Kurzwäscheprogramm. Also ich hätt wohl besser die Folie dran gelassen Es war schon deutlich gefilzter als ich erwartet habe, aber das Gesamtergebnis ist eigentlich nicht schlecht, denn Filz läßt sich ja wirklich feucht noch gut dehnen und dadurch noch Prima in Form bringen.
so kam es aus der Waschmaschine
Nach dem Waschen übergießt man das Ganze noch mit heißem Wasser, dadurch löst sich das Papier heraus und man hat einen schicken Lochschal, in dem Muster, welches man zurechtgelegt hat.
Mein Fazit: Es ist eine spannende und interessante Variante des Filzens, man kann sich das ganze gerubbel aud der Noppenfolie doch sparen und dadurch einiges an Zeit sparen denn die meiste Arbeit dabei verrichtet die Waschmaschine. Das nächste Mal werde ich das Ganze auf jeden Fall mit meinem Trockner probieren bzw. nur das 15 Minuten
das ist das Endergebnis
Programm in der Waschmaschine nutzen und lieber 2 mal rein packen, damit ist das Ergebnis wohl besser zu kontrollieren. Interessant ist es auf jeden Fall, einfach und für Anfänger geeignet und deshalb nehm ich jetzt auch die Sachen in meinen Shop, ich finde daß solltet ihr auch probieren
Zu guter Letzt noch ein Video dazu, welches ich gemacht habe und welches den ganzen Prozeß darstellt, Viel Spaß beim gucken (sorry, ich murmel mir manchmal ganz gut in meinen nichtvorhandenen Bart, aber es war ja auch der erste Versuch )