An "Purpurmond" von Heike Eva Schmidt hatte ich...

… schon gar nicht mehr gedacht, als ich auf der Suche nach einem neuen Buch meinen Stapel ungelesener Bücher durchgegangen bin. Umso mehr habe ich mir gefreut, als ich es entdeckte, schließlich habe ich früher die PAN-Bücher echt ich gerne gelesen.
Die Autorin selbst hatte vor diesem Buch noch keines geschrieben, somit hielt ich einen Debütroman in den Händen. Dieser war zwar nun schon etwas älter, machte mich aber um so neugieriger, da es sich um ein Zeitreise-Roman der besonderen Art handelte.
Die siebzehnjährige Caitlin ist gerade mit ihren Eltern nach Bamberg gezogen und kennt noch niemanden dort. Sie selbst fühlt sich als Außenseiterin und ist um so überraschter als sie zu einer Party eingeladen wird.
Ausgerechnet Sina, das beliebteste Mädchen der Klasse und Zicke erster Güte, lädt Sie ein und Cat soll nichts anderes mitbringen als eine Tüte Chips. Zunächst ist sie über dieser Einladung verwundert. Doch sie sagt zu.
Während der Party im Malefiz-Haus beschwören die Mädchen einen Geist und verlassen überstürzt das Gebäude. Die einzige die zurückbleibt ist Caitlin, denn Sina hat hinter sich die Tür verriegelt. Nun gerät Caitlin ihrerseits in Panik, schließlich rückt die Geisterstunde immer näher. Sie macht sich auf die Suche nach einem Ausweg und findet hinter einem losen Stein einen alten Halsreif aus Kupfer, der sie wie magisch anzieht. Caitlin legt ihn sich um den Hals und entdeckt daneben ein kurzes Gedicht, welches sie in die Dunkelheit hinein murmelt. Das ist die Wandlungsszene zwischen den Zeiten, denn wenig später findet sich Caitlin im Bamberg des Jahres 1630 wieder.
Sie ist verwirrt, aber wer wäre das man einen solchen Zeitsprung nicht. Wenig später läuft sie als Junge verkleidet durch Bamberg, sieht Hexenverbrennung, die sie zunächst ein Osterfeuer hält, und lernt nach einem kleinen Unfall die junge Heilerin Dorothea kennen. Sie schließt Freundschaft mit ihr und wird Zeugin eines Vorfalls zwischen Dorothea und Richter Förg, der zudringlich wird. Mit einer kleinen List hilft sie der neugewonnenen Freundin aus der Klemme. Wenig später trifft sie im Haus Dorotheas Bruder Jakob, erstmalig in einem nahegelegenen Kloster lebt und sich dort der Wissenschaft gewidmet hat. Dann fällt sie in ein Zeitloch und erwacht in ihrer eigenen Zeit.
Angestachelt von diesen Erlebnissen beginnt sie ihre Recherchen in den nahegelegenen Bamberger Uni, denn der Halsreif lässt sich nicht mehr von ihrem Hals entfernen. Ein derartiger Professor der Geschichte empfiehlt ihr den Kontakt zu einer Frau, die sich mit der Hexenverbrennung sehr gut auskennt. Mit ihrer Hilfe kommt sie dem Fluch, der auf dem Halsreif lastet, auf die Spur. Wird es ihr gelingen, den Fluch zu durchbrechen und das Leben einiger Menschen, nicht zuletzt in eigenes, zu retten?
Der Schreibstil der Autorin beweist, dass Geschichte nicht unbedingt langweilig sein muss, sondern sehr spannend sein kann. Heike Eva Schmidt erzählt die Geschichte äußerst lebendig und mit vielen Details. Sie zieht ihre Leser förmlich in den Bann des Mittelalters. Wie es war Kanten wirklich war, handelt es sich natürlich um eine Fantasy-Geschichte, diese ist jedoch mit Elementen gespielt, die der tatsächlichen historischen Epoche des Mittelalters entnommen sind. Sie bettet praktischerweise die historische Realität in den fiktionalen Kontext, nimmt ihren Lesern somit die Angst. Es ist ja schließlich Fiktion und zeigt ihnen trotzdem, wie das Mittelalter war.
Obwohl das Buch in einer sehr leichten Schreibweise geschrieben ist und sich locker weg liest, merkt man ihm eine gründliche Recherche doch an.
Das Buch dieser Autoren hat mich so stark wie Eindruck, dass ich unbedingt ein weiteres Buch dieser Autorin lesen möchte. Ihre Kinder und Jugendbücher aus der Kategorie Krimi und Thriller waren jedoch nicht das, was ich suchte, da ich dieses Buch schließlich vergleichen möchten. Aus diesem Grunde freue ich mich jetzt auf das im Oktober erscheinende Buch „Die gestohlene Zeit“. Für „Purpurmond“ kann ich euch jedoch schon jetzt eine absolute Leserempfehlung geben.

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