Altraterra - Band 1: Die Prophezeiung

Altraterra - Band 1: Die ProphezeiungGrün- und Schwarzmagier
Anne wusste von der magischen Welt, denn ihr Bruder Henri war ein Teil davon, doch sie selbst lebte mit ihrem Vater auf einem kleinen Hof. Als Bauerntochter hatte sie kaum ein glücklicheres Leben zu erwarten, als bald einen jungen Mann zu heiraten und die Aufgaben weiterzuführen, die sie auch bisher erledigen musste. Anne war nicht zufrieden mit diesem Schicksal, und viel lieber wäre sie, wie Henri, auf die Universität gegangen um dort magische Zauber zu erlernen. Doch einfache Menschen waren in der magischen Welt nicht gerne gesehen.
Ein seltsamer Traum verfolgt Anne schon seit langer Zeit, doch nie hatte sie die Bedeutung herausgefunden. Aber das sollte sich ändern, denn Henri war auf dem Weg nach Hause und er brachte seinen Lehrer Miraj mit, der nicht nur geheimnisvoll war, sondern auch etwas zu verbergen schien. Als Anne ein anderer Traum heimsuchte, der aber noch schrecklicher war als der vorige, schien das Leben ein anderes Schicksal für sie vorherbestimmt zu haben. Doch dafür würde sie einen sehr hohen Preis zahlen müssen.
Der Gesamteindruck ist wichtig
Da das Buch als Roman vorgestellt wird, der nicht nur Jugendliche sondern auch Erwachsene begeistern sollte, war ich anfangs eher skeptisch. Denn die Jugendbücher, die ich bislang gelesen habe, beinhalteten Dinge, die einen Erwachsenen nicht mehr so reizen können, da Passagen oft unrealistisch dargestellt werden, womit sich Teenager eher identifizieren können. Ich bin immer noch nicht ganz davon überzeugt, dass es hier anders ist. Immer wieder tauchten Szenen auf, die mich veranlassten mit den Augen zu rollen, da einige Handlungen einfach nicht nachzuvollziehen waren.
Auch die junge Anne ist einem viel reifer vorgekommen als erst dreizehn Jahre. Hier muss man der Autorin aber zugute halten, dass die Rolle der Hauptprotagonistin ansonsten sehr sympatisch vorgestellt wurde und im Laufe der Geschichte konnte man sich immer besser in Anne hineinversetzten. Die Geschichte selbst fing gut an und hörte sehr spannend auf. Es fehlt hier eigentlich nur der Feinschliff, da oft von Szene zu Szene gesprungen wird, ohne näher auf Gefühle oder Handlungen einzugehen und somit auf eine Weise wichtige Punkte fehlen. Obwohl die Geschichte ab und zu langatmig schien, konnte keine Langeweile aufkommen, denn schon im nächsten Kapitel konnte man sich auf Spannung gefasst machen.
Die Aufmachung des Buchs ist nicht ideal, aber davon sollte man sich nicht beeinflussen lassen. Zwar treten im Roman Absätze auf, wo keine hingehören, Einzüge fehlen vollkommen und die Kapitelüberschriften sind wenig Aussagekräftig, während der ganze Text im Blocksatz geschrieben wurde. Und doch stört man sich daran gar nicht mehr, wenn man das Buch zu Ende gelesen hat. Die Geschichte wird von Magie dominiert, hat aber auch menschliche Hintergründe, die einem die Story vertrauter machen. Die Charaktere sind überzeugend und genauso wie die Protagonistin ihre verwirrten Gefühle nicht einordnen kann, ergeht es dem Leser nicht anders. Man wünscht sich hier einfach, dass alle zufrieden sind. Doch wie im wahren Leben ist das auch hier nicht so und das schürt den Reiz der Geschichte.
Fazit
Als Erstlingswerk bin ich ziemlich positiv überrascht, da ich mir von der Inhaltsangabe auch einiges ganz anders vorgestellt habe. Yvonne Pioch lässt keine Langeweile aufkommen, auch wenn kurze Szenen ereignislos vonstatten gehen. Ob der Roman auch über dreißig Jährige begeistern würde, kann ich nicht sagen, doch als junge Erwachsene muss ich erwähnen, dass dieses Buch um einiges besser ist, als so manch hochgelobter Jugendroman, dessen Inhalt immer wieder dem nächsten gleicht.
Irie Rasta Sistren dankt Yvonne Pioch herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

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