Ich hab es total für mich entdeckt, soviel kann ich schon verraten.
Und auch so gerät Arbeiten im Stehen immer mehr ins Gespräch, seitdem verschiedenste Studien deutlich die vielfältigen Gesundheitsrisiken durch zu viel Sitzen zeigen.
Wer Tag für Tag seiner Arbeit im Büro erledigt, der kommt bisher kaum drum herum, täglich zahlreiche Stunden lang in sitzender Position zu verbringen.
Das neue Gesundheitsbewusstsein bestärkt derzeit jedoch einen wachsenden Trend: Das Arbeiten im Stehen.
Rückendeckung bekommt der gesunde Trend dabei von mehreren Seiten, insbesondere Studienergebnissen der Medizin und Physiologie des Menschen.
Sitzende Tätigkeiten über einen langen Zeitraum scheinen dem zu widersprechen, für das der Mensch seiner körperlichen Konstitution nach geschaffen ist.
Tag für Tag Strecken von mehreren Kilometern zu laufen und sich überwiegend in Bewegung zu befinden, das entspricht viel eher unserer Natur.
Für stundenlange monotone Haltungen wie beim Sitzen ist der menschliche Körper der auf Bewegung ausgerichtet ist, einfach nicht geschaffen.
Dabei wissen die meisten, dass regelmäßige Bewegung ein Bedürfnis unseres Körpers ist.
Dass sich Bewegung positiv auf die Gesundheit auswirkt würde wohl auch kaum jemand in Frage stellen.
Und trotzdem sitzen wir den ganzen Tag an unseren Schreibtischen.
Und damit hört es ja noch nicht auf.
Wir sitzen ja auch auf dem Weg zur Arbeit, beim Essen und abends vor dem TV oder Tablet.
Lässt sich dieses Dilemma überhaupt lösen?
Die Folgen des langen Sitzens
Regelmäßige und lang andauernde sitzende Tätigkeiten gehen zu Lasten von Rücken, Nacken und Schultern.
Schmerzende und verkrampfte Muskeln sind die Folgen.
Davon können sicher die meisten von uns ein Liedchen singen.
In schweren Fällen tragen die Bandscheiben Schäden von übermäßigem Sitzen in falscher Position davon.
Auch auf den Kreislauf wirkt sich die monotone und oft lange Zeit nahezu bewegungslose Position aus.
Das Blut staut sich in den Beinen, der Kreislauf wird spürbar schwächer und äußert sich unter anderem in Müdigkeit und Konzentrationsschwäche.
Zudem sinkt der Blutdruck häufig erheblich ab und führt beim abrupten Aufstehen zu Schwindel.
Im Bereich der Beine bilden sich durch den Blutstau Wassereinlagerungen, vor allem mit zunehmendem Alter.
Besonders eindrucksvoll werden die Folgen des Sitzen durch diese Infografik gezeigt.
Diese Infografik stammt von der Seite Ergotopia.de.
Etwas Abhilfe schaffen bisher lediglich ergonomische Sitzmöglichkeiten, die allerdings wenig an der grundlegenden sitzenden Körperhaltung ändern.
Bestes Beispiel dafür sind sogenannte Balancekissen bzw. Sitzbälle.
Dennoch sackt auch bei diesen Hilfsmitteln das Blut in die Beine, während der Rücken belastet und aktiviert wird.
Viele Vorteile durch Arbeiten im Stehen
Die Weiterentwicklung ergonomischer Sitzlösungen stellt das Arbeiten im Stehen dar.
Dabei stehen Sie entweder die ganze Zeit über oder zumindest phasenweise.
Beim Stehen ist ja auch nicht viel falsch zu machen.
Könnte man zumindest denken…
Doch gerade weil die Idee des Arbeitens im Stehen relativ neu ist, will das richtige Stehen gelernt sein.
Denn falsches bzw. unflexibles Stehen führt wiederum zu Fehlhaltungen und Verkrampfungen, sodass die gesundheitlichen Vorzüge zur Nichte gemacht werden.
Die Vorteile des Arbeitens im Stehen liegen vor allem in der Entlastung von Rücken und Wirbelsäule.
