Algarve News und Portugal News aus KW 25/2020: Großbrand an der Westalgarve | Corona-Ausbruch in Lagos | Neuer ALDI in Altura | Weniger Geld im Urlaub | Champions-League in Lissabon | Portugal wächst | Covid-19: Bargeld ist sicher | Lagoa: Sensoren am Strand | Nachrichten aus Polizei und Justiz - unser Wochenrückblick mit interessanten Nachrichten!
Großbrand an der Westalgarve
Ein Großbrand hält die Algarve in Atem. Das Feuer war am Freitag um 12.55 Uhr in Vilarinha ( Aljezur) ausgebrochen, breitete sich aber schnell auf die benachbarten Gemeinden Vila do Bispo und Lagos aus. Aufgrund starker Winde von bis 50kmh vor allem am Nachmittag erreichte der Brand eine Ausdehnung von 25 km. Rund 500 Einsatzkräfte aus der Algarve, aber auch aus Lissabon, Setubal, Beja und Santarem kämpften seit Freitagmittag über 20 Stunden, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Sie wurden von 141 Spezialfahrzeugen sowie von zwei Hubschraubern und drei Flugzeugen unterstützt. Zwischenzeitlich waren mehrere Straßen gesperrt, 40 Menschen mussten evakuiert werden, einige Häuser und Wohnmobile wurden Opfer der Flammen. Auf einem Hügel in Barranco Novo ( Vila do Bispo) sollen ein Dutzend Fertighäuser verbrannt sein, die Bewohner konnten rechtzeitig entkommen.
Nach Berichten verschiedener Regionalmedien hat ein überhitzter Auspuff einer Landmaschine den Brand ausgelöst.
Aktuell sei die Lage unter Kontrolle, teilte Vítor Vaz Pinto, der regionale Kommandant des Katastrophenschutzes an der Algarve,, mit. Es gebe aber immer noch "sehr heikle Punkte", die den Feuerwehrleuten "große Sorge bereiten", wie z.B der Wald von Barão de São João. Da immer wieder einzelene Brandherde ausbrächen, bleibe ein Großteil der Ressourcen zur akuten Bekämpfung in den nächsten Tagen vor Ort. Die aktuellen Hotspots befänden sich sich "in der Gegend von Pedralva und Vinha Velha", so Pinto.
Lagos: Illegale Party führt zu Covid-19-Ausbruch
Alptraum an der Algarve. Eine aus dem Ruder gelaufene Geburtstagsparty in einem kleinen Örtchen nahe Lagos hat zu einem bisher nicht gesehen Covid-19-Ausbruch an der Algarve geführt. Im Festsaal des Clube Desportivo de Odiáxere hatten sich am 7. Juni statt der angekündigten - und erlaubten - 20 am Ende rund 100 Personen zu einer Familienfeier versammelt. Mit verheerenden Folgen: Nach Angaben der Generaldirektorin für Gesundheit Graca Freitas wurden bislang über 100 Neuinfizierte registriert, die große Mehrheit davon in Lagos. Einige Erkrankte kommen aber auch aus Portimão, Lagoa, Albufeira und Loulé sowie anderen Landesteilen.
Die Gesundheitsbehörden haben rasch reagiert und inzwischen über 1.500 Tests durchgeführt, um die Ansteckungsketten nachzuverfolgen, So wurden z.B. die 340 Mitarbeiter der Stadtverwaltung getestet - zum Glück mit negativem Ergebnis.
Der Bürgermeister von Lagos Hugo Pereira (Foto) durchlebt nach eigenen Angaben derzeit die "schlimmsten Tage" seiner Amtszeit. Er betonte die großen Anstrengungen, die der Stadtrat von Lagos unternommen hat, um den Ausbruch der Krankheit einzudämmen. "Wir haben das Problem erfasst und zusammen mit der Gesundheitsbehörde und dem Katastrophenschutz getan, was getan werden musste: Wir haben gehandelt, um alle Ausbrüche einer Ansteckung schnell zu identifizieren und durch eine große Anzahl von Tests versucht, herauszufinden, wohin das Virus gelangen könnte". Zugleich forderte er eine strenge Bestrafung der Party-Organisatoren, um weitere Veletzungen der Lockerungs-Regeln zu verhindern. Es gehe darum zu zeigen, "dass sich Verbrechen nicht lohnt, dass Illegalität sich nicht auszahlt".
