Foto von Yusuf Beyazit (via Facebook)
Seit einigen Tagen berichte ich hier im Blog über die Demonstration auf dem Alexanderplatz. Ich war am Dienstag dort und habe mir einen eigenen Eindruck verschafft.
Nicht alles, was dort geredet und getan wird, findet meinen uneingeschränkten Beifall – aber darum geht es auch überhaupt nicht. Es geht darum, dass dort eine Handvoll Menschen versuchen, eine Idee davon zu entwickeln, was “Demokratie von unten” bedeuten könnte. Niemand ist dort mit fertigen Rezepten. Die Menschen dort suchen nach Wegen und Idee, sie suchen Auswege aus den verfahrenen Strukturen, die uns einzig bei den Wahlen noch eine Art Mitspracherecht einräumen.
Den Reaktionen hier in den Blogkommentaren, bei Facebook und Twitter ist zu entnehmen, dass diese Suche; ja, dass die ganze Aktion dort nicht ernst genommen wird. Jedoch kann ich nur an all die appellieren, die dem skeptisch gegenüberstehen, einmal darüber nachzudenken, weshalb die Berliner Polizei zu meiner Meinung nach unangemessen harten Gegenaktionen neigt.
Wenn der Staat sich bedroht sieht in seinem Machtmonopol – vor allem auch dann, wenn er sich bedroht fühlt, wenn Kritiker daran zu rütteln wagen – dann kann die Idee dessen, was da gerad geschieht, so falsch nicht sein.
Spinner gab es schon immer und es wird sie immer geben. Die Welt ist voll davon. Doch den Menschen auf dem Alexanderplatz gehört die Sympathie und die Unterstützung aller echten Demokraten. Denn neue Ideen und deren Denker niederzuprügeln ist kein Ausdruck einer starken Demokratie, sondern Ausdruck ihrer Schwäche.
Nic
—
« Sommerfest des EHBB (Fotos)ähnliche Artikel:
- Warum Frau Merkel dem Populismus huldigt
- Warum interessiert mich, was in Madrid geschieht?
- Genug ist genug – Vernetzt euch!
- Überraschend: “Die Kirche ist keine Demokratie”
- Wo, wenn nicht hier: auf dem Alex?