Algarve: Rote Flut an Mikroalgen – Badeverbot!

Für die Algar­ve-Küs­te zwi­schen Alb­ufei­ra und Faro haben die Ver­ant­wort­li­chen am Mon­tag, 17. Juni, ein bis auf Wei­te­res gel­ten­des vor­sorg­li­ches Bade­ver­bot ver­hängt. Grund ist ein röt­li­cher Tep­pich aus Mikro­al­gen vor den Strän­den. Nach Ansicht der Umwelt­agen­tur des Lan­des könn­te er mög­li­cher­wei­se gefähr­lich für die öffent­li­che Gesund­heit sein. Wann das Bade­ver­bot auf­ge­ho­ben wird, hängt stark vom Ver­hal­ten des Mee­res und der dar­aus resul­tie­ren­den Men­ge und Kon­zen­tra­ti­on an Mikro­al­gen ab. Die viel besuch­ten Strän­de könn­ten noch tage­lang fürs Schwim­men gesperrt blei­ben. Auch die Wald­brand­si­tua­ti­on erfor­dert an Por­tu­gals Süd­küs­te erhöh­te Auf­merk­sam­keit.

Mikroalgen tauchten schon Sonntag auf

Das Phä­no­men mit dem Mee­res­plank­ton der so genann­ten Dino­fla­gel­la­ten (Pan­zer­geiß­ler) ist offen­bar bereits am Sonn­tag auf­ge­tre­ten. Das Bade­ver­bot wur­de aber erst am Mon­tag aus­ge­spro­chen. Die Fische­rei hin­ge­gen ist nicht ver­bo­ten. Aller­dings teil­te die Was­ser­schutz­po­li­zei mit, sie emp­feh­le, weder in dem Gebiet zu fischen, noch Fische oder Muscheln dar­aus zu ver­zeh­ren.

Die brei­te Öffent­lich­keit auf­merk­sam gemacht auf die Situa­ti­on hat­te Twit­ter-Nut­zer Tia­go Duro aus Quar­tei­ra (@tiagoduro). Sei­ne offen­bar mit einer Droh­ne auf­ge­nom­me­nen Video­bil­der zei­gen eine groß­flä­chi­ge röt­li­che Fär­bung des ansons­ten blau­grü­nen Mee­res­was­sers vor der Küs­te, die sei­nen Anga­ben gemäß gegen 18 Uhr zu beob­ach­ten war.

Hautkontakt mit Mikroalgen meist unproblematisch, aber...

Die Dino­fla­gel­la­ten sind win­zi­ge Ein­zeller von weni­ger als zwei Mil­li­me­tern Grö­ße, die meist iso­liert sowohl in Salz- als auch in Süß­was­ser leben, aber auch Kolo­ni­en bil­den kön­nen. Sie bewe­gen sich mit zwei „Schwän­zen" (Fla­gel­len) wei­ter und kön­nen toxi­sche Sub­stan­zen bil­den. Beim Haut­kon­takt gibt es so gut wie kei­ne Pro­ble­me, aber beim Schlu­cken kann es zu hef­ti­gen Magen-/Darm-Pro­ble­men kom­men. Was an gif­ti­gen Sub­stan­zen an die Luft abge­ge­ben wird, führt gele­gent­lich zu Atem­pro­ble­men, in erns­ten Fäl­len sogar zu Schwie­rig­kei­ten im Ner­ven­sys­tem.

Offen­sicht­lich hat­te die por­tu­gie­si­sche Umwelt­agen­tur APA bei Was­ser­ana­ly­sen sol­che für die mensch­li­che Gesund­heit schäd­li­chen Sub­stan­zen fest­ge­stellt und der Lebens­ret­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on ISN gera­ten, an den ent­spre­chen­den Strän­den die rote Flag­ge zu his­sen. Sie ver­bie­tet das Baden im Meer.