Die Staatsanwaltschaft Lagos hat unterdessen eine Ermittlung eingeleitet, um die Umstände der Geburtstagsfeier zu untersuchen. Die Untersuchung wurde eingeleitet, nachdem der portugiesische Justizminister die Generalstaatsanwaltschaft gebeten hatte, im Namen des Staates zu intervenieren, "um Entschädigungsklagen gegen die Organisatoren der Odiáxere-Veranstaltung in Lagos einzuleiten, die zur Ansteckung von mehr als sieben Dutzend Menschen, darunter Kinder, führte".
Algarve bekommt neuen ALDI
Der deutsche Discounter hat jetzt nach Bobadela in Loures und Almeirim im Bezirk Santarém an der Algarve seine dritte neue Filiale in Portugal eröffnet. Am 17. Juni weihten der Bürgermeister von Castro Marim, Francisco Amaral, und die Präsidentin der Junta de Freguesia de Altura, Nélia Mateus, das neue Geschäft in Altura ein. "Dies ist ein Gewinn für Altura und für die Gemeinde, der Wohlstand und Arbeitsplätze schafft", erklärte Amaral.
Weniger Geld für den Urlaub
Eine Umfrage des Marktforschers Cetelem hat jetzt ergeben, dass 98% der Portugiesen in diesem Jahr in Urlaub fahren werden. 97 Prozent der Befragten gaben an, aufgrund der weltweiten Pandemiesituation im Inland zu bleiben. Bei der Wahl des Urlaubsdomizils entscheidet sich die Mehrheit der Befragten (74%) für Miet‑, Zweit- oder Familienhäuser, während 7% in Unterkünften des ländlichen Tourismus übernachten wollen und 5% in Hotels. Bevorzugte Ziele sind dabei die heimischen Strände. 2020 wollen die Portugiesen im Durchschnitt etwa 900 Euro für den Urlaub ausgeben, das sind 32% oder 450 Euro weniger als 2019.
Champions-League findet in Lissabon statt
Der Sieger der diesjährigen UEFA Champions League 2019/2020 wird in einem Finalturnier der letzten 8 vom 12. bis 23. August in Lissabon ermittelt, das hat die UEFA jetzt beschlossen. Am 13., 14. und 15. August findet das Viertelfinale statt, das Halbfinale ist für den 18. und 19. August geplant. Das Finale findet Estadio da Luz am 23. August statt. Premierminister António Costa begrüßte die Entscheidung und sagte heute, dass "die große Botschaft der UEFA" bei der Wahl Lissabons für das Champions-League-Finalturnier im August lautet: "Portugal ist ein sicheres Ziel". Die Ausgabe 2019/2020 der Champions League wurde im März aufgrund der Covid-19-Pandemie unterbrochen. Das Finale war ursprünglich für Mai in Istanbul (Türkei) geplant.
Portugal wächst dank Einwanderern
Die portugiesische Bevölkerung ist zum ersten Mal seit 10 Jahren wieder gewachsen. Das nationale Statistikinstitut INE registrierte einen Zuwachs von 0,19% im Jahr 2019 und betonte, der Anstieg sei ausschließlich auf die Zahl der Menschen zurückzuführen, die hierher ziehen und sich hier niederlassen. Ohne Einwanderer würde das Land als Ganzes immer noch Bürger "verlieren", und zwar um 0,25%. Eine weitere Erkenntnis der Statistiker: die Wohnbevölkerung altert weiter. 50 Prozent der Bevölkerung sind über 45,5 Jahre alt - das sind 4,3 Jahre mehr als 2009.
