Ihre Konkurrentin Nathalie Kosciusko-Morizet, (NKM) zickte trotz ihrer Niederlage munter weiter: Hidalgo würde nicht das Wählervotum der Pariser reflektieren, habe nicht einmal ihren eigenen Wahlkreis, den 15. Bezirk (36%) gewonnen und Paris sei die einzige Stadt Frankreichs, die von einem Minderheiten-Bürgermeister gegen die Mehrheit der Abgeordneten regiert würde!
In der Tat hat sich Anne Hidalgo in ihrem eigenen Wahlkreis, dem 15. Bezirk (75015) im Südwesten von Paris, von 29,10% im Ersten Wahlgang nur auf 36,62% im Zweiten Wahlgang verbessern können! Ihr Gegner Philippe Goujon, Liste Union der Rechten, konnte sich hingegen von 48,56% auf 63,37% verbessern. Die neue Bürgermeisterin von Paris hat also in ihrem eigenen Wahlbezirk nur ein gutes Drittel der Wähler überzeugen können, ihr Gegner hingegen zwei Drittel.
Nun, das Wahlsystem in Paris war ihr, NKM bekannt, als sie zur Kandidatur antrat. Es hat sie damals nicht gestört, aber Madame scheint einfach eine schlechte Verliererin zu sein? Jedenfalls vertritt NKM jetzt als Sprecherin die 55 Sitze der UMP-Abgeordneten in der Stadtversammlung.
Die Sozialisten haben 56 Sitze errungen, also nur eine einen einzigen Sitz betragende Mehrheit. Sie sind von der allgemeinen Klatsche der Wähler für die Sozialisten schwer getroffen worden, betrug ihre Anzahl an Sitzen doch im letzten Stadtparlament unter der Regierung Bertrand Delanoë 77 Sitze!
Von den 163 Abgeordneten des Stadtparlamentes wählten 91 Anne Hidalgo (PS, Verts, PCF) und 72 gaben einen leeren Stimmzettel ab (UMP, FN, PdG, etc.). Die Neue übernimmt die engsten Mitarbeiter ihres Vorgängers quasi “en bloc”, hat die Zahl der Beigeordneten aber von über Dreissig auf 21 reduziert…