Sport und Politik solle man nicht vermischen, hatte der russische Präsident Wladimir Putin kurz vor Beginn der Olympischen Spiele in Sotschi gesagt. Dass die Spiele alles andere als unpolitisch werden würden, zeigte schon die massive Kritik vorab an Menschenrechtsverletzungen, Korruption, Umsiedelungen, Umweltschäden, Demonstrationsverboten und der Diskriminierung von Homosexuellen.
Knapp 60 Prozent der Deutschen sagten im ARD-DeutschlandTrend Anfang Februar sogar, dass es ein Fehler war, die Spiele nach Russland zu vergeben. Und während der Spiele? Die große Welle der Kritik ist abgeebbt, die Wettbewerbe stehen im Vordergrund. Was aber auch passiert: Der russische Umweltaktivist Jewgenij Witischko wird zu drei Jahren Straflager verurteilt, Mitglieder der Band Pussy Riot werden zeitweise festgenommen, die Stadt Sotschi verweigert geplanten Protesten die Genehmigung und Aktivisten werden unter Druck gesetzt.
Am letzten Tag der Spiele zieht der Presseclub live aus dem Olympiastudio in Sotschi Bilanz: Wie sind die Spiele zu bewerten? Wie politisch darf und muss Sport überhaupt sein? Was werden die Spiele in Russland bewegen? Darüber diskutiert WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn am 23. Februar im ARD-Presseclub mit diesen Gästen, die die Olympischen Spiele vor Ort begleiten:
Johannes Aumüller, Süddeutsche Zeitung // Ina Ruck, ARD Moskau // Andreas Rüttenauer, taz. die tageszeitung // Julia Smirnova, Die Welt. www.daserste.de