Bis zum 11. September präsentiert das Centro Andaluz de Arte Contemporáneo in Sevilla das Werk der Künstlerin Annika Ström unter dem Titel „Song by“. Die Ausstellung findet im Rahmen der Reihe „Das Lied als Motor für soziale Veränderungen“ statt, die vom CAAC organisiert wird.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts begleitete Popmusik, oder damals Volksmusik alle revolutionären Bewegungen und waren ein Motor für soziale Transformationen. Und so wurden Musik und Kultur bedeutsame Felder für ideologische Krieger und viele Künstler nutzten diese Kraft für ihre politischen Ideologien.
Während des Spanischen Bürgerkrieges war Musik ein ständiger Begleiter in den Gräben und hat auch die politischen Prozesse begleitet, was im Untergang der Republik kulminierte. Aber auch in den 60ern und den sozialen Umwälzungen, die damals geschahen, nahm die Musik eine bedeutsame Position ein, so wie auch Musiker wie Violeta Parra und Víctor Jara in Lateinamerika.
Diese Rolle, die von der Musik eingenommen wird, soll von dieser Ausstellungsreihe in Augenschein genommen werden, in denen Künstler mit Musik als Vehikel für die Untersuchung von neuen Konzepten einer postmodernen Gesellschaft arbeiten.
Folglich hat das Museum seine Ausstellung auf zwei Konzeptkünstler fokussiert, deren Arbeit auf Musik als Medium für soziale Transformationen zentriert ist: Annika Ström und Ruth Ewan.
Annika Ström wurde 1964 in Helsingborg, Schweden geboren. Ströms Arbeiten sind konzeptuell, sie reflektieren einen Moment, eine Temporalität im Heute, wo die Revolution und die Veränderungen im Individuum geschehen, ohne jedoch soziale Auswirkungen zu haben.
In „Song by“ untersucht Annika Ström die Ehrlichkeit mittels Videos, Musik und Texten, die die Innenschau des einzelnen Besuchers mit der der anderen Individuen verbindet.
Die Musik, die von Ström interpretiert wird und von metallischen Geräuschen eines von ihr programmierten Keyboards begleitet wird, verleiht ihrem Werk ästhetisches Reichtum, das zum Denken anregt, dass ihre Sounds nicht perfekt sind, sondern automatisch, so wie auch der Elektropop.
Der textliche Part von „Song By“ ist eine Erweiterung der Musik, wo das „Ich“ und „Du“ sich im Raum verorten, den jeder Zuschauer, der sich ihr Werk anschaut, einnehmen. Ihre Texte und Musik sind minimalistisch, in den Sätzen gibt es keine Satzzeichen, sie sind flach und einfach, wie auch der Sound des Keyboards, das sie begleitet.
Die Musik von Ström hat wenig mit der Musik zu tun, die die Umwälzungend es 20. Jahrhunderts begleitete, aber sie sind ein Spiegelbild einer Gesellschaft, die auf die Individuen und metaphysische Abstraktionen fokussiert ist.
Für mehr Informationen: http://www.juntadeandalucia.es/cultura/caac/programa/ex_act.htm