Alexander Povetkin vs. Marco Huck – ein Rückblick

Der Kampf zwischen Alexander Povetkin und Marco Huck, der am 25.02.2012 in Stuttgart stattgefunden hat, wird mit jeder Menge Attributen belegt. So wird der erste Ausflug des Cruisergewichtlers Huck in Schwergewicht als „denkwürdige Ringschlacht“ gefeiert. Da wird geredet von einem „packenden Kampf“, einem „echten Knaller“, einem „unglaublich dramatischen und knappen Kampf“, „ zwölf packenden Runden“ und einer „wahren Ringschlacht“, die die „Massen mobilisierte“.
Wodurch errang diese sogenannte Weltmeisterschaft der WBA (World Boxing Association), denn der richtige Weltmeister heißt immer noch Wladimir Klitschko, auch wenn er Superchampion genannt wird, eigentlich noch mal so viel Wertschätzung? Die Begegnung zwischen Povetkin und Huck war ein enger und ausgeglichener Kampf. Er wogte hin und her. Er war spannend. Der Sieger stand nicht von Anfang an fest. All das haben wir in einer Schwergewichtsweltmeisterschaft seit langer Zeit so nicht mehr gesehen.
Bereits als die beiden noch im Ring standen, hatte ich das Gefühl, solch einen Schwergewichtskampf auf deutschem Boden schon einmal gesehen zu haben – eventuell liegt das ja an meinem Alter – die gleiche Dramatik, die gleichen Emotionen – und das gleiche sportliche Niveau. Der Kampf erinnert mich an den ersten Kampf zwischen Willi Fischer und Kim Weber am 05.10.1996. Damals ging es um den Titel des deutschen Meisters im Schwergewicht.
Um es etwas deutlicher zu sagen: Der Huck-Povetkin-Kampf war einer der spannendsten Schwergewichtskämpfe in den letzten Jahren. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass der so genannte WBA Weltmeister im Schwergewicht oder sein Herausforderer gegen den wirklichen Weltmeister Wladimir Klitschko ähnlich gut aussehen würde.
© Uwe Betker



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