Die por­tu­gie­si­sche Zei­tung Obser­va­dor ver­weist zum Beleg des Algen­tep­pichs auf ein acht Sekun­den lan­ges Twit­ter-Video des deut­schen Finanz­spe­zia­lis­ten Alex­an­der Chris­toph (@a_christoph) vom Mon­tag, 17. Juni. Die­ses zeigt aller­dings nur eine ganz leich­te röt­li­che Ver­fär­bung des Meer­was­sers, die aller­dings auch durch opti­sche Licht­re­fle­xe her­vor­ge­ru­fen wor­den sein kann. Ein ande­res Video des Deut­schen scheint zudem eher am Pra­ia da Rocha in Por­timão auf­ge­nom­men wor­den zu sein.

Algarve: Rote Flut an Mikroalgen – Badeverbot!

Unter­des­sen bestä­tig­te der regio­na­le Direk­tor der Umwelt­agen­tur APA, José Pacheco, gegen­über einer Nach­rich­ten­agen­tur, dass "am Sonn­tag eine beträcht­li­che Dich­te einer roten Algenart fest­ge­stellt wur­de, die für die öffent­li­che Gesund­heit gefähr­lich sein könn­te". Es sei gemein­sam mit der Gesund­heits­be­hör­de und in Zusam­men­ar­beit mit der Uni­ver­si­tät der Algar­ve beschlos­sen wor­den, vom Baden in dem weit­räu­mi­gen Gebiet zwi­schen Ilha do Farol und Vil­a­mou­ra „abzu­ra­ten". Auf der Web­sei­te der APA heißt es sogar, von den Mikro­al­gen sei­en nicht nur „alle Strän­de zwi­schen der Ilha do Farol in Faro und Vil­a­mou­ra" betrof­fen, son­dern die­se sei­en mitt­ler­wei­le schon bis zum Strand von Rocha Bai­xin­ha in Alb­ufei­ra vor­zu­fin­den. Die Situa­ti­on wer­de von der Umwelt­agen­tur und den ande­ren in die­ser Ange­le­gen­heit zustän­di­gen Stel­len wei­ter­hin über­wacht, heißt es.

Sogar bis Albufeira erstreckt sich der Teppich aus Mikroalgen mittlerweile

Am Abend bestä­tig­te der Hafen­ka­pi­tän von Faro, Cor­tes Lopes, dass es - abhän­gig vom Ver­hal­ten der Mee­res­strö­mun­gen - noch tage­lang ver­bo­ten sein könn­te, im Abschnitt zwi­schen der Ilha Deser­ta in Faro und dem Pra­ia da Fale­sia in Alb­ufei­ra zu baden. Über die­se Flä­che erstreckt sich der Ver­ant­wor­tungs­be­reich des Hafen­ka­pi­täns. Er habe alle Strand-Kon­zes­sio­nä­re dort ange­wie­sen, die rote Flag­ge zu his­sen. Bereits vor rund zwei Jah­ren hat­te es einen ähn­li­chen Fall hoher Mikro­al­gen-Kon­zen­tra­ti­on an der Algar­ve gege­ben.

Neben den Mikroalgen sorgen auch Waldbrände

Am Mon­tag hiel­ten im Nor­den der Algar­ve bzw. im unte­ren Alen­te­jo zwei Wald­brän­de die Feu­er­weh­ren und Anwoh­ner in Atem. Der ers­te Brand war gegen 15:30 Uhr in der Gemein­de Mon­te das Vestras bei Almo­dôvar aus­ge­bro­chen. Sechs Bekämp­fer aus der Luft und fast 130 am Boden, unter­stützt durch mehr als 40 Fahr­zeu­ge, waren schließ­lich erfolg­reich und die Flam­men konn­ten zum Ein­bruch der Dun­kel­heit gelöscht wer­den. Auch ein Feu­er in Vale Charne­co bei Cas­tro Ver­de wur­de nach fünf Stun­den Ein­satz erfolg­reich ein­ge­dämmt und besiegt.


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