Angst vor dem neuen Lebensjahr

Gestern war es also so weit: der erste „besondere“ Tag in diesem Jahr, den ich ohne Stephan und dadurch in einer besonderen Art und Weise erlebt habe. Ich gestehe: da war eine riesengroße Portion Angst in meinem Bauch: Wie wird das sein ohne ihn? Wird mich die Trauer die ganze Zeit in ihrem Armen halten? Werde ich es überhaupt schaffen, optimistisch in die Zukunft zu sehen?

Abends im Rückblick auf den Tag durfte ich dann aber feststellen, dass er einfach nur toll war und diese meine, neue Lebenszahl „44“ gar nicht so schwer zu holen war. Nun ja – aufhalten kann ich es ja eh nicht. Älter werden wir nun mal Jahr für Jahr.

TorteDas erste mega Tolle war das Geschenk meiner Tochter: sie hat bei einer Freundin in einer 4-Stunden-Aktion eine Torte für mich gezaubert. Drei Schichten, oben zuckersüß verziert und total lecker.

Dazu sei gesagt, dass wir zwar auch mal nen Kuchen backen, aber da die Küche nicht mein ausgesuchter Lieblingsraum der Wohnung ist, steht „Torte backen“ nicht unbedingt ganz oben auf meiner Liste. Und wenn ich mir vorstelle, da stundenlang für eine Torte verbringen zu müssen – da hab ich schon vorher keine Lust und Geduld mehr 😉

Und wie das so ist: was Mama nicht macht, bekommt auch meist das Kind nicht übermittelt.

Die Idee war toll und das sie es durchgezogen hat. Oh – ich kann gar nicht wieder aufhören zu schwärmen…

Nach dem ersten Stück habe ich mir dann die Zeit genommen und Glückwünsche auf Facebook angeschaut. Ich weiß: Viele Menschen halten von den diversen Plattformen nichts. Aber ich bin dankbar für die Möglichkeit, Menschen zu erreichen, die weit weg von mir sind. Über die Zeit haben sich Freundschaften ergeben, die so keine Chance gehabt hätten. Nun ja – da waren Glückwünsche dabei, die es geschafft haben, dass ich vor Rührung vor dem PC saß und Tränen vergossen hab. Glückwünsche, bei denen ich wußte, dass sie der Andere aus tiefstem Herzen so meinte. Glückwünsche, die so viel Liebe enthalten – obwohl wir doch so weit auseinander wohnen und uns teilweise noch nie gegenüber gestanden haben.

Ja… Einige sagen jetzt: „Wäre ein Anruf nicht schöner gewesen?“. So viele Minuten hätte der gestrige Tag gar nicht gehabt. Telefoniert hab ich nämlich trotzdem 😛 Alles perfekt, so wie es ist!

Angst vor dem neuen LebensjahrMein Bruder und seine Freundin haben sich – trotz Krankheit – auf den Weg gemacht, um wenigstens ein, zwei Stunden bei mir zu sein. Super oberliebe Sache!

Bis zu unserer Verabredung hatte ich sogar ein wenig Zeit, in der es nichts zu tun gab. Also hab ich mir etwas gesucht: immer noch am Überlegen, ob ich nicht noch irgendwo einen Schreibtsich unterbringen kann, hab ich damit begonnen, mein „kleines“ Sofa zu drehen. Wiegt ja auch fast gar nichts dieses Monster 😉

Mehr Platz hat es nicht gebracht. Anscheinend ist das ne optische Täuschung und beide Schenkel sind in etwa gleich lang. Gemessen habe ich vorab bewußt nicht, da ich hauptsächlich sehen wollte, wie es wirkt.

Nun hab ich aber festgestellt, dass es mir so ja fast noch besser gefällt: also bliebt es jetzt so stehen.

XXL-EssenUnd dann ging es los zu meinem Freund. Als er nach Arbeit zu uns stieß sind wir los gezogen, weil ich gerne mit ihnen Essen gehen wollte. Nun ja – die erste Wahl ist nicht immer die Beste und daher verzogen wir uns nach einem leichten Drink aus dem ersten Lokal wieder und wanderten an der Spree zu einem anderen Restaurant. Dort hat dann alles gepaßt: nette Location, gute Getränke und leckeres Essen. Vielleicht ein bisschen viel lach zumindest in der teilweise bestellten XL-Version. Aber Reste wurden eingepackt und zum Viel-Essen-Üben mitgegeben. Ein Rund-Um-Schöner-Abend.

Ja: Stephan war in meinen Gedanken und bei mir. Geht auch nicht ohne. Aber nicht auf die traurige Art, sondern durchaus positiv. Es hätte ihn gefreut, dass ich den Abend so genossen habe ohne zwischendurch in Traurigkeit und Tränen zu versinken. Dafür kommen die jetzt beim Schreiben. Das gestern wäre auch voll seins gewesen: gemütlich zusammen sitzen, Blödsinn quatschen und das Leben genießen. Und ich sehe genau seinen Blick vor mir: wie er mich beobachtet und sich einfach nur freut, dass es mir gut geht.

Geschenke brauche ich nicht, wenn ich solche Tage haben kann! Die Erinnerungen daran sind das schönste Geschenk, das ich bekommen kann. Sicher braucht man ein gewisses Alter und negative Erfahrungen, um an diesen Punkt zu kommen. Aber es stimmt schon: ich habe Alles, was ich mir für mein Leben erhoffen kann. Eine wundervolle Tochter, einen liebevollen Freund, eine Familie, die für mich da ist und super tolle Freunde. Was soll ich da mit „handfesten“ Geschenken?

Morgen treffe ich meine Eltern und da ich nochmal schönes Wetter bestellt habe, werden wir auch dann nochmal in gemütlicher Runde um den Grill und dem noch immer vorhandenen Bierfass sitzen können. Mal schauen, vielleicht schaffen wir es ja diesmal zu öffnen lach

Ich freu mich drauf. Und auf das neue Lebensjahr. Mit Allem, was diesmal auf mich wartet…


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