Wertsteigerung und verbesserte Wahrnehmung der Unterschiede in der Qualität zu anderen Destinationen wie Türkei, Tunesien oder Ägypten hat João Fernandes, Präsident des Tourismusverbandes Algarve (ATA), soeben als wichtigste Ziele seiner Agentur ausgegeben. Sie ist für die Förderung des Algarve-Tourismus auf ausländischen Märkten verantwortlich.
"Lassen uns nicht auf Preiskampf ein"
Angesichts des sich wandelnden Umfelds in den Urlaubsregionen des Mittelmeer-Raums will sich die Algarve nach Fernandes' Worten nicht in einen Preiswettbewerb treiben lassen, sondern die Vorteile in der Qualität betonen. Es gelte, das Erlebnis der Gäste „reichhaltiger, authentischer und emotionaler" zu machen. Ein Weg dorthin sei die stärkere Integration der Urlauber in das Leben an Portugals Südküste und mehr Interaktion mit der Bevölkerung, heißt es in der Pressemitteilung.
Konsequenter Weise wolle die Organisation verstärkt kaufkräftige Kunden im mittleren und hohen Marktsegment ansprechen. Diese seien weniger preisabhängig und stärker an nachhaltigerem Tourismus und hoher Qualität interessiert.
Kein Wort zum Markt Deutschland...
Aussagen zu Deutschland als zweitwichtigsten Tourismus-Markt der Algarve macht die Pressemitteilung erstaunlicherweise keine. Vielmehr geht Fernandes intensiv auf den Hauptmarkt Großbritannien ein, nicht zuletzt wegen des bevorstehenden Brexits.
Mit Qualität dem Brexit trotzen?
"Wir werden sicher von der Loyalität britischer Algarve-Touristen profitieren. Ihre emotionale Bindung an die Region und die Mund-zu-Mund-Propaganda unserer Gäste wollen wir intensivieren", sagt der ATA-Präsident. Die Arbeit seiner Organisation ziele darauf ab, gelegentliche oder regelmäßige Besucher in „echte Botschafter der Algarve" zu verwandeln. 2019 will Fernandes die Auswirkungen des Brexit zu „minimieren" versuchen.
Der gesamte Tourismus-Sektor soll mobilisiert werden
Er rechnet erst ab 2020 damit, die Hauptfolgen des Phänomens recht bewerten zu können. „Daher werden wir uns in diesem Jahr auf die Suche nach Lösungen und Alternativen konzentrieren, die zur nachhaltigen Entwicklung des Algarve-Tourismus beitragen", erklärt Fernandes. Er freue sich darauf, angesichts der neuen Realitäten den gesamten Sektor für diese Bekämpfungs- und Anpassungs-Bemühungen zu mobilisieren.
Qualität für Wachstumsmärkte Frankreich und Italien
Gleichzeitig arbeitet der Tourismusverband daran, die Flugverbindungen mit Ländern wie Frankreich und Italien zu stärken und dort die Werbung zu intensivieren. Hier verezeichne die Region in den vergangenen Jahren „einen kontinuierlichen und signifikanten Anstieg von Touristen und Residenten", der ein „sehr interessantes Wachstumspotenzial" aufzeige.
Schweden und Dänemark ebenso im Fokus
Auf der anderen Seite setze ATA klar auf Märkte, die zur nachhaltigen Entwicklung der Region beitragen könnten, da deren Kunden die Algarve auch außerhalb der Hochsaison, zum Beispiel im Winter, besuchten. Dies ist laut Fernandes der Fall bei Ländern wie Schweden und Dänemark. Hier gebe es eine dynamische Nachfrage nach dem Produkt Golf-Tourismus, auch dank neuer Faro-Verbindungen.
Qualität für neugierige amerikanische Touristen
Ferner nehme in Brasilien, den USA und Kanada die „Neugier" an der Algarve beträchtlich zu, insbesondere im Hinblick auf Produkte wie Gastronomie, Kultur und Naturtourismus.
Generell will Fernandes auch den portugiesischen Inlandstourismus immer stärker unterstützen. Er trage wesentlich zur Förderung der regionalen Vielfalt im Lande bei. Die Promotion-Reise gehe in Richtung Diversifizierung und Kombination traditioneller Märkte mit neuen Märkten. Insofern sei Kontinuität gewährleistet.