Algarve News und Portugal News aus KW 24/2020: Riesenkängurus im Zoo Lagos | Deutsche haben Flugangst | Grenze zu Spanien bleibt geschlossen | Hotels erwarten Milliardenverluste | Covid-19: Gefährliche Zahlen | Kommt die Formel‑1 an die Algarve? | Neuer Strandweg für Odeceixe | Albufeira hübscht sich auf | Nachrichten aus Polizei und Justiz - unser Wochenrückblick mit interessanten Nachrichten!
Zoo Lagos bekommt Riesen-Kängurus
Neue Attraktion: Am 17. Juni empfängt der Zoo von Lagos als erster Tierpark in Portugal ein Pärchen Östliche Graue Riesenkängurus. Östliche Graue Riesenkängurus sind großgewachsene Tiere. Sie erreichen 85 bis 140 Zentimeter Kopfrumpflänge, der kräftige Schwanz wird nochmals 75 bis 100 Zentimeter lang. Männchen werden oft doppelt so schwer wie Weibchen und können bis zu 55 Kilogramm erreichen. Als weitere australische Tierarten sind in dem Zoo Wallabys, Hühnergänse und Emus zu Hause.
Deutsche haben Flugangst
Die Deutschen haben die Lust auf Flugreisen wohl erst einmal verloren. Laut einer Umfrage im Auftrag des " Spiegel" planen nur 13,4 Prozent der Bundesbürger in den kommenden drei Monaten einen Flug. Die große Mehrheit habe weder eine private noch eine geschäftliche Reisen vor, ergab die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey. Selbst unter leitenden Angestellten, die viel geschäftlich reisen, will nur jeder Fünfte in den nächsten drei Monaten einen Flug buchen. 60,8 Prozent aller Befragten haben laut der Umfrage Angst, sich an Bord mit dem Coronavirus anzustecken, wobei diese Sorge bei Frauen deutlich größer ist als bei Männern, hieß es in dem Bericht weiter.
Landgrenze bleibt für Touristen geschlossen
Die Landgrenzen zwischen Portugal und Spanien bleiben aufgrund der Corona-Pandemie bis zum 30. Juni um 23:59 Uhr geschlossen. Freizeit- und Tourismusverkehr bleiben weiter verboten. Der Grenzübertritt ist lediglich für der Güterverkehr, Berufspendler sowie für Rettungsfahrzeuge und Notdienste gestattet. Die Ausländer- und Grenzbehörde SEF hat zu den bisher neun offiziellen Grenzübergängen (Alença-Tuy, Vila Verde da Raia-Verín, Quintanilha-San Vitero, Vilar Formoso-Fuentes de Oñoro, Termas de Monfortinho-Cilleros, Marvão-Valência de Alcântara, Caia-Badajoz, Vila Verde de Ficalho-Rosal de la Frontera und Castro Marim-Ayamonte) vier weitere eröffnet. Melgaço, Lugar do Peso; Monção, Avenida da Galiza; Miranda do Douro; Vila Nova de Cerveira.
Hotelgewerbe erwartet Milliarden-Verluste
Der portugiesische Hotel- und Gaststättenverband ( AHP) rechnet in diesem Jahr mit 3,2 bis 3,6 Milliarden Euro Einnahmeverlusten sowie mit 24,8 bis 46,4 Millionen weniger Übernachtungen. Das hat eine Verbandsumfrage im Mai ergeben. Für die geschäftsführende Präsidentin der AHP Cristina Siza Vieira ist 2020 „ein verlorenes Jahr". Die Hoteliers an der Algarve hoffen dagegen, dass der Inlandstourismus die Verluste der letzten drei Monate ausgleichen kann. Der Präsident des Verbandes der Hotels und touristischen Unternehmen der Algarve ( AHETA), Elidérico Viegas (Foto) verweist auf täglich steigende Reservierungszahlen von heimischen Gästen und geht davon aus, dass die Algarve "von der Tatsache profitieren wird, dass viele Portugiesen sich gegen einen Urlaub im Ausland entscheiden".
