Da viele von Euch gefragt haben: ja – ich habe es (fast): das alleinige Sorgerecht.
“Fast”, da ich das Schriftstück noch nicht in den Händen halte, sondern dies erst per Post zugestellt wird.
Aber der Reihe nach, da ich mir denken könnte, dass es Einige interessiert, wie das überhaupt so abläuft auf Gericht (Sagt man so?):
Unsere Termin Vorladung war um 13:00 Uhr, dementsprechend haben wir unser Auto gegen 12:45 Uhr vor dem Amtsgericht geparkt und sind mit klopfenden Herzen hineinmarschiert geschlichen.
Das was nun kam, kannte ich ja schon vom Scheidungstermin, aber für Michelle war es neu: wir mußten eine Sicherheitsschleuse durchqueren und wurden von einem jungen Sicherheitsbeamten gescannt. Zum Glück mit einem Metalldetektor und einigen Zentimetern Abstand. Sonst hätte das Ganze bestimmt gekitzelt
Wir bekamen noch kurz die Auskunft, wo sich der Aufzug befindet und verschwanden in dessen dunkler Höhle (ein wirklich hässliches Ding! Wer auf die Idee gekommen, ist in so einer kleiner Kabine dunkle Fliesen zu verarbeiten, den sollte man…), um in den 4. Stock zu gelangen.
Der Herr vom Jugendamt war schon vor dem Saal, begrüßte uns freundlich und auch der Kindsvater kam dazu. Es wurden ein paar belanglose Worte gewechselt (Was sollten wir auch sagen?) und dann kam pünktlich die Richterin angeflitzt und bat uns in den Saal. Michelle mußte diesen allerdings ziemlich sofort wieder verlassen: da sie noch keine 14 Jahre alt ist, durfte sie der Verhandlung nicht beiwohnen, sondern mußte draussen warten.
“Unser Anliegen” war ziemlich schnell geklärt: die Richterin fragte nach, ob es stimmt, dass ich den Antrag stelle (ja natürlich, warum sind wir wohl sonst da?) und was der Kindsvater so dazu zu sagen hätte.
Da er dem Antrag zustimmte und unsere Tochter in dem Einzelgespräch mit der Richterin sich auch positiv dazu äußerte, verkündete diese bereits nach 15 Minuten, dass die Sache somit klar ist und ich das alleinige Sorgerecht erhalte (bei manchen Dingen ist sogar die deutsche Bürokratie schnell).
Also alles in bester Ordnung so weit.