Am Ende war der Absprung

Aber Geschichten gehen ja für gewöhnlich am Anfang los, deshalb hier ein kleiner Zeitsprung, quasi der Prolog.

Nachdem wir Hobbiton verließen, setzten wir unsere Reise Richtung Rotorua fort. In Rotorua übernachteten wir im Kuirau Park, welcher als einer der wenigen Parks in der Gegend, nicht kommerziell genutzte heiße Quellen und Schlammpools zu bieten hat. Die dampfenden und brodelnden Löcher im Boden sind unheimlich faszinierend, auch wenn der Genuss durch den alles durchdringenden Gestank nach Schwefel etwas getrübt wird.

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Aber Rotorua hat außer dem Gestank auch noch andere Dinge zu bieten. Zum Beispiel den gleichnamigen See an den die Stadt angrenzt oder die Government Gardens, in denen auch das historische Badehaus, welches heute als Museum dient, zu finden ist. Auch wenn man an der Kultur der Maoris interessiert ist, kommt man an Rotorua keinesfalls vorbei, da hier der Bevölkerungsanteil der Ureinwohner bei mehr als 30% liegt.

Marae- Versammlungshaus historisches Badehaus

Etwas weiter den State Highway 5 hinunter, kommt man zum Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. Dieses, von TripAdvisor unter die zwanzig surrealsten Orte der Welt gewählte Thermalgebiet, zeichnet sich durch seine unglaubliche Farbenpracht aus. Unter der Erde wird Wasser auf bis zu 230°C erhitzt und nimmt auf seinem Weg nach Oben jede Menge Mineralien auf, welche sich dann an der Oberfläche ablagern und diese faszinierende Farbpalette erzeugen. Nicht selten ist die Erde neben den präparierten Wegen über einhundert Grad heiß und tatsächlich flimmert der Boden und wir beginnen zu schwitzen.

Nach unserer Wanderung durch die "Heiligen Wasser" (Übersetzung von Wai-O-Tapu) besuchen wir noch den berühmten Lady Knox Geysir. Als einer von ehemals mehr als 130, heute noch knapp fünfzehn Geysiren Neuseelands, ist der Lady Knox Geysir für Touristen sehr zugänglich gemacht. Entdeckt wurde er von Gefängnisinsassen, welche in den heißen Quellen ihre Sachen waschen sollten. Als das Waschpulver in den Boden sickerte, reagierte es mit dem heißen Wasser und löste eine breite Fontäne aus. Um den Druck zu erhöhen und den Wasserstrahl zu bündeln, schichteten die Gefangenen Steine um die kleine Quelle, welche im Laufe der Zeit, durch Ablagerungen zusammen wuchsen und dem Geysir heute seine Ameisenhügel ähnliche Form verleihen. Da der Geysir auf natürlichem Wege nur alle 36 bis 48 Stunden ausbrechen würde, macht man sich auch jetzt noch die Entdeckung der Verbrecher zu nutze und löst jeden Tag um 10:15 Uhr durch Zugabe eines Säckchen Waschpulvers eine etwa zwanzig Meter hohe Fontäne aus, welche dann von den zahlreichen Schaulustigen bestaunt werden kann. 

Hier gehts zu den Bildern

Nach diesem Spektakel, machen wir uns wieder auf den Weg und fahren weiter Richtung Taupo. Wir übernachten noch einmal auf einem Platz direkt am Waikato River und treffen am nächsten Tag, bei strahlend blauem Himmel in der kleinen Stadt ein. Der Lake Taupo an dem die Stadt liegt, ist der größte Kratersee der Welt und bietet mit den drei Vulkanen des Tongariro National Parks im Hintergrund einen mächtigen Anblick. Wir sind von der Kulisse sofort gefesselt und beschließen erstmal das Informationsbüro der Stadt aufzusuchen um herauszufinden, was es hier so zu erleben gibt. Eine ganze Menge wie sich heraus stellt und so fällt unser Blick unter anderem auf den gelb leuchtenden Flyer von "Taupo Tandem Skydiving". Wir fragen den freundlichen Herrn hinter dem Tresen vorsichtig nach Informationen zu dieser Firma und er schaut sofort im Internet nach und teilt uns mit, dass am selben Tag noch Plätze frei wären. Während wir uns noch fragend anschauen und beratschlagen, spricht der Mann in sein Telefon. Als er auflegt, sagt er uns, dass er jetzt bestellt hätte und die Limousine unterwegs sei um uns abzuholen. 

