Alaba mausert sich zur Schweini-Alternative

Credit: Wikipedia/Steindy

„Geschockt“ seien die Bayern-Spieler laut Philipp Lahm nach der schweren Verletzung Schweinsteigers gewesen, heißt es. Der Mittelfeldregisseur hatte sich im Luftduell mit Gökhan Inler am vergangenen Mittwoch beim Champions League-Kracher gegen Neapel das Schlüsselbein gebrochen. Noch am Abend wurde Schweinsteiger operiert, am Morgen darauf wurde bekannt gegeben, dass er wohl in der restlichen Hinrunde dem Team nicht mehr zur Verfügung stehen wird.

„Bastian hat als Spieleröffner gefehlt, wir müssen schauen, wie wir das wegstecken“, kommentierte Stürmer Thomas Müller die Situation. Dass Anatoli Tymoshchuk keine perfekte Alternative ist, sah man nach seiner Einwechslung gegen Neapel. Der Ukrainer war zwar viel unterwegs und leistete einen wichtigen Teil zur Bayern-Defensive, kann aber eben nicht wie Schweinsteiger blitzschnell von der Verteidigung in den Angriff umschalten.

Alaba für Heynckes “Juwel” und “ein Kandidat”

„Seine Verletzung ist ein schwerwiegender Ausfall, Schweinsteiger hat sich als Leader der Mannschaft herauskristallisiert“, kommentierte Don Jupp die Situation. Nun liegt es an Heynckes, einen adäquaten Ersatz für Schweinsteiger, der seine sehr guten Leistungen von der vergangenen Saison auch in die aktuelle Spielzeit mitgenommen hat, zu finden. Heißester Kandidat ist David Alaba, der schon im Ligaspiel gegen Hannover als Joker einnetzte und auch im Pokalspiel gegen Ingolstadt eine hervorragende Leistung ablieferte.

Indirekt deutete Heynckes bereits einen Einsatz des Österreichers an, als er große Rotationen im Pressegespräch am Freitagnachmittag ausschloss: „Ich habe natürlich klare Vorstellungen davon, wen ich spielen lasse.“ Dazu kommt, dass der 66-Jährige Alaba jüngst einen „Juwel“ nannte und nun gestand, dass er „ein Kandidat“ für die Rolle im defensiven Mittelfeld und somit als Schweinsteiger-Ersatz ist.

Alternativ könnte auch Luiz Gustavo den Vorzug finden, mit Unterstützung von Tymoshchuk. Dadurch wäre das System zwar defensiver ausgerichtet, Heynckes sei jedoch „überzeugt, dass das, was ich mache, funktionieren wird.“ Auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß, der sich jüngst über den großen medialen Aufruhr wegen der Schweinsteiger-Verletzung öffentlich aufgeregt hatte, sicherte seine Unterstützung zu: „Das kriegt der Trainer hin.“

Wer letztlich als Schweinsteiger-Ersatz fungieren wird, wird man spätestens am kommenden Sonntag im Spitzenspiel gegen den FC Augsburg sehen. Bis dahin hat Heynckes Zeit, die Alternativen zu testen. Augsburg, das derzeit den 1. Tabellenplatz belegt, dürfte für den Liga-Primus zudem eh mehr oder weniger ein Sparringspartner werden.

Bastian Weber bloggt zur 1. Bundesliga und zur Europa Liga


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