Covid-19: Gefährliche Zahlen
Weltweit wird Portugal für seinen Umgang mit der Corona-Pandemie gelobt. Doch jetzt hat das schöne Bild einen Kratzer bekommen. Eine Studie der der medizinischen Fakultät der Universität Porto hat Unschönes zu Tage gebracht. Danach war Portugal in den vergangenen 14 Tagen das Land in der EU mit den zweitgrößten Zuwächsen an Covid-19-Infektionen pro 1 Million Einwohner. Laut der Studie liegen nur Schweden und Polen vor Portugal. Ein Grund sind die steigenden Fallzahlen im Großraum Lissabon. Die Uni-Experten stellen fest, dass „Portugal wieder in einen aufsteigenden Verlauf der Epidemie eingetreten ist", Auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen habe zugenommen. In Bezug auf Todesfälle und schwere Komplikationen stehe das Land aber immer noch „relativ gut" da. Bezogen auf die Todesrate pro 1 Million Einwohner betrifft liegt Portugal auf Platz sechs in Europa. Für die Algarve bleibt abzuwarten, wie sich der Gästeansturm am vergangenen langen Wochenende auf die regionalen Fallzahlen auswirken wird.
Kommt die Formel‑1 an die Algarve?
Formel‑1 an der Algarve? Dieser Traum aller heimischen Motorsportfreunde könnte unter Umständen schon in diesem Jahr wahr werden. Der aktuelle Zeitplan sieht acht Rennen vor, alle in Europa. F1-Spordirektor Ross Brawn (Foto) hat jetzt angekündigt, in der zweiten Saisonhälfte eventuell weitere Läufe durchzuführen. Aktuell würden eine Reihe von Rennstrecken geprüft. Auf der Liste steht auch das Autódromo do Algarve nahe Portimao, das sich aber gegen eine Reihe von Konkurrenten, u.a. Mugello (Italien) oder Hockenheim in Deutschland, behaupten muss. Brawn sagt dazu: "Es gibt viele gute Rennstrecken in Europa, auf denen wir ein oder zwei weitere Rennen fahren können, um eine umfassendere Saison zu haben". Eine Entscheidung könne aber noch nicht veröffentlicht werden, da es sich um ein "work in progress" handele. Die portugiesische Sportzeitung A Bola sieht das anders und berichtete am 13. Juni, es sei "garantiert", dass sich Portimão durchgesetzt hat. Danach würden am 27. September und am 4. Oktober zwei Rennen im Autódromo stattfinden.
Das Autódromo Internacional do Algarve AIA wurde erst im März 2020 vom Internationalen Automobilverband ( FIA) mit der Höchstnote 1 ausgezeichnet ( wir berichteten), was die Teilnahme an Formel-1-Rennen ermöglicht. Die Rennstrecke wurde im Oktober 2008 fertiggestellt und hat eine Länge von 4,692 km. Auf dem etwa 300 Hektar großen Areal, das verkehrsgünstig an der Autobahn „Via do Infante" (A22) liegt, befinden sich, neben der Hauptstrecke, eine Kart-Bahn, ein Technologiepark, ein Sportkomplex sowie ein touristisches Resort mit Hotel, Apartments, Shopping- und Freizeitbereichen.
Schöner ankommen in Odeceixe
Gute Idee, schlechter Zeitpunkt. "Fußgängerzugang zum Strand von Odeceixe", heißt das Projekt, mit dem die Gemeinde Aljezur den Zugang zum beliebten Strand von Odeceixe sicherer und komfortabler machen will. Für knapp 270.000 Euro entsteht ein 200m langer Fußgängerweg aus Recyclingmaterial mit umweltfreundlicher, solarbetriebener LED-Beleuchtung, der außerdem verhindern soll, dass die umliegende Natur zertrampelt wird. Die Arbeiten sind auf 90 Tage ausgelegt.
