Liebe Musikfreunde, aufgepasst. Heute gibt es Retro auf die Ohren. Wir haben bisher schon 3 Genres abgedeckt, heute gibts feinsten Retro-Rock’n'Roll. Wieder einmal handelt es sich bei unserem Album der Woche um keine aktuelles Album. “Smoking in Heaven” von Kitty, Daisy and Lewis erschien bereits im Jahr 2011. Wir glauben aber, dass dieses Album nicht alt werden kann. Es wird nur besser.
Smoking in Heaven
„Smoking In Heaven“ verzichtet jetzt gänzlich auf den einfachen Weg der Coverversion und bietet dreizehn Songs, die sich quer über das Feld von klassischem R’n’B, Rockabilly und Rock’n’Roll aus der Ära vor der eigentlichen Rock-Rebellion bewegen. Im eigenen, elterlichen, Studio wurden die so authentisch altmodisch eingespielt, wie das heutzutage nur möglich ist. Ausgewiesene Multiinstrumentalisten sind sie allesamt, ein Gespür für ihr Metier haben sie wohl buchstäblich schon mit der Muttermilch eingesogen und dass den dreien einfach Spaß macht, was sie da tun, lässt sich tatsächlich aus dem Album heraushören, auch wenn es an das eigentliche Erlebnis – sie live zu sehen – nicht heranreichen kann. „Beschwingt“ ist das Attribut, das auf alle der bestgelaunten Stücke passt, egal, ob es um den losstompenden Opener „Tomorrow“ mit seiner Rocksteady-Attitude geht, den betont simpel gehaltenen Bluegrass eines „I’m Coming Home“, das funky daherstolpernde „Messing With My Life“ oder den flott nach vorn gehenden Rockabilly von „I’m Going Back“. Selbstredend braucht es ein gehöriges Verständnis für die rückwärtige Herangehensweise von Kitty, Daisy & Lewis, um das aus musikideologischer Sicht goutieren zu können. In Sachen Freude am Tanzen und perfektes Entertainment gibts sowieso nichts anzuzweifeln, da spielen sie ganz vorn mit.[Quelle]
Die Band
Konsequent retro und mit allen Wassern von klassischem R’n’B, Rockabilly und Rock’n’Roll gewaschen: Gute Laune zum Mitswingen. Fassen wir mal kurz zusammen: Früher war alles besser, eine Familie zählte noch was, Stil sowieso und Musik war von vorn bis hinten analog und logischerweise handgemacht; Röhren statt Chips, Vierspur-Magnetbänder statt Festplatten. So ungefähr ließe sich – etwas böswillig – tatsächlich beschreiben, was den Kern von Kitty, Daisy & Lewis ausmacht. Denn wenn es eine derzeit angesagte Band gibt, die strikt puristisch retro agiert, dann sind es die drei Geschwister aus Kentish Town, einem Londoner Vorort, die ihr Album obendrein auch noch gemeinsam mit ihren Eltern eingespielt haben. Kitty, Daisy & Lewis – „I’m So Sorry“ Schon seit einigen Jahren hat sich der Vintage-Rock’n’Roll aus den Liebhaber-Ecke aufgemacht, um auch abseits von Swing-Tanztees und Petticoat-Allnightern erstaunliche Resonanz zu finden. Flankiert wird das durch den Erfolg mittelschwerer Retro-Anleihen wie den Pipettes mit ihrem charmanten Sixties-Rückgriff oder den Durchmarsch eines bekennenden Rückwärtsgewandten wie Mark Ronson, dessen Produktionen und Äußerungen sich explizit vor der Vergangenheit verbeugen. Es sind also gute Zeiten für konsequente Retro-Reanimation und niemand ist diesbezüglich konsequenter als Kitty, Daisy & Lewis. Vor drei Jahren erregten sie schnell Aufsehen mit ihrem Debüt, das vollgestopft war mit Vintage-getrimmten Coverversionen oftmals eher obskurer Liebhaberstücke. Die Fanbase wuchs schnell und beinhaltete auch gewichtige Kaliber der englischen Musikszene, Amy Winehouse gehört natürlich dazu oder Chris Martin.
[Quelle]