Altes Rathaus - Regensburg

Altes Rathaus in Regensburg Altes Rathaus - Regensburg 
Kontakt:
Rathausplatz 1
93047 Regensburg
Führungen:
01.04 - 31.10 täglich
jede halbe Stunde
von 9.00 bis16.00 Uhr

01.11 - 06.11 täglich um
10.00/11.30/13.30/14.00/15.00/15.30 Uhr
01.03 -31.03 täglich um
10.00/11.30/13.30/14.00/15.00/15.30 Uhr
07.01 -28.02 täglich
10.00/11.30/13.30/15.00 Uhr

Preise: Erwachsene 7 €
   ermäßigt 4 €
 „Bitte setzen Sie sich irgendwo hin!“ - mit dieser Aufforderung beginnt die Führung im Kurfürstenkollegium durch das alte Rathaus in Regensburg. Eher ungewöhnlich, denn meistens wird man in Museen aufgefordert nichts zu berühren. Nachdem man Platz genommen hat – ob auf der Fensterbank oder an dem alten Tisch in der Mitte des Saales, wird erklärt, was die Platzordnung über den sozialen Stand in der Gesellschaft aussagt. Außerdem erfährt man interessante Fakten zum geschichtlichen Hintergrund des Rathauses, welches nach der Ernennung zur freien Reichsstadt im Jahre 1254 errichtet worden ist. Von 1663 bis 1806 erlebte das Rathaus seine Blütezeit als hier der Immerwährende Reichstag abgehalten wurde. Dieser soll als Vorlage für unser heutiges Parlament in der BRD, EU und UNO gegolten haben. Aus dieser Zeit stammen auch die bekannten Redewendungen „eine Entscheidung am grünen Tisch fällen“ und „etwas auf die lange Bank schieben“. Erste Redensart beschreibt den Umstand, wenn im kurfürstlichen Nebenzimmer an dem mit grünen Samt bedeckten Tisch, realitätsfremde Entscheidungen von den Kurfürsten getroffen wurden. Die zweite Redewendung erinnert daran, dass Probleme für die nicht sofort eine Lösung gefunden werden konnte, auf die langen Bänke des Reichstagssaales abgelegt wurden, bis sie irgendwann wieder hervorgeholt wurden. Noch heute kann man bei der Führung den „grünen Tisch“ im kurfürstlichen Nebenzimmer betrachten. Wie der Name des Raumes schon sagt, berieten hier die Kurfürsten unter sich im Geheimen. Das konnten sehr lange und hartnäckige Verhandlungen sein, weshalb in einer Kammer auch Wein gelagert wurde um die Entscheidungsfindung zu „erleichtern“. Daneben gab es noch die Beratungen im blauen Saal bei den neben den Kurfürsten auch der Klerus und die Stadtherren anwesend waren. Auch hier gab es eine Rangordnung bei den Sitzplätzen. Je höher die Stellung umso höher die Stufe auf der sich der Platz befand. Hier leitet sich der Ausspruch „sich mit jemanden auf eine Stufe stellen“ ab. Da die Debatten sehr lange dauern konnten, wurde den Adligen auch mal langweilig und es fiel ihnen nichts besseres ein als sich mit ihren Edelsteinen auf ihren Ringen in den Fensterscheiben zu verewigen.
Altes Rathaus - Regensburg
Weiter geht die Führung mit dem wohl beeindruckendsten Raum des Gebäudes, dem alten Reichssaal. Hier wurden die bereits angesprochenen Sitzungen des Immerwährenden Reichstages abgehalten. Während erklärt wird, wie der Reichstag ablief, kann man die Holztäfelung der Decke und die Dekorationsmalerei, die täuschend echt aussieht, bewundern. Weniger angenehm ist es hingegen in der Fragstatt im Keller des Rathauses. Hier sind noch original Folterwerkzeuge zu sehen die beim peinlichen Verhör eines Angeklagten zum Einsatz kamen. Wenn man diese Gerätschaften sieht und die Funktionsweise erklärt bekommt, wird einem bewusst, dass unter diesen Umständen alles gestanden wird – ob nun schuldig oder nicht. Zum Schluss darf man dann noch mal Platz nehmen in der armen Sünderstube, eine sehr nette Umschreibung für die Todeszelle.
Ausgangswert10 Punktekeinen Abzug
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10 Punkte
Wer in Regensburg ist, sollte unbedingt an einer Führung durch das alte Rathaus teilnehmen. Die Führung wird auf sehr unterhaltsamer Art mit Einbindung der Gruppe abgehalten. Man erfährt viel über die Geschichte der Stadt, des Reiches und dem Leben in einer freien Reichsstadt. Aufgelockert wird die Führung durch kleine Anekdoten zu den Verhandlungen im Rathaus. Die gut erhalten Räumlichkeiten und die sehr guten Erläuterungen hierzu, sorgen dafür, dass man während der Besichtigung sich lebhaft vorstellen kann, wie Kurfürsten und Stadtherren um ihre Interessen feilschen. Aber auch wie ein Angeklagter beim peinlichen Verhör zusammenbricht. 

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