Rückenschmerzen und verkrampfte Muskelpartien nehmen spürbar ab.
Auch Beine und Kreislaufsystem profitieren von der verbesserten Zirkulation des Blutes.
Voraussetzung für die positiven Effekte ist es, richtig und aktiv zu stehen.
Darauf sollten Sie achten
Essenziell beim Arbeiten im Stehen ist, dass Sie sich dabei bewegen und nicht in eine verkrampfte, monotone Haltungen verfallen.
Bewegungen regen das Kreislaufsystem an und sind besonders wichtig für den Transport des Blutes aus den Beinen, das sich beim Stehen ähnlich stark anstaut wie beim Sitzen.
Kleine Schritte und Gewichtsverlagerungen von Fuß zu Fuß aktivieren die Muskelpumpen, die das Blut aus den Beinen zurück zu Lunge und Herz befördern.
Aktives Stehen macht sich übrigens auch in einer verbesserten Konzentration und größeren Wachheit bemerkbar.
Wissenschaftler halten bis 20% schneller Gehirnleistung für durchaus realistisch.
Und das nur durch das Stehen.
Enorm wichtig ist neben der eigenen Haltung und Bewegung die Büroausstattung.
An einem normalen Schreibtisch sollten Sie nicht versuchen stehend zu arbeiten.
Die Tischplatte ist viel zu niedrig um aufrecht stehen zu können.
Es muss schon ein Stehtisch oder Stehpult sein.
Entscheidend für die positiven Effekte des Arbeitens im Stehen ist hier die exakte Anpassung an Körpergröße.
Die Tische sind im Idealfall höhenverstellbar.
So lernen Sie das Arbeiten im Stehen richtig
Die gewohnte Körperhaltung beim Arbeiten vom Sitzen aufs Stehen zu verlagern ist oft schwieriger als gedacht.
Einfach den ganzen Tag stehen ist ziemlich anstrengend, wenn Sie es nicht gewöhnt sind.
Außerdem stellen sich durch das plötzliche lange Stehen schnell unangenehme Belastungen ein.
Statt sich zu überfordern und dadurch womöglich wieder zu verkrampfen, sind je nach Bedarf Sitzpausen eine gute Abwechslung.
Besonders am Anfang ist es eine gute Idee in Intervallen zu stehen und zwischendurch immer mal Sitzpausen einzulegen.
Ideal ist eine halbe Stunde zu stehen, dann 25 Minuten zu sitzen und 5 Minuten Pause zu machen.
Hilfreich sind hier vor allem Stühle, die sich weit nach oben ausfahren lassen, sodass ein nahezu fließender Übergang zwischen Sitzen und Stehen möglich ist.
Nachdem sich der Körper an die neuen Belastungen gewöhnt hat, kann das Arbeiten überwiegend oder komplett im Stehen ausgeführt werden.
Achten Sie aber immer auf die Signale Ihres Körpers.
Für schwangere Frauen, Menschen mit Krampfadern und ähnlichen Beschwerden ist eine ärztliche Beratung empfehlenswert denn die Belastung kann z.B. bestehende Krankheitsbilder verschlimmern.
Den positiven Effekt verstärken
Die Arbeitszeit nimmt viel Raum ein, sodass sich die gesundheitlichen Vorteile des Arbeitens im Stehen bei richtiger Herangehensweise gut entfalten und zu mehr Vitalität im Arbeitsleben führen können.
Im Idealfall unterstützen Sie Ihren Rücken, Kreislauf und die gesamte Muskulatur zusätzlich durch Bewegung in der Freizeit.
Die Stärkung von Muskeln und Kreislaufsystem durch Sport wirkt sich wiederum positiv auf das Arbeiten im Stehen aus.
So trägt die vom Sitzen aufs Stehen verlagerte Arbeitsweise dazu bei, insgesamt mehr Bewegung in den Lebensstil zu integrieren und Ihre Gesundheit zu unterstützen.
Ich kann es nur jedem raten, es einfach mal zwei oder drei Wochen zu probieren.
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