Albufeira renoviert Zebrastreifen
In Albufeira werden bis Ende des Jahres 120 Fußgängerüberwege neu gestrichen. Die Aktion kostet 35.000 Euro und soll die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Autofahrer erhöhen. Poetischer drückt es Bürgermeister José Carlos Rolo aus: "Wir geben den Kreuzungen das Weiß zurück". Darüber hinaus investiert die Stadtverwaltung 200.000 Euro, um die Straßenbeleuchtung auf der Hauptverkehrsader der Stadt, der Avenida dos Descobrimentos, zu erneuern. Die Arbeiten beginnen allerdings erst nach der offiziellen Badesaison am 15. September. Anstelle der derzeitigen fast 100 Kg schweren Marmorsäulen werden dann 120 Kg leichte Metallmasten installiert.
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Nachrichten aus Polizei und Justiz
Castro Marim: Haftbefehl an der Grenze
Die Ausländer- und Grenzbehörde SEF hat im Rahmen einer Kontrolle am autorisierten Grenzübergang Castro Marim einen europäischen Haftbefehl gegen eine portugiesische Staatsbürgerin vollstreckt. Sie wurde in die Justizvollzugsanstalt von Tires überführt, um eine dreijährige Haftstrafe wegen Drogenhandels abzusitzen. Am Grenzübergang von Caia hat die SEF einen weiteren portugiesischen Staatsangehörigen festgenommen, der im Besitz von Drogen und verbotenen Waffen war.
Seit der Schließung der Landgrenze am 16 März hat die SEF in Zusammenarbeit mit der Polizei bereits 636.686 Bürger kontrolliert. 4.472 davon wurde die Einreise nach Portugal verwehrt, 20 wurden wegen diverser Delikte festgenommen.
Quarteira: Illegale Kirschen
Die Polizei hat am 5. Juni in Quarteira einen 55-jährigen Mann wegen illegalen Straßenverkaufs von 260 kg Kirschen belangt. Die Waren mit einem geschätzten Wert von 1 200 Euro wurden vom örtlichen Gesundheitsdelegierten inspiziert, um sie karitativen Einrichtungen zu übergeben.
Silves: Diebstähle aufgedeckt
Die Polizei hat am 4. Juni in Silves einen 41-jährigen Mann wegen schweren Diebstahls festgenommen. Dem Verdächtigen wird vorgeworfen, in Wohnungen und Häuser von ausländischer Staatsbürger eingebrochen zu sein, die Corona-bedingt in ihren Herkunftsländern weilten. Im Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen wurden konnte der Verdächtige u.a. mit sechs Raubüberfällen in der zweiten Maihälfte in Monchique, Vila do Bispo, Aljezur und im Alentejo in Verbindung gebracht werden. Am Wohnsitz des Verdächtigen wurden u.a. drei Schrotflinten und etwa 300 Patronen; drei Pkw, ein Wohnmobil, ein Motorrad sowie entsprechen Einbruchswerkzeuge beschlagnahmt.
Am 8. Juni verhaftete die Polizei am portugiesischen Ufer des Guadiana einen Drogenhändler nach Umladung einer beträchtlichen Menge Cannabis. Nach kurzer Flucht konnte der 38-jährige Verdächtige gestellt werden. Bei sich hatte er 2,3 Kg Cannabis im Verkaufswert von rund 10.000 Euro. Erst vergangene Woche hat GNR hat in in Vila Real de Santo António zwei Männer, 35 und 40, wegen Drogenhandels verhaftet. Dabei wurden ein Kilo Haschisch und 148 Dosen Kokain beschlagnahmt. Die Männer wurden mit ihrem Boot im Rahmen einer Überwachungsaktion zur Kontrolle der Seegrenze entdeckt und nach "Drogenumladung am Guadiana-Fluss" festgenommen.
Faro: Einbruchsserie gestoppt
Am 8. Juni haben die Polizeibehörden von Faro 3 Verdächtige, zwei Männer und eine Frau, wegen schweren Diebstahls festgenommen. Dabei wurden im Raum Faro fünf Hausdurchsuchungen durchgeführt. Zwei der Verdächtigen im Alter von 30 und 40 Jahren werden fortgesetzte Diebstähle im gesamten Landkreis Faro vorgeworfen. Sie erbeuteten vor allem Werkzeuge, Sportmaterial und elektronische Geräte. Im Rahmen der Hausdurchsuchungen wurden neben diversem Diebesgut auch illegale Schusswaffen beschlagnahmt.