Angezockt: Asura’s Wrath (Demo) [PS3]

Man sollte ihn nicht zornig machen, den Asura. Den Weißschopf des neuen Capcom-Actiontitels Asura’s Wrath. Denn wie Bruce Banner alias der Hulk, wird nämlich derjenige, der ihn wütend macht, nicht ein zweites Mal diese Gelegenheit bekommen. Jaja, der Asura offenbarte sich schon in den Trailern als kleiner Hitzkopf mit dem Hang zum übertriebenen ARGH!
Am 24. Februar 2012 trifft der asiatische Actiontitel auf europäische Küsten, aber bereits jetzt lässt sich die Demo zu Asura’s Wrath spielen. Die Gelegenheit lass ich mir doch nicht nehmen!

In Asura’s Wrath geht es um einen gefallenen (Halb)Gott, der Rache an den anderen Göttern üben will. Jedenfalls soweit die Theorie. Bis auf einige abgefahrene Bosskämpfe, viel DragonballZ-mäßiges Gehabe und einigen seltsamen Sci-Fi-Elementen haben die bisherigen Trailer auch nicht viel erzählt. Und auch die Demo hält sich mit Informationen zum Hintergrund der Geschichte stark zurück.
„Spielbar“ sind zwei Episoden innerhalb des Spiels. Wobei die Anführungszeichen euch schon über den wahren „Gehalt“ des Spiels aufklären sollte. Ich wurde prompt in zwei atemberaubende Bosskämpfe gestoßen, die spielerisch soviel ausgesagt haben, wie der Gesichtsausdruck einer Ente. Wenn Videospiele Akne haben können, dann sind Quicktime-Events eindeutig die dazugehörigen Pickel. Mal ein oder zwei, sind ja noch ein akzeptables Übel. Nehmen sie allerdings überhand, dann sieht nachher das Gesicht ziemlich angefressen aus. Ja und die Bosskämpfe, die ich erleben durfte, waren nicht nur angefressen, sondern schon verdaut!
Eigentlich ist es eine Schande, dass man in der Demo nur diese Kost serviert bekommt. Und da die Einblendungen auch alle zentral auf dem Bildschirm sind und nicht, wie bei God of War III beispielsweise, am Rand eingeblendet werden, verpasst man das eigentliche Highlight der Demo – die Action.

Capcom fährt hier wirklich sehr schwere Geschütze auf. Die Inszenierung ist so unfassbar genial geworden und man wird in seine Kindheit zurückversetzt, als vor allem Dragonball mit seinen epochalen Kämpfen manchmal Jahre des Lebens bestimmten. Dann fliegt dort eine Faust in Zeitlupe gegen den Kiefer, hier fetzt es mal eben den Arm von Asura in tausend Teile. Und wenn dann solch brachiale Gegner vor einem auftauchen, kann sich Kronos aus God of War III wirklich in die Hosen machen. Mir stellt sich da nur die Frage »Ist das jetzt die Spitze?«. Geht es noch größer? Denn mal ehrlich, was soll nach einem Galactus-großen Gott noch kommen? Ich fühle mich jetzt schon wie ‘ne Ameise, wenn ich das spiele.

Es geht noch schärfer, nämlich wenn man im zweiten Kampf der Demo gegen Augus antritt, der zwar um Längen kleiner ist als Wyzen mit seinem riesigen Zeigefinger, aber noch mehr Action bietet. Da fliegen die Fäuste wie ein Schwarm Hornissen um die Erdbeermarmelade, da zerteilt mal eben ein Samuraischwert den Berg. Und letztlich bricht die Demo auch an den besten Stellen ab. Wenn dann nämlich Asura zu einem Schlag ausholen will, obwohl er so gut wie erledigt scheint. Kein Wunder, wenn man aus mehreren hunderttausend Kilometern Höhe vom Mond auf die Erde prallt. Wen würde das nicht umhauen. Okay, Chuck Norris. Aber der zählt nicht!

Ja, die Demo lässt spielerisch das Schlimmste erwarten. Ja, die Demo hat mich auch ehrlich gesagt nicht unbedingt aufgeklärt, was nun zur Hölle in diesem Spiel eigentlich Sache ist. Wenn plötzlich Raumschiffe mitten in einem Bossfight auftauchen und dich unter Beschuss nehmen, dann fragst du dich auch, wo du da gelandet bist.
Aber die Demo zu Asura’s Wrath verspricht einem ganzen Kasten voller Action. Also, Bier kalt stellen, Chips einkaufen, wenn am 24. Februar 2012 dieser Kerl die Erde zum Zittern bringt. Hirn aus, Spot an. Und möge wenigstens ein Grashalm am Ende des Spiels noch stehen.