Alle Feiertage für alle, eh kloar
Wie immer, wenn in Deutschland was diskutiert wird, augenblicklich die muslimische Forderung ihre religiösen Festtage zu staatlichen Feiertagen zu machen
(http://www.spiegel.de/politik/deutschland/zentralrat-der-muslime-fordert-gesetzliche-islamische-feiertage-a-891385.html), hecheln wir in Österreich nach und IGGiÖ-Präsident Sanac, der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft will das auch.
Im Standard argumentiert man gewohnt liberal Pro (http://derstandard.at/1363706509969/Pro-Arbeitsfreie-Feiertage-Vier-Tage-die-allen-guttun) und Contra (http://derstandard.at/1363706510423/Kontra-arbeitsfreie-Feiertage-Freier-Tag-statt-Feiertag), in der Presse, gewohnt wirtschaftstreu dagegen:
Eigene Feiertage für Muslime, Juden? Gute Idee – aber nicht machbar
http://diepresse.com/home/meinung/marginalien/1382546/Eigene-Feiertage-fuer-Muslime-Juden-Gute-Idee-aber-nicht-machbar
Warum eigentlich? Ich, als Agnostiker hätte einen anderen Vorschlag:
In allen Staaten, in denen mehrere Religionen nebeneinander leben (z.B. Israel) spielt sich das (vor allem) bürokratische Leben nur von Mo - Do ab. Am Freitag versammeln sich die Muslime in ihren Moscheen,
den Sabath verbringen gläubige Juden mit dem Gebet, wenn sie nicht gerade diejenigen anpöbeln, die an diesem Tag ihr Geschäft öffnen, und
der Sonntag ist in dieser Welt ohnehin immer Ruhetag, für Christen und den Rest ...
Wenn wir also neben dem 1. Jänner auch noch den (allerdings wechselnden) Neujahrstag der Russisch-Orthodoxen, Chinesen, Kurden und was weiß ich noch feiern und mit der gleichen Logik auch alle anderen Reformationstage, Revolutionstage, Fastenzeiten, und alle anderen Ramasuris feiern, kommt das Leben völlig zum erliegen,
Krankenhäuser sperren aus Personalmangel, die Feuerwehr lässt es einfach brennen und der motorisierte öffentliche Verkehr bekommt eine vorbildliche CO2-Bilanz und Frau Vassilakou triumphiert.
Spaß beiseite: Ich bin für eine,
dem Status quo entsprechende Anzahl an Feiertagen
für alle Ungläubigen und Gläubigen, wobei die einzelnen Gruppen diese Anzahl beliebig auf ihre Heiligen, Revolutionäre und Jahrestage aufteilen können, aber eben an den Feiertagen der anderen brav zur Arbeit schreiten
müssen.
Dann hätte eine pluralistische Gesellschaft endlich einen greifbaren Vorteil ihrer Pluralität und alle Schichten der Gesellschaft würden erfahren, was für einige Berufsgruppen Alltag ist: Arbeiten, wenn ie anderen feiern.