Vor zwei Wochen planten wir, dass ich Euch das Armstricken zeige. Ich hatte diese Technik bereits im rbb-Beitrag »Die große Woll-Lust« vorgestellt, da ich mir selbst vor etwa drei Jahren eine super tolle Sofadecke auf diese Weise gestrickt habe.
Am vergangenen Montagabend hat mich dann voll der Schlag getroffen. Ich bekam eine SMS, ich sei gerade bei Stefan Raabs Pro7-Sendung TVtotal. Ich war mir ziemlich sicher, dass dies ein Irrtum sein musste. Doch als ich die Sendung einschaltete, sah ich dort einen kurzen Ausschnitt aus dem rbb-Beitrag mit mir beim Armstricken. Stefan Raab hat seine üblichen Witze darüber gemacht, was ich persönlich überhaupt nicht schlimm fand. Hier könnt Ihr Euch den Beitrag noch einmal anschauen. (Ich habe Stefan Raab übrigens angeschrieben und gefragt, ob er sich das Armstricken nicht von mir zeigen lassen will.)
Die fertige Decke ist der absolute Hingucker.
Armstricken ist ideal für Wohnaccessoires, Schals und Loops
Stefan Raab kann sich darüber lustig machen, wie er will. Doch Armstricken ist voll im Trend! Ihr könnt diese Technik für unterschiedliche Dinge benutzen: für Wohnaccessoires, wie Decken und Kissen oder für Schals und Loops. Wichtig dafür sind dicke Handstrickgarne, die eigentlich mit Nadelstärke 15 bis 25 verstrickt werden.
Tipp: Ihr könnt Euch Euer dickes Garn zum Armstricken selber gestalten. Nehmt dazu mehrere Fäden von dickeren Wollsorten zu einem Faden zusammen.Wichtig beim Armstricken ist, dass Ihr ungefähr die selben Bewegungen mit dem Arm nachahmt, die Ihr sonst mit der Stricknadel macht. Auf einen Unterarm passen zwischen je nach Garndicke 7 bis 15 Maschen.
Ihr fangt also mit dem Maschenanschlag an. Ich empfehle den Kreuzanschlag. (Bilder 1-4)
Der Kreuzanschlag
Da wir die Arbeit nicht – wie beim Nadelstricken – wenden können, wandert die Strickarbeit jeweils vom rechten auf den linken Arm und zurück. Mir selbst gefällt beim Armstricken ein glattrechtes Maschenbild am Besten. Dabei muss der Arbeitsfaden immer von einem selbst aus gesehen hinter der Arbeit liegen. (Bild 5)
Die Maschen wandern nun vom rechten …
Man fasst den Arbeitsfaden und zieht ihn durch die erste Masche, die auf dem Arm am Handgelenk liegt. Die entstehende Schlaufe ist die neue Masche, die auf den anderen Arm gesteckt wird (Bilder 6-7). Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis alle Maschen vom rechten Arm auf den linken Arm gewandert sind.
… auf den linken Arm und dann wieder zurück.
Alle Maschen sitzen jetzt auf dem linken Arm. Der Arbeitsfaden liegt weiterhin hinter der Arbeit. Nun wieder den Arbeitsfaden durch die erste Masche am Handgelenk ziehen und die neue entstehende Masche auf den rechten Arm setzen. Nun diesen Vorgang wieder so oft wiederholen bis alle Maschen wieder auf dem rechten Arm sitzen.
Riesige Maschen liegen voll im Trend
Hat das Strickstück die gewünschte Länge erreicht, wird ganz gewohnt abgekettet: Also zwei Maschen wie beschrieben stricken, dann die zuerst gestrickte Masche über die zweitgestrickte Masche heben und vom Arm nehmen. Dann wieder eine Masche stricken, dass wieder zwei Maschen auf dem anderen Arm sitzen. Die erste Masche erneut über die zweite Masche vom Arm heben. Den Vorgang so oft wiederholen, bis alle Maschen abgekettet sind. Hier könnt Ihr mich beim Armstricken sehen.
Anmerkung: Auch wenn die Maschen sehr grobmaschig sind, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass sich die Luft in diesen Maschen schnell aufwärmt und das Strickstück kuschelig ist – ideal für kalte Wintertage in der Wohnung und für laue Sommernächte auf der Terrasse.Bei meiner Sofadecke habe ich insgesamt 3 Schals gestrickt, die ich zum Schluss zusammengenäht habe. Ein Schal hab ich aus zwei Knäuel Maxima von Lang Yarns gestrickt. Ein Knäuel wiegt 200 Gramm und hat eine Lauflänge von 31 Meter. Die Anleitung habe ich aus einem älteren Anleitungsheft von Lang Yarns »Fatto A Mano 184«. Das Material dazu habe ich bei Wollrausch gekauft.