Album Of The Day: Drowners – Drowners (2014)

Namen wie The Smiths, Suede, The Libertines etc. prägten die Musikrichtung namens Brit Pop/Rock.. Mit Lederjacke, traurig-rauhen Gitarrenriffs und den mehr oder minder grotesken Songthemen eroberten die Songs von Suede und co von den britischen Inseln aus die ganze Welt. Das waren die zauberhaften 90er, das waren die wilden 00er. Viele Bands gibt es deshalb noch heute, die von dieser unglaublichen Macht der British Invasion seicht angetan sind. Die Drowners sind eine solche Band, die kürzlich ihr Debutalbum auf den Markt gebracht haben, das ebenso heisst, Drowners. Untergang oder freudiges Versinken?

http://292magazine.com/7-reasons-why-we-should-love-matt-hitt-more/

Matt Hitt (rechts) ist der Sänger der Band Drowners. Bildquelle: 292 Magazine

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Die erste EP der Drowners hiess “Between us girls”

Ein visueller Hype, Alexa Chung und britische Musik aus New York City
Matthew (kurz: Matt) Hitt stammt ursprünglich aus Süd-Wales und ist „Head of the Band“, die insgesamt aus vier Mitgliedern besteht. Googelt man die Drowners etwas, bemerkt man schnell einmal, dass sie als aufpolierte Augenweide im Oldschool-Look auf unzähligen Tumblr-Blogs und Foren zelebriert werden (Beispiel: “7 reasons why we should love matt hitt more”). Kein Wunder: Matt Hitt mit seiner Verschmitztheit und seinen Wuschellocken hängt viel rum – unter anderem mit Starlett und MTV-Sternchen Alexa Chung, d e r Modeikone des 21. Jahrhunderts. Alle wollen so sein wie Alexa, und alle wollen einen Freund haben wie Matt, as simple as that. So klingt auch die Musik: einfach, unkompliziert und verträumt. Die Melodien erscheinen natürlich über die ausgeklügelten Gitarrenriffs zu flitzen und auch die Stimme von Hitt ist ein Hit: sie klingt wie ein Julian Casablancas mit einer kleinen Lungenentzündung.

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Das Albumcover des Debut-Albums der Drowners: Ein USA-UK-Logo und darin mitten drin eingebettet, der Bandname. Ein Symbol der Verbundenheit?

Die englische Zeitung „The Guardian“ mag die Drowners nicht, ganz und gar nicht. Der Artikel (hier in voller Länge-die-eigentlich-gar-nicht-lang-ist nachzulesen) zerreisst die Band und bezeichnet sie als Musik-Klauer: Sarkastisch wird der Artikel mit folgenden Worten eröffnet: „If the axiom that talent borrows but genius steals is true, then Drowners will be getting their Mensa membership cards in the post any day now.“ Ob die Motivation nun der USA-UK-Kampf ist, ob es wirklich so ist, dass die Drowners keine neue Ideen bringen – wir finden den Guardian Artikel etwas zu arg fies. Die Drowners bringen nichts wirklich Neues nein. Sie sind auch harmlos und alles. Was sie aber haben, ist eine Angenehmheit. Und: eine Ehrlichkeit. Haben sie sich doch gleich direkt nach dem Debut von Suede benannt „The Drowners“. So teilen sie uns doch durch die Blume bereits mit: „Achtung, wir machen Abklatschmusik, sind aber sehr hübsch und man kann uns in coolen Vintage-Shops als Hintergrundmusik auflegen.“ Dieses Jahr werden sie am SXSW und am Coachella Festival spielen, beides Plattformen für Bands, die “the next big thing” sind, oder es werden wollen.

Fazit: Kein Album, welches Wellen schlagen wird (obwohl wir es hier auf WAVE-buzz posten). Zugegeben, die Verbindung mit Suede und Brit Pop hat uns hellhörig gemacht und ist letztendlich auch der Grund dieses Beitrags. Ob es sowas wie Suede-sche Schönheit 2014 noch geben würde, haben wir uns gefragt. Ein krampfhaftes Festklammern an Altem, eine Krankheit der Menschheit? Dabei gibt es auch Neues, welches nicht zwangsläufig mit Altem verknüpft werden muss, auch wenn es zunächst gleich klingen mag. Wildleder wird auch nicht schöner mit dem Alter.

Albumnote: 5/10

DROWNERS – LUV, HOLD ME DOWN (Musikvideo)

Hier das Album via Spotify anhören:

KEEP BUZZIN’ for pure pleasure.


Tagged: 292 Magazine, album of the day, Alexa Chung, brit rock, Drowners, Matt Hitt, Suede, The Guardian, the smiths

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