Die Antihistaminika der ersten Generation (z.B. Diphenhydramin) werden wegen den stark sedierenden Eigenschaften hauptsächlich als Schlafmittel und gegen Übelkeit eingesetzt. In den USA ist Diphenhydramin aber nach wie vor ein weit verbreitetes Antiallergikum. Cetirizin, Loratadin und Mizolastin sind Vertreter der Antihistaminika der zweiten Generation. Levocetirizin (in Luxemburg nicht im Handel), Desloratadin und Fexofenadin werden in der Literatur z.T. als Antihistaminka der dritten Generation bezeichnet. Diese Wirkstoffe der beiden neueren Generationen können die Blut-Hirn-Schranke weniger gut überwinden, rufen aber bei manchen Patienten trotzdem Müdigkeit hervor.
Mit zahlreichen Antihistaminika wurden spezielle standardisierte Tests durchgeführt, um deren Einfluss auf die Fahrtauglichkeit zu untersuchen. Gemäss diesen Tests hatten Fexofenadin, Desloratadin, Rupatadin und Levocetirizin keine negative Wirkung auf die Fahrleistung. Antihistaminika wie Diphenhydramin und Mizolastin führten nach einer Einmaldosis zu einer verschlechterten Fahrleistung wie sie auch unter Einfluss von 0.5 bis 0.8 Promille Alkohol festzustellen ist. Gemäss einem internationalen Gremium von Verkehrssicherheitsexperten (The International Council on Alcohol, Drugs, And Traffic Safety, ICADTS-Working Group) werden folgende Wirkstoffe und Dosierungen als unbedenklich für die Fahrleistung eingestuft: Loratadin 10mg einmal täglich, Fexofenadin 60mg zweimal täglich oder 120mg einmal täglich, Ebastin 20mg einmal täglich.
Damit die Fahrleistung möglichst nicht eingeschränkt wird, sollten Allergiker folgende Empfehlungen befolgen:
-Antihistaminikum mit Vorteil abends vor dem Schlafengehen einnehmen.
-Bei einem Präparatewechsel die ersten Tage (am besten die ersten zwei Wochen) nicht selbst fahren.
-Kombination von Alkohol und Antihistaminikum strikt vermeiden.
-Das Tragen einer Sonnenbrille hält einen Teil der Pollen fern und schützt gereizte, lichtempfindliche Augen.
-Pollenfilter im Auto einbauen und jährlich oder alle 30‘000 km wechseln.