OK, nagut jetzt bleibt uns wohl nichts anderes mehr übrig und so kommt es das wir eine halbe Stunde später am Flugplatz von Taupo ankommen und uns für unseren Sprung bereit machen.

Am Ende war der Absprung

Alles geht ganz schnell und wir haben plötzlich unseren Anzug an, essen noch eine letzte Bratwurst, werden unserem Tandemmaster vorgestellt und steigen ins Flugzeug. Zu achtzehnt sitzen wir in die kleine Propellermaschine gequetscht da und unsere Master versuchen erfolgreich eine ausgelassene Stimmung zu erzeugen. Der Flug ist wunderschön und bietet fabelhafte Aussichten über den See, die Berge und die Stadt. Nach circa zehn Minuten haben wir unsere Sprunghöhe erreicht und in knapp 4,5 Kilometern Höhe, wird die Tür geöffnet. Sophie ist vor mir an der Reihe und ich muss mit ansehen wie mein Mädchen mit einem kurzen Aufschrei vor mir aus dem Flugzeug fällt. Wenige Sekunden später klopft mir mein Master auf die Schulter und gibt das Signal zum aussteigen. Wir rücken vor an die Kante, unter uns ist nur Luft und dann kommt harter Boden. Er fragt: "Bereit?", doch bevor ich antworten kann zieht er meinen Kopf zurück und springt. 

Alles was kurz darauf geschah, ist nur noch verschwommen und hinter einem dünnen weisen Vorhang in meiner Erinnerung verfügbar. Es war buchstäblich als hätte mein Herz kurz ausgesetzt. Für einen winzigen Augenblick war alles still und ich habe nichts gefühlt und an nichts gedacht. Erst als wir in eine waagerechte Position kommen kann ich meine Umgebung wahrnehmen. Der Blick ist phänomenal und obwohl wir mit gut 200 Kilometern pro Stunde auf die Erde zu rasen kann ich alles klar erkennen. Die Stadt liegt mir zu Füßen und auf dem dunklen Blau des Sees tanzen die Sonnenstrahlen und kleine Segelboote bahnen sich den Weg durchs Wasser. Wir drehen uns im Kreis, werden mal schneller und mal langsamer, albern mit dem Kameramann herum und ich bin einfach nur fasziniert von allem was gerade passiert. Ich versuche zu winken, doch der Gegenwind hat mich fest in seinem Griff und es ist schwer sich zu bewegen. Die Zeit fliegt an mir vorbei und nach einer Minute halte ich kurz Ausschau nach Sophie, kann sie jedoch nirgendwo entdecken und mit einem leichtem Ruck, öffnet sich der Fallschirm und wir schweben langsam mit kreisenden Bewegungen weiter Richtung Boden. Die Erde kommt näher und alles wird größer und größer. Jetzt entdecke ich auch Sophie, wie sie fröhlich grinsend neben der Landebahn steht. Einen Augenblick später habe auch ich wieder den festen Grund unter den Füßen und wir liegen uns sprachlos und überglücklich in den Armen.

Am Abend gibt es dann zur Belohnung noch einen fetten Burger am Ufer des Sees und dann fallen wir müde und total KO ins Bett.


Aber erzählen können wir viel... schaut euch doch einfach unser Beweisvideo an!

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