Nein, so richtig „janz weit draußen“ wie die Überschrift vielleicht suggeriert ist es nicht, aber Zentrum sieht eben auch anders aus. Am 31. Januar hat der Obdachlosenverein mob e.V. sein langjähriges Domizil in der Prenzlauer Allee nach Kündigung und Räumungsklage aufgeben müssen und ist in das einstige Industriegebiet an der Storkower Straße, immer noch irgendwie Prenzlauer Berg, gezogen. Zwischen Blumenmarkt, Schrauberwerkstatt und Kaufland finden sich nun in einem altgedienten und neu hergerichteten früheren Teppichlager die Redaktion des „Straßenfeger“, der Treffpunkt „Kaffee Bankrott“, sowie der „Trödelpoint“. Einzig die Notunterkunft für Obdachlose, eines der zentralen Angebote, blieb zunächst auf der Strecke. Doch, so versicherte mir Guido Fahrendholtz vom Straßenfeger, spätestens zum Ende des Jahres könnte es auch dafür noch eine Lösung geben.
Andreas Düllick und Barbara John (r.) Hartmut SeefeldZur Eröffnungsfeier am 3. März hatte mich Stefan, der seinerseits Termine fernab von Berlin wahrnahm, mit einem dicken Blumenstrauß delegiert. mob-Chef Andreas Düllick freute sich, war es doch so ziemlich der einzige persönliche Glückwunsch aus dem politischen Milieu, weder das Bezirksamt noch der Senat brachten einen Gratulanten auf den Weg. Dabei ist der Neustart in der 700 m² großen Halle erkennbar „ein hartes Stück Arbeit“, wie Düllick in seiner Begrüßung sagte. Immerhin, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit hat ausrichten lassen, dass er sich das Projekt demnächst einmal anschauen möchte.
Geraucht wird auch bei mob vor der Tür Hartmut SeefeldBarbara John, die Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes , war dagegen schon zur Eröffnung vor Ort. Schließlich hat ihr Verband den Umzug mit 33.000 EUR unterstützt. Da wollte sie natürlich auch sehen, ob das Geld gut angelegt ist.
Und das ist es.