Schöpfer: Brad Falchuk & Ryan Murphy
Sender: FX
Umfang: 12 Folgen je 45min
Erstausstrahlung: 5. Oktober 2011
Eine Gruselshow über die sich viel diskutieren lässt ist nun auch mir unter die Augen gekommen und ganz ohne Verwirrung ließ es auch mich nicht zurück.
American Horror Story erzählt, wie der Name schon sagt, eine klassische Horror Geschichte, wie man sie schon aus vielen Filmen und Geschichten kennt. Die Grundhandlung bildet hierbei die Familie Harmon. Sie entschließt sich, nachdem Mutter Vivien (Connie Britton) eine Fehlgeburt erlitten hat und auch noch von ihrem Mann (Dylan McDermott) betrogen wurde, einen Neuanfang zu wagen und zieht in ein altes Herrenhaus am Rande von Los Angeles. Doch was sie in diesem Haus erwartet, macht den Neuanfang nicht gerade leicht…
Das Genre der Serie ließ mich zunächst etwas zweifeln. Schließlich wurden schon in Serien wie Charmed oder Supernatural oft genug Horror Geschichte verbraten und von Filmen möchte ich erst gar nicht anfangen. Jedoch wurde mir schon bei der Sichtung der ersten Folge schnell klar, dass es hier ganz anders und auf die genau richtige Art umgesetzt wurde.
Dieses doch recht typische Horrorszenario wurde mit der passenden Musik und einer angenehm ruhigen Erzählweise, in die richtige Atmosphäre gebracht und konnte sich von der ersten bis zur letzten Folge halten. Auch wenn wir alle die Geschichte um ein verfluchtes altes Haus schon mal gesehen haben, merkt man jedoch schnell, dass diese Geschichte hier doch etwas anders ist, als alles was man bis dahin gesehen hat. Dazu tragen vor allem die wunderbaren Charaktere, wie die großartig gespielte Nachbarin Constance (Jessica Lange), die zweiseitige Haushälterin Moira (Frances Conroy) oder der besonders gruselige Fremde Larry (Denis O’Hare) bei. Sie geben der ganzen Serie einen etwas verstörenden Touch und schaffen es so den Zuschauer erst recht an die Geschichte zu fesseln.
Einzig allein das Ende sorgte bei einigen Zuschauern für Verwirrung, Enttäuschung und viel Diskussionsbetraf. Es lässt viele Fragen unbeantwortet und wirkt fast wie ein Cliffhanger. Dabei wissen wie, dass American Horror Strory eine Serie ist, bei der jede Stafel eine in sich geschlossene Geschichte erzählt. So wie ich das sehe ging es den Machen jedoch gar nicht darum alle Handlungsstränge aus zu erzählen und alle offen Fragen zu beantworten. Sie wollten sich viel mehr auf filmischer und erzählerischer Ebene austoben und eine richtig spannende und gruselige Horror Geschichte erzählen. Man erwartet als Zuschauer vor allem bei Serien immer, dass die komplette Handlung fein säuberlich aufgeklärt und erklärt wird, sodass man selber kaum die Chance hat selber über alles nachzudenken und sich zu erschließen.
Ich habe mir deswegen auch so meine Gedanken zu den Ende der ersten Staffel gemacht, welche ich allen SPOILER Interessenten hier präsentiere:
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Das Ende ist im groben ziemlich zynisch und makaber. Schließlich stellt sich heraus, dass Familie Harmon erst ein glückliches gemeinsames Leben führen kann, wenn alle tot sind. Und Constance wird klar, dass sie wohl nie ein normales, glückliches Kind haben wird. Dies alles ist wohl oder übel auf das verfluchte Haus zurück zu führen, aber warum und wie dieses verflucht wurde kann ich mir auch nicht erklären und ehrlich gesagt interessiert es mich auch nicht besonders. Schließlich würde es die Handlung im wesentlichen auch nicht weiter bringen. Neben der Frage um das Haus bleiben noch weitere offene Fragen die ich hier jetzt einfach mal so im Raum stehen lassen werde. Vielleicht findet ja noch jemand eine Antwort darauf oder fühlt sich inspiriert darüber nachzudenken:
- Warum ist Moria gealtert und die anderen Geister nicht?
- Warum kann Tate jemanden schwägern aber Hayden kann sich nicht schwägern lassen?
- Warum ist es gerade Constance nicht möglich ein glückliches Leben zu führen?
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American Horror Story lässt also viel Platz für Interpretationen, die einen noch lange nach der Sichtung der ersten Staffel begleiten können. Gleichzeitig bietet es aber immer noch ein wunderbares Horror-Erlebnis, dass es vorher in dieser Form noch nicht gegeben hat. Ich freue mich auf weitere solche Geschichten, denn die zweite Staffel befindet sich schon so gut wie im Player.