Angekündigt haben das sowohl Albufeira als auch Portimão. Beim traditionellen Empfang zum Jahreswechsel sagte Albufeiras Bürgermeister José Carlos Rolo, die Kameras sollten in den "problematischsten Gebieten" der Kommune installiert werden. Ziel sei es, "den Einwohnern und Touristen mehr Sicherheit zu geben".
Sicherheitsgefühl in problematischsten Gebieten soll zunehmen
Anfangen will die Touristenhochburg, die besonders stark von britischen Urlaubern frequentiert wird, mit den von Bars gesäumten Straßen am Praia da Oura und in der Altstadt selbst. Bürgermeister Rolo bedauerte, dass die Pläne im zuständigen Innenministerium „ein wenig langsam" bearbeitet würden. Die Installation der Videoüberwachungsanlagen muss von der nationalen Datenschutz-Kommission Portugals geprüft werden. Ihr Votum ist aber nicht verbindlich.
Weil die Kamerabilder der öffentlichen Straßen der Polizei zugänglich sein werden, rechnet die Stadtverwaltung mit vorbeugender und abschreckender Wirkung auf mögliche Straftäter, vor allem im Nachtleben. Das werde die Viertel sicherer für die Bewohner, die Urlauber und für potenzielle Investoren machen, ist sich der Bürgermeister von Albufeira sicher.
Sicherheitsgefühl in Albufeira litt unter Randale-Vorfällen
Wegen nächtlicher Vorfälle in den Vergnügungsvierteln war die Kommune schon häufiger in den Schlagzeilen. Den bislang schwerwiegendsten Fall hatte es wohl im Juni 2017 gegeben. Mehrere hundert britische Jugendliche zwischen 19 und 22 Jahren hatten sich eine schwere Schlägerei geleistet, offenbar viele waren unter starkem Alkohol-Einfluss.
Um die aggressive Menge zu stoppen, musste die mit Flaschen beworfene Polizei Gummigeschosse in die Luft feuern. Mindestens drei Personen wurden verletzt. In britischen Medien wurde darauf der portugiesischen Polizei ein Übermaß an Härte vorgeworfen.
Einer Wiederholung solcher Szenen, die laut Bürgermeister „dem touristischen Image von Albufeira abträglich sind", soll unbedingt vermieden werden.
In Portimão soll das Sicherheitsgefühl in Praia da Rocha gestärkt werden
Auch im Vergnügungsviertel von Praia da Rocha in Portimão sollen in diesem Jahr aus dem gleichen Grunde Videokameras installiert werden. Das Anbringen und Vernetzen von 24 Kameras ist mit rund 250.000 Euro veranschlagt. 20 davon kommen an den Boulevard des Felsenstrandes, die übrigen vier an die Hauptzufahrten der Stadt. Dort sollen sie bei der Verkehrskontrolle helfen.
Auch in diesem Projekt prüft die nationale Datenschutz-Kommission CNPD noch die Pläne. Entwickelt wurden sie nach einer Serie von Gewalttaten in Praia da Rocha, wo es viele Bars, Nachtclubs, Hotels und ein Casino gibt. Stadtverwaltung und Polizei rechnen mit einem deutlichen Beitrag zur Erhöhung des Sicherheitsempfindens. Bürgermeisterin Isilda Gomes unterstrich: "Ein Touristenziel wie unsere Stadt muss einfach hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards haben". Laut portugiesischen Medienberichten erwägen auch Faro und Olhao ähnliche Maßnahmen. Der Einzelhandelsverband ACRAL setzt sich für ein regional ausgeweitetes Verbundsystem ein.