Alles zum Thema French Press

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Alles zum Thema French Press

Kaffee gehört zu den Lieblingsgetränken der Deutschen. Es sind unzählige Varianten bekannt, um Kaffee zuzubereiten. Neben Kapselmaschinen, Padaufbrühern und Filterkaffeemaschinen hat sich die sogenannte French Press auf dem Markt etabliert. Bei der French Press kommt ein besonderes Brühverfahren zum Einsatz, dass sich schon seit Jahrhunderten bewährt hat und dem Kaffee einen einzigartigen Geschmack verleiht.

Die Geschichte der French Press

Die French Press ist in Deutschland auch unter dem sperrigen Namen “Pressstempelkanne” bekannt, dabei liegen ihre Ursprünge bei unseren Nachbarn in Frankreich. Früher war Kaffee in Europa noch ein seltenes sowie teures Gut und durfte nur von Adeligen getrunken werden. Nur kleine Mengen der anregenden Kost wurden importiert, so dass sich exklusive Kaffeehäuser etablieren konnten. Schnell lernten die Menschen die belebende Wirkung der Bohnen schätzen und der Konsum nahm rasant zu. Bereits im 19. Jahrhundert erfreute sich der Kaffeekonsum in Europa größter Beliebtheit. Kaffee wandelte sich allmählich von einem Luxusgut zu einem Genussmittel des täglichen Bedarfs. Auch für Arbeiter wurde das warme Getränk erschwinglich und mauserte sich so zum Hauptgetränk der industriellen Revolution.

In diese Zeit fällt auch die Erfindung der French Press. Obwohl die Pressstempelkanne ihre Ursprünge wohl in Frankreich hat, ist überliefert, dass der italienische Designer Attilio Calimani die French Press bereits im Jahr 1929 patentieren ließ. Er und seine Kollegen optimierten ihren Mechanismus fortan, um Qualität und Quantität des Kaffees zu erhöhen. Im Jahr 1974 stellte der dänische Betrieb Bodum seine erste French Press der Weltöffentlichkeit vor. Unter dem Namen “Bistro” gelangte sie auf den Markt und räumte sämtliche Design- und Umweltpreise ab. Bodum gilt noch heute als bekanntester Hersteller von French Press Kannen.

Der Aufbau einer French Press

Die French Press ist in anderen Ländern auch als Cofee Plunger oder Press Pot, was anschaulich die Funktionsweise des Gerätes beschreibt. Die Kanne, der Brühzylinder, besteht normalerweise aus Glas und wird von einer Halterung aus Metall umfasst. Die Halterung der French Press besitzt einen Griff, damit die Kanne leicht getragen werden kann – ein direktes Anfassen des Glaszylinders wäre viel zu heiß. Technisches Hauptmerkmal ist der stempelartige Metallsieb, der sich in der Kanne befinden. An ihm ist ein Deckel angehängt, um den Kaffee länger warm zu halten.

So funktioniert die French Press

Zunächst wird gemahlener Kaffee in die Kanne gegeben und mit kochendem Wasser übergossen. Das Kaffeepulver vermengt sich in der French Press mit dem Wasser und gibt ein intensives Aroma ab, das nicht gefiltert wird. Je nach Geschmack kann der Kaffee stärker oder schwächer aufgebrüht werden, als Richtlinie können 55g Kaffee pro Liter gerechnet werden. Die Brühzeit beträgt etwa vier Minuten.

Der Kaffee wird anschließend in der French Press mit einem Plastiklöffel umgerührt, dann wird der Stempel mit integriertem Metallsieb auf den Boden der Kanne gedrückt. Der Kaffeesatz bleibt dadurch am Boden der French Press Kanne. Anschließend muss der Kaffee nur noch in eine Tasse geschenkt werden, der Stempel hält den Kaffeesatz dabei effizient zurück. Die French Press Kanne eignet sich deshalb auch als Serviergefäß.

Vorteil dieser Brühmethode ist, dass das Kaffeepulver lange Zeit im Wasser belassen wird. Außerdem können kleinere Kaffeepartikel durch den Sieb diffundieren und dadurch Kräftigkeit und Aroma des Kaffees bereichern. Diese Brühmethode verleiht dem French Press Kaffee eine besondere Note, die zum Beispiel nicht bei Papierfiltern zu finden ist.

Alternative Anwendung der French Press

Einige Menschen bevorzugen es, nach der Brühzeit den Sud vollständig abzuschöpfen. Dazu benutzen sie einen Löffel, der integrierte Stempel kommt nicht zum Einsatz. Diese Methode eignet sich besonders für Kaffees mit floralen Aromen. Es befinden sich später weniger Kaffeepartikel im Getränk, so dass der Kaffee im Abgang verträglicher wirkt. Obwohl dieser Kaffee immer noch kräftig riecht, ist er schwächer und für den Magen verträglicher. Egal, welche Methode angewendet wird – die French Press zaubert immer einen hervorragenden Kaffee, wenn Brühzeit und Dosierung genau eingehalten werden.

Tipps zur Benutzung der French Press

Der Sieb am unteren Ende des sogenannten Stempels muss immer fest angeschraubt werden, damit er keine Partikel durchlässt. Die Kanne sollte stets mit einem Liter befüllt werden, weil dann die Kaffeemenge adäquat dosiert werden kann. Viele French Press Kannen besitzen Deckel, die das Gerät vollständig verschließen. Wird der Kaffee transportiert, sollte der Deckel geschlossen werden, damit kein Kaffee verschüttet wird und dieser schön heiß bleibt. Der French Press Geschmack kommt noch besser zur Geltung, wenn Kaffeepulver selbst gemahlen wird, grobes Pulver bietet sich dazu hervorragend an.

Die Vorteile der French Press

Der Kontakt zwischen Wasser und Kaffeepulver ist bei der French Press Methode sehr direkt. Der Kaffee wird somit sehr aromatisch und kräftig. Aroma und Geschmack können nach Belieben variiert werden. Während die Intensität des Kaffees bei Pad- und Kapselmaschinen nicht verändert werden kann, gelingt bei der French Press die Anpassung sehr leicht. Mahlgrad des Pulvers, die Brühzeit, die Menge des eingesetzten Kaffees und ein eventuelles Abschöpfen des Pulvers entscheiden bei der French Press über feine Nuancen des Kaffeegeschmacks. Hauptunterschied zu anderen Kaffeegeräten ist der Verzicht auf eine echte Filtration, vielmehr wird ein Siebverfahren angewendet. Dadurch gelangen bei der French Press die ätherischen Öle des Pulvers direkt in das Getränk, zudem bildet sich auf dem Kaffee auch ohne Zugabe von Milch ein cremiger Schaum. Alle French Press Kannen können einfach mit Wasser und etwas Spülmittel gereinigt werden, es gibt sie in den Größen 0,2 bis 1,5 Liter.

Nachteile der French Press

Die French Press besitzt nur wenige Nachteile. Einer davon ist die relativ hohe Zerbrechlichkeit, weil das Gerät aus Glas besteht. In seiner Halterung ist es gut gegen ein Zerbrechen geschützt, wird es allerdings herausgenommen, muss der Umgang damit sorgsam sein. Der Ersatz ist relativ teuer und kostet fast gleich viel wie eine neue French Press. Wer keine kleinen Partikel in seinem Kaffee wünscht, muss auf den Einsatz einer French Press verzichten und auf Filtergeräte zurückgreifen.

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