Arme Ärzte!

926 Ergebnisse erzielt man, wenn man heute nach aktuellen News zu „Streik“ googelt. Auch die Halbgötter in Weiß sind heute mal wieder dabei und jammern darüber, dass sie sich ihre Porsche und Jaguar nicht mehr leisten können. Und das Ferienhaus am Comer See und die Hütte im Engadin müssen auch schon vermietet werden… Kein Wunder, wenn man ständig Praxen schließt, statt Kranke zu behandeln. Bevor uns aber nun das Mitleid aus den Poren tröpfelt, seien ein paar Fakten aufgezählt, die für Relativierung der unter den Medizinern grassierenden Neo-Armut sorgen könnte:

Die Honorare der fast 150.000 Ärzte und Psychotherapeuten in Deutschland sind zwischen 2007 und 2009 um durchschnittlich elf auf 164.000 Euro gestiegen. Das ergibt sich aus einer Auswertung des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung. Der Rest der Werktätigen hätte sich über derartige Lohn- und Gehaltszuwächse sicher auch gefreut. Durchschnittwerte verdienen grundsätzlich einen zweiten Blick auf die Einzelwerte. So auch hier:  In Hamburg nämlich stiegen die Honorare der Ärzte um mehr als 24 Prozent, in Thüringen bekamen sie 23,6 Prozent mehr. Niedersachsen folgt mit gut 20 Prozent , Brandenburg mit 19 Prozent. Bevor die Mitleidstränen jetzt jedoch versiegen, sei ein Blick in den Süden riskiert. Dort darbten die Weißkittel mit lediglich 2,6 Prozent Inflationsausgleich, ihre baden-Württembergischen Kollegen durften immerhin 3,5 Prozent mehr einstreichen. Auch hier sollte der Aufschrei leise ausfallen, denn allein 2008 lag das Einkommensplus dort bei 5 Prozent.

Angemerkt werden darf,  dass der Blick auf die Zuwachsraten der Ärzte allein vor dem Hintergrund interessant sind, weil die Deutschland im vergangenen Jahre die schwerste Wirtschaftskrise ihrer Geschichte zu stemmen hatte. Die Wirtschaftsleistung sank um fünf Prozent, Kurzarbeit schob Gehaltsverhandlungen und Streikpläne in weite Ferne. Während in den Unternehmen die Angst um den Job, um die Zukunft und Existenz umging, zahlten die Krankenkassen Rekordsummen an Ärzte aus: 30,8 Milliarden Euro.


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