Es gibt grosse Übergänge im Leben, wie das Mündigwerden, die eigene Hochzeit oder die Pensionierung. Dann gibt es kleine Übergänge, wie die Reise in den Urlaub, die neue Aufgabe im Geschäft oder eine Herausforderung im Verein. Da sind aber auch noch die winzigen Übergänge, wie das Durchqueren einer Unterführung, das Überschreiten der Schwelle ins Haus oder das Hinsetzten an den Schreibtisch.
An jedem Übergang gibt es die archetypische Figur des „Schwellenhüters“. Es ist in der Mythologie das Wesen, das den Helden daran hindern will, sich seiner Herausforderung anzunehmen. Im Film ist es vielleicht der warnende Chef oder ein kritischer Freund. Bei kleinen Schwellen ist es oft nur ein ängstliches Stimmchen oder der „innere Schweinehund“.
Gibt der Held dem Schwellenhüter nach, so ist die Geschichte schon zu Ende. Die Schwelle wird nicht überschritten und der Held kehrt wieder nach Hause zurück. Wird aber der Schwellenhüter überwunden, so gehen die Gefahren erst richtig los.
Das Leben ist voller Schwellenhüter.
Unsere Aufgabe ist es, trotzdem weiterzugehen.
Buchtipp: Ausführliche Informationen über den Schwellenhüter und über zahlreiche andere Archetypen im spannenden Buch von Christopher Vogler (1999): Die Odyssee des Drehbuchschreibers.
In diesem schweren Bil aus Sand und Acrylmasse begegnet der Held einem Schwellenhüter. Er wird nicht umkehren. Lass dich durch ihn inspirieren zu deiner persönlichen Heldenreise. CHF 350.–
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BILD
Schwellenhüter / 45cm x 30cm / Acryl Mischtechnik mit gespachteltem Sand auf MDF / 2011/ N° 11-102
Ein echter Schwellenhüter: der Entwicklungshelfer möchte mehr wissen über die Kräfte dieser Götter, aber der Fischer Kalibadur Thapa weicht lächelnd aus. Herr Thapa und die uralte Stupa im Vorhimalaya behalten ihr Geheimnis für sich. Und der Entwicklungshelfer wendet sich in diesem Fall halt einem anderen Abenteuer zu…