Algenplage: Algarve wartet weiter auf Wasseranalysen

Die por­tu­gie­si­sche Umwelt­agen­tur APA hat am Diens­tag­abend, 18. Juni, ent­ge­gen eige­nen Ankün­di­gun­gen noch nicht die Ergeb­nis­se von Was­ser­ana­ly­sen bekannt­ge­ben kön­nen, die nach dem Auf­tre­ten eines Tep­pichs aus roten Mikro­al­gen vor der Algar­ve-Küs­te zwi­schen Alb­ufei­ra und Faro vor­ge­nom­men wur­den. Die roten Flag­gen blei­ben vor­erst gehisst, die Bade­ver­bo­te bestehen.

Wie wir in unse­rem gest­ri­gen Bei­trag „Algar­ve: Rote Flut an Mikro­al­gen - Bade­ver­bot!" umfas­send berich­te­ten, kann es durch die Gift­stof­fe abson­dern­den Ein­zeller durch­aus zu Beein­träch­ti­gun­gen der Gesund­heit kom­men.

Algenplage: Baden und Muschelverzehr untersagt

Das meteo­ro­lo­gi­sche Insti­tut IPMA (Insti­tu­to Por­tu­guês do Mar e da Atmos­fe­ra) unter­sag­te am Diens­tag wegen der roten Flut die Ern­te und Ver­mark­tung aller "leben­den Muscheln" an wei­ten Tei­len der Algar­ve-Küs­te - auch öst­lich von Faro bis Olhão und nörd­lich von Vila do Bis­po bis Alje­zur. Schon vor Auf­tre­ten des röt­li­chen Algen­tep­pichs war der Fang auch zwi­schen Lagos und Alb­ufei­ra ver­bo­ten wor­den - wegen "lipo­phi­ler Toxi­ne", wie es hieß.

Die Ent­nah­me von Was­ser­pro­ben zur Iden­ti­fi­zie­rung von toxi­schem Phy­to­plank­ton sei „inten­si­viert" wor­den, so die IPMA-Wis­sen­schaft­ler. Maria João Botel­ho, Lei­te­rin der Abtei­lung Ozea­no­gra­phie und Mee­res­um­welt, bestä­tig­te auch, dass Pro­ben im Natur­schutz­ge­biet Ria For­mo­sa ent­nom­men wur­den.

Regel­mä­ßig über­wa­chen die IPMA-Exper­ten mari­ne Bio­to­xi­ne in Muscheln. Sobald "die in den Gewäs­sern vor­kom­men­den Phy­to­plank­ton­ar­ten iden­ti­fi­ziert" sei­en und zuläs­si­ge Grenz­wer­te für die Kon­zen­tra­ti­on toxi­scher Mikro­al­gen in Muschel­fang­zo­nen erreicht wür­den, könn­ten vor­sorg­li­che Ver­bo­te für betrof­fe­ne benach­bar­te Gebie­te fest­ge­legt wer­den, hieß es.

"Kein Mensch hat bis­lang Ver­gif­tungs­er­schei­nun­gen gezeigt"

Bei der Über­prü­fung der Lage steht IPMA nach eige­nen Anga­ben „in stän­di­gem Kon­takt" mit der für die Admi­nis­tra­ti­on der Was­ser­res­sour­cen zustän­di­gen Stel­le der por­tu­gie­si­schen Umwelt­agen­tur APA. Das Auf­tre­ten der roten Flut im Gebiet zwi­schen Faro und dem Pra­ia da Falé­sia bei Alb­ufei­ra sei offen­bar auf das „Vor­han­den­sein von Lin­gu­lo­di­ni­um-Poly­edrum in hohen Kon­zen­tra­tio­nen" zurück­zu­füh­ren, so IPMA. Der Ein­zeller ist zur Bio­lu­mi­nes­zenz fähig. Die ver­ur­sa­chen­den Dino­fla­gel­la­ten pro­du­zier­ten mög­li­cher­wei­se Gift­stof­fe. Laut IPMA ist jedoch bis­lang kei­ne Ver­gif­tung bei einem Men­schen auf­ge­tre­ten, der mit einem sol­chen Bio­to­xin ver­un­rei­nig­te Muscheln kon­su­miert hat.

Badeverbot wegen Algenplage rein "vorsorglich", sagt Umweltminister

IPMA weist dar­auf hin, dass unter ungüns­ti­gen Bedin­gun­gen Mikro­al­gen resis­ten­te Zys­ten bil­den kön­nen, die sich im Mee­res-Sedi­ment abla­gern. Bei ungüns­ti­gen Strö­mun­gen in unter­schied­li­chen Was­ser­schich­ten und bestimm­ten Tem­pe­ra­tu­ren oder ande­ren Bedin­gun­gen könn­ten die­se Zys­ten aus­kei­men und für schnel­les Zell­wachs­tum, also mas­sen­haf­te Ver­meh­rung, sor­gen.

Die Beob­ach­tung die­ses Phä­no­mens ist im Rou­ti­ne­über­wa­chungs­pro­gramm von IPMA für Muscheln ent­hal­ten. Aller­dings sei­en bis­lang nicht so hohe Kon­zen­tra­tio­nen nach­ge­wie­sen wor­den wie der­zeit vor­ge­fun­den, so die IPMA-Exper­ten.

