Artenvielfalt erhalten

Die Zahl der bedrohten Tierarten, wie auch die Zahl der vom aussterben bedrohten Pflanzen, auf dieser Welt steigt, dass ist auch ein Grund warum sich die UN nun auch mit diesem Thema beschäftigt.
Die Naturfreunde in Deutschland haben dazu eine sehr interessante Stellungsnahme geschrieben, die wir euch natürlich nicht vorenthalten möchten.
Ökologisches Massensterben
Gegenwärtig sind wir Zeugen des größten ökologischen Massensterbens auf unserem Planeten seit dem Verschwinden der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren. Die aktuelle Aussterberate übersteigt den natürlichen Ausleseprozess um das Tausendfache und gefährdet dadurch die Lebensbedingungen der gesamten Menschheit. Die natürliche Funktionsfähigkeit der Ökosysteme, auf die wir für Nahrungsmittel und Süßwasser, für Gesundheit und Erholung sowie zum Schutz vor Naturkatastrophen angewiesen sind, schwindet bedrohlich, was selbst der aktuelle Sachstandsbericht der Vereinten Nationen zur Lage der biologischen Vielfalt bestätigt.
So sind zum Beispiel in den letzten 40 Jahren die Korallenriffe weltweit um über 40 Prozent zurückgegangen, die immerhin als Geburtsstätte für die Hälfte aller Fischarten fungieren und auch ein wichtiger natürlicher Küstenschutz sind. Jedes Jahr verschwinden 13 Millionen Hektar des tropischen Regenwaldgürtels, was etwa der Fläche von Costa Rica entspricht. Der tropische Regenwald beherbergt aber rund 50 Prozent der globalen Artenvielfalt und speichert jährlich etwa 200 bis 400 Gigatonnen Kohlendioxid-Äquivalente. Die großflächige Vernichtung von Tropenwäldern heizt den Klimawandel seit Jahrzehnten an.
Immer noch ist nur ein Bruchteil der auf der Erde vorkommenden Arten wissenschaftlich beschrieben. Doch allein etwa zehn Prozent der bekannten Arten bilden die Grundlage für rund die Hälfte aller Medikamente. Die Dienstleistungen der Natur reichen von subjektivem Wohlbefinden und Sicherheitsgefühl bis zu harten Wirtschaftsfakten: Dem US-Ökonomen Robert Costanza zufolge stellen die weltweiten Ökosysteme der Menschheit jährlich natürliche Leistungen im Gegenwert von 33 Billionen US-Dollar zur Verfügung – und damit weit mehr, als Automobil-, Stahl- und IT-Branche zusammen erwirtschaften.

Biologoische Vielfalt

Die biologische Vielfalt ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Entwicklung. Neben dem Klimawandel ist der Verlust an Biodiversität die größte Herausforderung der Menschheit. So wie bereits jetzt die Auswirkungen des globalen Temperaturanstiegs allgegenwärtig und teilweise unvermeidbar sind, erreicht der weltweite Verlust an biologischer Vielfalt ein Ausmaß, das bereits heute Millionen von Menschen in Entwicklungsländern in ihrem Grundbedürfnis auf Nahrung und Trinkwasser bedroht.
Die NaturFreunde Deutschlands fordern die UN-Generalversammlung auf, alles zu tun, um jetzt die biologische Vielfalt auf unserem Globus zu retten und damit einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der ökologischen Krise zu leisten.
Die Schatzkammer der Natur darf nicht weiter geplündert werden. Das Aussterben von rund 27.000 bekannten Arten pro Jahr ist schlicht unhaltbar. Eine globale ökologische Krise kann nur abgewandt werden, wenn die Staatengemeinschaft unter dem Dach der Vereinten Nationen konsequent die Konvention zur biologischen Vielfalt von Rio umsetzt.
Dazu gehören für uns NaturFreunde die rasche Institutionalisierung eines Weltnaturschutzrates, die langfristige Zusicherung von Finanzmitteln für den Natur- und Artenschutz, der weitere Ausbau des weltweiten Schutzgebietsnetzes und hier vor allem der Meeresschutzgebiete, die Integration der Biodiversitätspolitik als Querschnittsaufgabe in alle Politikbereiche und die Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung für den Verlust der biologischen Vielfalt durch mehr Umweltbildung und transparente Umweltforschung.
Jetzt muss gehandelt werden, wenn die biologische Vielfalt auch noch für kommende Generationen bewahrt werden soll.

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