Bildquelle
Am Montag ist die 150 Jahre Anne-Frank-Kastanie umgestürtzt - ein Sturm war schuld. Sie wurde bereitsvon einem Stützkortsett gehalten und war ein 150 Jahre alter Baum der vor dem Gebäude stand, in dem Anne Frank Unterschlupf fand.Bei dem Sturz sei niemand verletzt worden. Er ist eineinhalb Meter über dem Boden zerbrochen. «Wir hörten ein Krachen und als wir nachsehen, lag der Baum am Boden», sagte ein Sprecher.
Das Mädchen, das sich mit seiner Familie und weiteren Juden im Hinterhaus der Prinsengracht 263 vor den Nazis versteckt hielt, hat die Kastanie auf dem Hof des Nachbargrundstücks in seinem weltberühmten Tagebuch beschrieben. Die Franks wurden 1944 verraten und in verschiedene Konzentrationslager gebracht. Anne starb im März 1945 kurz vor der Befreiung des KZ Bergen-Belsen an Typhus.
Bereits vor drei Jahren sollte der Baum gefällt werden, was allerdings international eine Protestwelle auslöste. Darauf haben sich die Stadt Amsterdam, der das Grundstück gehört, und die Bürgerinitiative darauf, den Baum mit einem Korsett zu stützen.
«Nicht nur für Anne Frank, sondern auch für viele andere Menschen war und ist der Baum ein Symbol für Freiheit und Hoffnung», erklärte der Direktor des Berliner Anne Frank Zentrums, Thomas Heppener. Glücklicherweise gebe es an vielen Orten, darunter auch in deutschen Schulen, Stecklinge der Kastanie, die den Baum weiterleben lassen.
Von ihrem Versteck unter dem Dach aus konnte Anne Frank die Kastanie sehen und hat sie in ihren Tagebüchern beschrieben. Insgesamt hat sie dreimal von dem Baum erzählt, zum letzten Mal am 13. Mai 1944:
«Unser Kastanienbaum steht von oben bis unten in voller Blüte und ist viel schöner als im vergangenen Jahr.»
Bereits seit 2006 gibt es ein interaktives Denkmal für den Baum, zu erreichen über www.annefranktree.com. Dort kann man ein Blatt zum virtuellen Kastanienbaum beitragen und es weitersenden. Dabei ist das Ziel die Ideale von Anne Frank weiterzuvermitteln.
www.annefrank.org/de
Quelle