Im Par­la­ment hat­te Umwelt­mi­nis­ter João Pedro Matos Fer­nan­des mit­tags betont, dass die betref­fen­den Algar­ve-Strän­de zwi­schen Alb­ufei­ra und Faro aus "vor­sorg­li­chen" Grün­den mit einem Bade­ver­bot ver­se­hen wor­den sei­en. Dies sei eine "Vor­sichts­maß­nah­me" ange­sichts der Tat­sa­che gewe­sen, dass bis­lang noch kei­ne Ergeb­nis­se von Was­ser­qua­li­täts­prü­fun­gen vor­lä­gen. Der Minis­ter ant­wor­te­te auf die Anfra­ge einer Abge­ord­ne­ten der grü­nen Par­tei im Umwelt­aus­schuss der Natio­nal­ver­samm­lung in Lis­sa­bon.

"Naturereignis ohne menschlichen Eingriff"

"Es han­delt sich hier um ein Natur­er­eig­nis, ohne Ein­griff durch den Men­schen. Nach unse­rer Erfah­rung ist es ein Phä­no­men, das in der Regel drei bis vier Tage andau­ert, bis es ver­schwin­det", erklär­te Fer­nan­des. Unbe­kannt war ihm zum Zeit­punkt sei­ner Stel­lung­nah­me, ob eine "Gefähr­dung im Fische­rei-Sek­tor" vor­lie­ge oder nicht.

Umweltminister hat neben Algenplage auch Wassermangel im Auge

Der Umwelt­mi­nis­ter äußer­te sich auch zur Tro­cken­heit im Lan­de. Bis­lang habe Por­tu­gal 80 Pro­zent des für den Som­mer benö­tig­ten Was­sers gespei­chert, so Fer­nan­des. Aller­dings wer­de die Hoch­sai­son wohl nicht so dra­ma­tisch tro­cken und heiß wie befürch­tet, mein­te er. Gleich­wohl räum­te er ein, dass es in "klei­nen Agglo­me­ra­tio­nen", in denen die Bevöl­ke­rungs­zahl wäh­rend der Som­mer­fe­ri­en stark zunimmt, "meist am Ran­de" zu Was­ser­man­gel kom­men kön­ne. Der "kri­tischs­te" Stau­see sei der Mon­te da Rocha in der Gemein­de Ourique. Die­ser wei­se der­zeit nur 11 Pro­zent sei­ner maxi­ma­len Kapa­zi­tät auf. Der Umwelt­mi­nis­ter will nun, um Eng­päs­se zu ver­mei­den, das Niveau eini­ger Stau­däm­me durch Umpum­pen anhe­ben. Dies ist bereits in Beja und Odemi­ra gesche­hen. Auf lan­ge Sicht hel­fe aber nur ein Sen­ken des Was­ser­ver­brauchs, so Fer­nan­des.

Wegen der Algenplage macht Umweltagentur auf neue App aufmerksam

Auf ihrer Inter­net­sei­te mach­te die dem Minis­ter unter­stell­te APA unter­des­sen auf die Ver­füg­bar­keit ihrer neu­er Smart­pho­ne- bzw. Tablet-App „Info Pra­ia" auf­merk­sam. Mit ihr kön­nen Besit­zer eines inter­net­fä­hi­gen Mobil­ge­räts mit Andro­id- oder Apple-Betriebs­sys­tem aktu­el­le Infor­ma­tio­nen über por­tu­gie­si­sche Strän­de und deren Was­ser­qua­li­tät abru­fen. Die App kann kos­ten­los über Goog­le Play oder den App Store her­un­ter­ge­la­den wer­den.

Die neue App zeigt die jeweils gül­ti­gen Klas­si­fi­zie­rungs­da­ten jedes Bade­ge­wäs­sers an. Zu den wich­tigs­ten Anga­ben gehö­ren zum Bei­spiel Daten über die Art des Bade­ge­wäs­sers, das Vor­han­den­sein der Blau­en Flag­ge, die Zugäng­lich­keit des Stran­des für ein­ge­schränkt mobi­le Per­so­nen, das Vor­han­den­sein von Bau­stel­len oder die Gefahr der Klip­pen-Ero­si­on.

Fer­ner wird ein­fach und direkt auf bestehen­de Dienst­leis­tun­gen, etwa von Restau­rants, Ers­te-Hil­fe-Ein­rich­tun­gen, Prä­senz von Ret­tungs­schwim­mern und Vor­han­den­sein eines Amphi­bi­en­stuhls hin­ge­wie­sen.

Benachrichtigung, falls es Einschränkungen gibt

Nut­zer kön­nen den Namen des Stran­des oder sei­ne Regi­on ein­ge­ben bzw. per erwei­ter­ter Funk­ti­on den pas­sen­den Küs­ten­ab­schnitt suchen. Strän­de in der Nähe des Wohn- und Urlaubs­or­tes kön­nen ent­spre­chend mar­kiert wer­den. Die Nut­zer sind auch in der Lage, "Weg­be­schrei­bun­gen" zu erhal­ten, damit sie schnel­ler an ihren favo­ri­sier­ten Strand gelan­gen. Die­ser kann durch Ankli­cken eines Herz­chens als Lieb­lings­strand defi­niert wer­den.

Da die Umwelt­agen­tur APA wäh­rend der gesam­ten Bade­sai­son rund 6.000 Ana­ly­sen durch­führt, um fest­zu­stel­len, ob die Gewäs­ser noch zum Baden geeig­net sind, kön­nen die App-Nut­zer sicher sein, sofort benach­rich­tig zu wer­den, falls an ihren favo­ri­sier­ten Strän­den etwas nicht in Ord­nung sein soll­te. Außer­dem ergänzt die APA ihre Infor­ma­tio­nen durch täg­li­che Wet­ter­vor­her­sa­gen des meteo­ro­lo­gi­schen Insti­tuts IPMA (Insti­tu­to Por­tu­guês do Mar e da Atmos­fe­ra).


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