Energieeffiziente Waschmaschine, Foto: Andreas Kühl
Eigentlich kann ich ja zufrieden sein, meine Beiträge zu den Themen Energieeffizienz und Energiesparen finden immer mehr Beachtung und immer mehr Leser. Die Verbreitung der letzten Beiträge zu diesen Thema waren recht gut und ich habe mir mit diesem Schwerpunkt sicher schon einen guten Namen erarbeitet. Dennoch kann ich da nicht zufrieden sein, wenn ich mir die Bedeutung dieser Themen innerhalb der Energiewende anschaue. Daher wird dies mein erster Rant auf die Energiewende werden.
Energiewende bedeutet in der öffentlichen Diskussion, in der Politik und auch bei den Unterstützern nur die Konzentration auf das EEG, sowie den Ausstieg aus Atom- und Kohlestrom. Das reicht dann schon. Ja, auch bei den aktivsten Unterstützern der Energiewende beschränkt sich die Energiewende auf die Stromerzeugung. Am Aufruf zur Energiewende-Demo am 10. Mai lässt sich das gut ablesen, was Energiewende bedeutet.
Überall Vorbehalte gegen Energieeffizienz?
So oft höre oder lese ich den Satz “Ist doch egal wie viel Strom ich verbrauche, wird doch eh bald alles mit erneuerbaren Energien erzeugt”. In welcher Traumwelt leben die denn? Bei der aktuellen Politik dauert es doch noch länger, bis das Ziel erreicht ist. Mit mehr Anstrengungen in der Energieeffizienz aber kann es deutlich schneller gehen.
Oder ich bekomme den Satz zu lesen “Energieeffizienz gibt es doch gar nicht, was auf der einen Seite gespart wird, das wird dann woanders mehr verbraucht”. Sind die in die FDP eingetreten, wo man so etwas lesen kann, oder warum soll der Rebound-Effekt auf einmal 100% betragen? Jede einzelne Effizienz-Maßnahme lohnt sich.
Dann gibt es natürlich noch die, die weiterhin Energieverschwender kaufen wollen, sich über die Verbote der EU aufregen und sich bei nächster Gelegenheit über hohe Stromkosten beschweren. Häh??? Geht´s noch?
Energiesparende Produkte im Haushalt oder Unternehmen sind der beste Beitrag zur Senkung der Stromkosten und sorgen für geringere Auswirkungen von Preisanstiegen der Zukunft. Wenn ich den durchschnittlichen Stromverbrauch eines Vier-Personen-Haushaltes von 4-5.000 kWh sehe, dann frage ich mich wie das gehen soll. Wir liegen zu viert bei gerade mal 40% davon, ohne Einschränkungen und mit weiterem Spielraum zur Einsparung.
Wo bleibt die Wärmewende?
Bis jetzt habe ich mich nur auf Strom konzentriert. Noch so ein Fehler der Energiewende. Wenn wir ernsthaften Klimaschutz wollen, dann müssen wir uns auch mit der Wärmewende befassen. Das trifft auch auf die Reduzierung der Energiekosten zu.
Doch dieser Bereich scheint zu kompliziert und zuwenig attraktiv zu sein. Wie sonst ist zu erklären, dass sich in diesem Bereich nichts bewegt, wo doch gerade im Gebäudebestand noch ein großes Potential zu finden ist. Aber die Skeptiker und Scharlatane finden nicht nur in den großen Medien mehr Gehör als die Fachleute – Stichworte Dämmwahn und Dämmfolie reichen hier aus.
Das alles stimmt nicht gerade zuversichtlich für eine umfassende Energiewende. Doch diese brauchen wir noch viel mehr als die reine Stromwende. Den Einsatz für die Stromwende möchte ich hier nicht schlecht machen, der ist wichtig, aber eben nur ein Teil der Energiewende. Die anderen Bereiche benötigen und verdienen den gleichen Einsatz.
Inspiriert durch den aktuellen Technology-Review Beitrag: Fixiert auf die Erzeugung
Über Andreas Kühl
Energieblogger aus Leidenschaft mit großem Faible vor allem für effiziente Energienutzung im Strom- und Wärmebereich. Aber auch die kostenlose Energie, die uns die Natur zur Verfügung stellt ist faszinierend und Herausforderung zugleich.