Bislang kursierten lediglich Gerüchte zur kommenden Version Googles Mobile-Betriebssystem "Android". Nun hat das Branchenportal phandroid erste konkrete Details zu Android 3.0 "Gingerbread" erfahren - Screenshots sind leider noch Mangelware. Das System wird derzeit auf Nexus One-Geräten von Mitarbeitern des Konzerns getestet.
Eine der Aufgaben, die sich die Entwickler vorgenommen haben war es, die im Vergleich zu iPhone und Windows Phone 7 weniger ansprechende Benutzeroberfläche von Android zu überarbeiten. Dem Bericht nach sei man hier aber nicht radikal vorgegangen, sondern habe zum Feinschliff angesetzt. Beispielsweise wurden die meisten Icons neu gestaltet und sollen nun klarer und übersichtlicher wirken. Insgesamt trage dies zu einem deutlich konsistenterem Gesamteindruck bei.
Weitere Änderungen wurden etwa an der Notification Bar vorgenommen, die künftig in einem wärmeren Grauton erscheint - ähnlich wie bei Samsungs TouchWiz-Oberfläche. Hier wurde auch das Logo des Netzbetreibers prominenter in Szene gesetzt. Das allgemeine Farbschema wurde passend zum Android-Logo und -Maskottchen in Grün gehalten. Der Homescreen habe keine grundlegenden Änderungen erfahren, wenngleich er mit frischen (grünen) Akzenten aufwartet. Der Browser und der Anruf-Button stechen durch eine hellgrüne Farbgebung nun deutlicher heraus.
Nicht nur das System wurde einer Runderneuerung unterzogen, auch Standardapplikation glänzen in neuem Gewand. So wurde unter anderem die Youtube-App überarbeitet. Bei der neuen Version 2.x wurden die Bedienelemente frisch ausgerichtet und es gibt auch die Möglichkeit, Youtube-Inhalte durchgehend im Vollbild-Modus zu konsumieren. Insgesamt soll Google sehr darauf geachtet haben, die Basisprogramme nahtloser in das System zu integrieren.
Um das ganze Erlebnis etwas intuitiver zu gestalten, hat Google Android auch noch ein paar weitere grafische Effekte verpasst. So federt die Anzeige beim Scrollen am Ende einer Liste nicht nur etwas nach, sondern leuchtet künftig zudem der Bildschirmrand kurz orange auf.
Trotz grafischer Spielerreien soll die Performance verbessert worden sein. Android 3.0 laufe flüssiger als die aktuelle Ausgabe 2.2. Ob dies damit zu tun hat, dass Google nun endlich eine Hardware-Beschleunigung der Grafikeffekte ermöglicht, konnte aber noch nicht bestätigt werden.
Neben optischen Neuerungen verpasst Google Android 3.0 weitere Funktionen. Dazu gehört etwa die Implementierung von Videochats, die auf denselben Protokollen wie die Desktop-Version von Google Talk aufsetzt. Auch würde eine SIP-Unterstützung integriert, die Anrufe auf die Google Voice-App über WiFi und Mobilfunknetzwerke erlaubt. Damit können Anrufe auch ohne Mobilfunkempfang geführt werden. Natürlich stehen wie gehabt alternative VoIP-Lösungen über den Android Market zur Verfügung. Mit der neuen Android-Version kommt zudem eine generalüberholte Fassung der Sprachsuche Google Voice, die vermutlich nicht kompatibel zu älteren Versionen des Systems sein werde.
Eine offizielle Ankündigung seitens Google steht nach wie vor aus. Vermutet wird, dass Android 3.0 Ende des Jahres, bzw. spätestens Anfang 2011 erscheint.