Ein Teil der Daten stammt aus dem Hack der No Name Crew vom Sommer, ein anderer Teil enthält Informationen aus der Datenbank eines Online-Händlers, die vor drei Jahren gestohlen worden waren. Der Rest sind alte Emails aus einem NPD-Server, die im sachsen-anhaltischen Landeswahlkampf für Aufregung sorgten, obwohl sie auch da schon ein paar Jahre auf dem Buckel hatten. Und eine Adressdatenbank von freien Autoren der Wochenzeitschrift "Junge Freiheit", einer Art "Junger Welt" von rechts.
Das Anonymus-Projekt Nazi-Leaks , unter dem Namen des Frohsinn-Jazzers James Last auf eine Adresse in der Sedlmaiergasse 13 im bayrischen Freilassing registriert, sorgt dennoch für Aufregung. Nicht, weil die selbsternannten Gralshüter der Transparenz irgendetwas Neues zu berichten haben. Sondern obwohl sie nur alte Kamellen erzählen: Als "Angriff gegen rechts" feiert die Süddeutsche Zeitung die "Operation Blitzkrieg", das Hacker-Kollektiv nehme nun "Nazis aufs Korn" lobt der "Stern", "auf nazi-leaks.net sammeln Anonymous-Aktivisten persönliche Daten von NPD-Sympathisanten und anderen Rechten", erläutert die Rechtswacht-Postille "Zeit".
Daten von Nazis wie dem Nahost-Kenner und Kriegsreporter Peter Scholl-Latour, Daten von zahlreichen "Wissenschaftlern, Historikern, Politologen, Juristen", von denen "keiner auch nur indirekt etwas mit dem Rechtsextremismus zu tun" hat, wie Zettel aus den Namenslisten folgert. "Schon allein die Veröffentlichung dieser Namen von unbescholtenen, demokratisch gesonnenen Bürgern im Zusammenhang mit einem vorgeblichen Kampf gegen Neonazis ist eine Dreistigkeit", schimpft der Moralist alter Schule.
Ungleich dreister und dümmer aber ist die wohlwollende mediale Widerspiegelung der absurden Aktion als Teil des durchritualisierten Gespensterkrieges namens "Kampf gegen rechts". Statt kritisch zu analysieren, welche Daten mit welcher Berechtigung öffentlich gemacht werden, feiert eine offenkundig endlich komplett bewusstlos gewordene Zitatemaschine das fragwürdige Unternehmen als "Start eines Portals gegen Neonazis" (Berliner Morgenpost). Selbst der Ahnungslosigkeit unverdächtige Quellen wie Chip Online behaupten, Anonymous habe "NPD-Spender gehackt", obwohl doch die Maskenmänner nichts weiter getan haben als die alte Liste der No-Name-Crew erneut ins Netz zu stellen und mit den persönlichen Angaben von Bestellern von staatsfeindlichen Pullovern aus Dubai zu verzieren.
Erschütternd ist dann auch, was sich in den Listen findet. Besteller von überteuerten Versandartikeln, die sich auf ihrer "Facebook-Seite vor einem Kriegerdenkmal" präsentieren. Ein Schüler einer Lernbehindertenschule, der heute für Provinzfußball schwärmt. Und kein Rechtsfreger Lutz Battke. Kein Dessauer Rechtsaktivist Ingmar Knop. Kein Junker Jörg, kein Enrico Marx und kein Krauschwitzer Kammersänger Hans Püschel, ja, überhaupt niemand aus dem Standardaufgebot des mitteldeutschen Nazigruselns. "Die Seite ist nicht als Pranger gedacht. Das generieren eher die Medien", sagt ein Sprecher der Initiatoren dem "Standard". Wenn Ihm jemand glaubhaft versichere, er hätte früher zwar beim Odin-Versand bestellt, heute aber der rechten Szene abgeschworen, würden er ihm verzeihen und seinen Adresssatz löschen. "Soweit das noch möglich ist."
Das Anonymus-Projekt Nazi-Leaks , unter dem Namen des Frohsinn-Jazzers James Last auf eine Adresse in der Sedlmaiergasse 13 im bayrischen Freilassing registriert, sorgt dennoch für Aufregung. Nicht, weil die selbsternannten Gralshüter der Transparenz irgendetwas Neues zu berichten haben. Sondern obwohl sie nur alte Kamellen erzählen: Als "Angriff gegen rechts" feiert die Süddeutsche Zeitung die "Operation Blitzkrieg", das Hacker-Kollektiv nehme nun "Nazis aufs Korn" lobt der "Stern", "auf nazi-leaks.net sammeln Anonymous-Aktivisten persönliche Daten von NPD-Sympathisanten und anderen Rechten", erläutert die Rechtswacht-Postille "Zeit".
Daten von Nazis wie dem Nahost-Kenner und Kriegsreporter Peter Scholl-Latour, Daten von zahlreichen "Wissenschaftlern, Historikern, Politologen, Juristen", von denen "keiner auch nur indirekt etwas mit dem Rechtsextremismus zu tun" hat, wie Zettel aus den Namenslisten folgert. "Schon allein die Veröffentlichung dieser Namen von unbescholtenen, demokratisch gesonnenen Bürgern im Zusammenhang mit einem vorgeblichen Kampf gegen Neonazis ist eine Dreistigkeit", schimpft der Moralist alter Schule.
Ungleich dreister und dümmer aber ist die wohlwollende mediale Widerspiegelung der absurden Aktion als Teil des durchritualisierten Gespensterkrieges namens "Kampf gegen rechts". Statt kritisch zu analysieren, welche Daten mit welcher Berechtigung öffentlich gemacht werden, feiert eine offenkundig endlich komplett bewusstlos gewordene Zitatemaschine das fragwürdige Unternehmen als "Start eines Portals gegen Neonazis" (Berliner Morgenpost). Selbst der Ahnungslosigkeit unverdächtige Quellen wie Chip Online behaupten, Anonymous habe "NPD-Spender gehackt", obwohl doch die Maskenmänner nichts weiter getan haben als die alte Liste der No-Name-Crew erneut ins Netz zu stellen und mit den persönlichen Angaben von Bestellern von staatsfeindlichen Pullovern aus Dubai zu verzieren.
Erschütternd ist dann auch, was sich in den Listen findet. Besteller von überteuerten Versandartikeln, die sich auf ihrer "Facebook-Seite vor einem Kriegerdenkmal" präsentieren. Ein Schüler einer Lernbehindertenschule, der heute für Provinzfußball schwärmt. Und kein Rechtsfreger Lutz Battke. Kein Dessauer Rechtsaktivist Ingmar Knop. Kein Junker Jörg, kein Enrico Marx und kein Krauschwitzer Kammersänger Hans Püschel, ja, überhaupt niemand aus dem Standardaufgebot des mitteldeutschen Nazigruselns. "Die Seite ist nicht als Pranger gedacht. Das generieren eher die Medien", sagt ein Sprecher der Initiatoren dem "Standard". Wenn Ihm jemand glaubhaft versichere, er hätte früher zwar beim Odin-Versand bestellt, heute aber der rechten Szene abgeschworen, würden er ihm verzeihen und seinen Adresssatz löschen. "Soweit das noch möglich ist."