Die Rundfunkanstalten der ARD und die Allianz Deutscher Produzenten – Film und Fernsehen haben ihre Eckpunktevereinbarung für ausgewogene Vertragsbedingungen bei Produktionen von Mitgliedern der Produzentenallianz um ein weiteres Jahr bis zum 31. Dezember 2015 verlängert. Sowohl der Gesamtvorstand der Produzentenallianz als auch die Intendantinnen und Intendanten der ARD haben in den vergangenen Tagen entsprechende Beschlüsse gefasst. Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor begrüßte die Entscheidungen: “Ich freue mich, dass wir uns erneut einig geworden sind. Wir möchten mit unseren wichtigsten Partnern eng zusammenarbeiten, um auch weiterhin ein qualitativ hochwertiges und vielfältiges Programm anbieten zu können.”
Die Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks, Karola Wille, wertete die neuerliche Verlängerung des Abkommens als Beleg für den konstruktiven und belastbaren Dialog zwischen Sendern und Produzenten. Das mittlerweile fünf Jahre alte Eckpunktepapier müsse allerdings an einen sich verändernden Markt angepasst und weiter entwickelt werden. Wille: “Dazu gehören die konsequente Anwendung der bereits gültigen Vereinbarung, aber auch Fragen nach den Finanzierungsmodellen. Und schließlich müssen wir die Einbeziehung von teilfinanzierten Auftragsproduktionen oder Fragen der Entwicklungskosten gemeinsam klären. Die Verlängerung der bestehenden Übereinkunft gibt uns die notwendige Zeit dafür.”
Alexander Thies, Vorsitzender des Produzentenallianz-Gesamtvorstands, sagte: “Der bisherige Verhandlungsprozess zwischen ARD und Produzentenallianz um zukünftige Geschäftsmodelle in der Fernseh-Auftragsproduktion gestaltet sich konstruktiv, aber schwierig. Eine gute, dauerhaft tragfähige Vereinbarung ist viel wichtiger, als ein schneller Formelkompromiss. Deshalb hat der Vorstand der Produzentenallianz am 20. November 2014 der Verlängerung der im Jahre 2009 beschlossenen Eckpunkte um ein Jahr, bis zum 31. Dezember 2015 einstimmig zugestimmt. Wir wollen ein qualitativ verbessertes Geschäftsmodell erreichen, das die Produzenten befähigt, über Rechte zu verfügen und erhöhte Zweitverwertungserlöse zu generieren. Wir begrüßen, dass die ARD ihre Verwertungsstrukturen überprüfen will.”
Das zwischen Produzentenallianz und ARD vereinbarte Eckpunktepapier ist seit 2009 in Kraft und setzt die Rahmenbedingungen der Vertragsgestaltung für voll finanzierte Auftragsproduktionen. Es wurde Anfang dieses Jahres auch auf Entertainment-Formate im Ersten Deutschen Fernsehen ausgeweitet und im vergangenen Jahr um eine Eckpunktevereinbarung für ARD-Dokumentationen erweitert. www.ard.de