Hätte man mir vor einigen Jahren gesagt, wie ich zu einigen Situationen denken, in bestimmten Momenten fühlen oder bestimmte Handlungen tun würde, ich hätte nichts davon geglaubt. Wo ich noch vor wenigen Jahren etwas bejaht habe, verneine ich es nun. Ich stimme heute zu etwas zu, während ich früher davor zurückgeschreckt wäre. Und dabei schleicht sich mir immer wieder diese eine kleine Frage in den Kopf: „Bin ich eigentlich noch ich selbst?"
Erst letztens meinte jemand zu mir, dass sich ein Mensch alle sieben Jahre ändert. Sowohl die Psyche als auch der Körper. Die einen nehmen ab, die anderen kriegen unreine Haut und die letzteren haben komplette Sinneswandlungen. Wenn ich selbst zurückblicke, dann bemerke ich die Änderung ab meinem 14. Lebensjahr. Allein die Pubertät ist wohl der beste Beweis. Und nun habe ich wieder das Gefühl, dass dieser Zeitpunkt gekommen ist.
In einem halben Jahr werde ich 21 und es fühlt sich so an, als würde ein neuer Mensch in mir selbst heranwachsen. Ich fühle anders, denke anders, handele anders. Wenn ich nicht immer noch so einen Kopf voller Gedanken hätte, würde ich es am Ende des Tages vielleicht gar nicht merken. Vielleicht wäre die Veränderung dann noch schleichender, sie würde unbemerkt an mich herantapsen.
Irgendwo da in mir drin, da bin ich. Aber ich wandele mich. Und in sieben Jahren wandele ich mich vielleicht erneut. Dann gibt es vielleicht wieder eine neue Variante meiner Selbst. Eine, die meiner alten vielleicht mehr ähnelt, oder eine, die kaum anders ist, als diejenige, die gerade entsteht.
Vielleicht bemerkt aber auch niemand die Veränderung in mir, außer mir selbst. Vielleicht spielt sich das Ganze auch nur in meinem Kopf ab und die Auswirkungen sind nicht zu sehen. Vielleicht.