Covid-19: Bargeld ist sicher, sagt die Bank
Ist das Bezahlen mit Scheinen und Münzen in Zeiten von Covid-19 sicher? Ja sagt die Bank von Portugal. Sie verweist darauf, dass die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit mit einem Virus durch eine Euro-Banknote oder ‑Münze im Vergleich zu anderen Oberflächen "sehr gering" sei. Sie empfiehlt dennoch, dass sich die Benutzer nach dem Kontakt mit Scheinen und Münzen immer die Hände reinigen, "unabhängig davon, ob ein pandemischer Kontext vorliegt oder nicht". Zur Untermauerung ihre Position zitiert die Bank die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Generaldirektion für Gesundheit (DGS), die bereits "erkannt haben, dass Geld keine übliche Form der Übertragung von Covid-19 ist", und auch das Robert-Koch-Institut in Deutschland, das kürzlich bestätigte, dass "die Übertragung des Virus durch Banknoten keine besondere Bedeutung hat".
Lagoa: Sensoren am Strand
Lagoa installiert an den Stränden der Gemeinde ein Sensorensystem zur Personenzählung. Es erfasst in Echtzeit alle Ein- und Ausfahrten und soll das Kapazitätsniveau der einzelnen Strände anzeigen. Die gesammelten Informationen werden automatisch im Rahmen eines "Smart City"-Modells gebündelt und der Öffentlichkeit auf den Kommunikationskanälen der Stadtverwaltung - wie Website und Facebook-Profil -, aber auch auf der Strand-App "Info Praia" zur Verfügung gestellt.
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Nachrichten aus Polizei und Justiz
SEF: 700.000 kontrolliert
Die Ausländer- und Grenzbehörde SEF hat seit Schließung der Landgrenze zu Spanien am 16. März gemeinsam mit der GNR 720.671 Personen an den autorisierten Grenzübergangsstellen kontrolliert Die meisten Kontrollen fanden an den Übergängen Valencia (300.000), Caia mit ca. 110.000 und Vila Verde mit als 86.000 statt. Während dieser Zeit wurden mehr als fünftausend Menschen daran gehindert, nach Portugal einzureisen, weil die Gründe für die Überquerung der Grenze nicht gerechtfertigt waren. Im Rahmen der Einhaltung von Sicherungsmaßnahmen wurden bislang 27 Personen von der SEF festgenommen.
Albufeira: Gefälschte Schuhe
Die Polizei hat auf dem Wochenmarkt von Albufeira eine 48-jährige Händlerin wegen Produktfälschung festgenommen. Dabei wurden 111 Paare gefälschter Sneaker beschlagnahmt, die den echten Marken täuschen ähnlich sahen.
Algarve: Mordverdächtiger verhaftetet
Am 17. Juni hat die Kriminalpolizei einen 38-jährigen Brasilianer verhaftet. Er wurde aufgrund eines internationalen Haftbesuchs, ausgestellt von den zuständigen Justizbehörden in Brasilien, gesucht. Ihm wird Mord ersten Grades vorgeworfen. In Brasilien erwarten ihn 30 Jahre Gefängnis. Der Verdächtige wartet in Untersuchungshaft in Lissabon auf seine Auslieferung.
Faro: Verhaftung wegen Mordes
Die Kriminalpolizei verhaftete in Faro zwei Männer und eine Frau im Alter zwischen 23 und 30 Jahren wegen des Verdachts auf Raub und schweren Mordes. Das Opfer war ein 41-jähriger Mann, der in das Haus der Verdächtigen gekommen war, um Drogen zu konsumieren. Nachdem die Verdächtigen den Mann beraubt hatten, töteten sie ihn mit einem stumpfen Gegenstand. Beide sind wegen Diebstahls, Raubes und Drogenhandels vorbestraft.
Der Küstenwache ist am 19. Juni ein Schlag gegen den Drogenschmuggel am Guadiana-Fluss gelungen. Dabei wurde ein 32-jähriger Mann mit 21 Kilo Haschisch erwischt. Die beschlagnahmten Drogen haben einen geschätzten Verkaufswert von mehr als 120.000 Euro.
Tavira: Wiederholungstäter verhaftet
Die Kriminalpolizei hat am 20. Juni zwei Männer im Alter von 35 und 45 Jahren südlich von Praia do Barril in Tavira in flagranti mit etwa 1400 Kilogramm Haschisch erwischt. Die beiden Portugiesen sind bereits wegen Drogenhandels vorbestraft und wurden im Rahmen einer gemeinsamen Operation der Kriminalpolizei und der Küstenkontrollstelle (UCC) der GNR verhaftet. Die Drogen stammen vermutlich aus Marokko.